ABSTRACTS
24. BAG-Fachtagung 2014

Arbeitsprozesse, Neue Lernwege und Berufliche Neuordnung

Vorwort

Für Betriebe und Unternehmen zeichnet sich vor dem Hintergrund technologischer Entwicklungen, des de-mografischen Wandels und einer höheren Studienbereitschaft ein deutlicher Fachkräftemangel ab. Immer häufiger können Ausbildungsplätze nicht besetzt werden. Eine attraktive Berufsbildung erfordert aber die stetige Anpassung an veränderte oder neue Arbeitsprozesse.
Bildungspolitische Maßnahmen und Förderprogramme zielen auf die Verbesserung der Zugänge zur Berufs-ausbildung und der Übergänge von Berufsausbildung in Beschäftigung, Hochschulbildung und berufliche Fortbildung. Im Rahmen des DQR belegt die Berufsbildung vier Niveaustufen und differenziert sich damit weiter aus. Dies spiegelt sich auch in bundeseinheitlichen Neuregelungen der Aus- und Fortbildung wider.
Eine Herausforderung insbesondere auf Umsetzungsebene besteht darin, Lernwege in elektro- und metall-technischen Berufen zu schaffen, die es allen Jugendlichen ermöglichen, eine Berufsausbildung erfolgreich zu absolvieren und denjenigen, die Karriere machen wollen, entsprechende Entwicklungsmöglichkeiten zu eröffnen, um auch für sie eine Berufsausbildung attraktiv zu machen. Dabei sind Verknüpfungen von Ausbil-dung und Studium sowie Übergänge aus der Beruflichkeit an eine Hochschule weiter zu verbessern.
Die Fachtagung soll nicht nur neue Lern- und Karrierewege zur Diskussion stellen, sondern auch zur Klärung beitragen, ob die aktuelle Tendenz, Kompetenzentwicklungen der Lernenden verstärkt systematisch zu er-fassen und zu fördern, eine zukunftsweisende Weiterentwicklung der Berufsbildung darstellt, welche Kon-zepte vorliegen und welche Erfahrungen damit in der Praxis gemacht wurden. Ferner soll erörtert werden, welchen Beitrag die Berufsausbildung für Zukunftsstrategien vor allem solcher Regionen zu leisten vermag, die besonders mit den Folgen des demografischen Wandels und des prognostizierten Fachkräftemangels konfrontiert sind. Und weil diese Herausforderungen auch den jetzigen und künftigen Lehrkräften an den berufsbildenden Schulen ein kontinuierliches Lernen abverlangt, wird deren Professionalisierung ebenfalls Thema dieser Fachtagung sein.

Bremen, 13.03.2014

Der BAG-Vorstand

Hauptvorträge

Dr. Daniela Ahrens, ITB; Christian Gorldt, BIBA; Universität Bremen
Die vierte industrielle Revolution - Die Implementierung hat begonnen ►Präsentation

Prof. Dr. Klaus Jenewein, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
„Ingenieurwissenschaften“ als Gegenstand wissenschaftspropädeutischer Bildung – Das berufliche Gymnasium neu denken Präsentation

Prof. Dr. Peter Röben, Carl-Jaspers-Universität Oldenburg

Informelles Lernen in der Metall- und Elektroindustrie (ausgefallen)

Dr. Gert Zinke, Bundesinstitut für Berufsbildung - BIBB
Berufsfeldanalyse zu den Elektroberufen ►Präsentation

Prof. Dr. Matthias Becker, Universität Flensburg

Professionalisierung in der Lehrerbildung durch Deprofessionalisierung? ►Präsentation

Workshops

Neue Lehr- und Lernwege in elektro- und metalltechnischen Berufen
Moderation: Prof. Dr. Friedhelm Eicker, Universität Rostock

Neue Lehr- und Lernwege... - zur Situation, zu offenen Fragen und Aufgaben ►Präsentation
Prof. Dr. Friedhelm Eicker, Universität Rostock

Lernen im Kundenauftrag „LIKA 2020“ – Umsetzung des Konzepts der Lern- und Arbeitsaufgaben in der betrieblichen Praxis im SHK- und Elektrohandwerk ►Präsentation
Michael Sander,
Prof. Dr. Falk Howe, Universität Bremen - ITB

Geht es auch anders? – Steuern und Regeln im Unterricht mit dem Mediensystem „OmniControl“ ►Präsentation
Dr. Nikolaus Steffen, Pädagogische Hochschule Freiburg

Wandel der Produktion – Neue Lehr- und Lernkonzepte und besondere fachdidaktische Herausforderungen ►Präsentation
Prof. Dr. Friedhelm Schütte, Technische Universität Berlin; Prof. i. V. Dr. Tanja Mansfeld, Universität Kassel

Aneignung von Gestaltungs- und Medienkompetenz – dargestellt am Beispiel der Projekte VET-Net in Afrika und EMAG im Hotel- und Gastgewerbe
►Präsentation (ha)   ►Präsentation (mü)
Gesine Haseloff, Petra Müsebeck, Universität Rostock

Förderung von Gestaltungskompetenz durch binnendifferenzierende Lernsituationen ►Präsentation
Prof. Dr. Ralph Dreher, Universität Siegen

 
Kompetenzentwicklung und Profilbildung in Beruflichkeit und Fachlichkeit an den Lernorten
Moderation: Prof. Dr. Thomas Vollmer und Sören Schütt-Sayed, Universität Hamburg

System Haus – versorgungstechnische Qualifizierung an komplexem Gebäudemodell ►Präsentation
Bernd Mahrin, Technische Universität Berlin

SmartGrid-Control: IT- und ET - Kopplung am realen Lernsystem
►Präsentation
Reinhard Geffert, Leo-Sympher Berufskolleg Minden

Konstruktion von handlungsorientierten Prüfungsaufgaben - Produktisierung von Kompetenzen am Beispiel der Bearbeitung von CFK Werkstoffen
Präsentation
Dr. Stephan Repp, Technische Universität Kaiserslautern (ausgefallen)

Steuerung des Lernens durch selbstgesteuerte Kompetenzerfassung ►Präsentation
Torben Karges, Universität Flensburg - biat

Ganzheitliche Gelingensbedingungen der Unterrichtsgestaltung am Beispiel eines handlungsorientierten Unterrichts in der Versorgungstechnik
►Präsentation
Prof. Dr. Ing. Harald Strating, Hochschule Osnabrück

Berufliche Gestaltungskompetenz für eine nachhaltige Entwicklung
►Präsentation
Prof. Dr. Thomas Vollmer, Universität Hamburg
 
Bedarfsorientierung der Berufsbildung als regionale Zukunftsstrategie      
Moderation: Dr. Markus Steffens, Heinz-Nixdorf-Berufskolleg Essen

Bedarfe der Lernortkooperation von KMU und BK: Nachwuchsförderung bei der GFOS mbH ►Präsentation
Burkhard Röhrig, GFOS mbH

Strategische Personalentwickler, Lückenfüller und der Bildungsbroker – Ergebnisse einer Erhebung zur bedarfsorientierten Weiterbildung in der Metall- und Elektroindustrie
►Präsentation
Prof. Dr. Marco Zimmer, FOM - Fachhochschule für Oekonomie & Management Hamburg

Strategisches und taktisches Bildungsmanagement TÜV Nord
►Präsentation
Frank Bahnsen, TÜV Nord

Die Rolle des Berufskollegs bei der Qualitätsentwicklung der beruflichen Bildung - Profilschärfung und Qualitätsentwicklung unter dem Gesichtspunkt der Spezialisierung ►Präsentation
Jörg Gleißner, Berufskolleg für Technik und Informatik - BTI Neuss

Von Montage bis Prozesssteuerung: Neue Ausbildungs- und Karrierewege im Metallbereich -  Neue Ausbildungsberufe komplettieren die Berufsgruppe Metall ►Präsentation
Torben Padur, Bundesinstitut für Berufsbildung - BIBB

Zukünftige Bedeutung von CFK für metalltechnische Berufe
►Präsentation
Florian  Schmidt, Technische Universität Kaiserslautern

Robotik in der Logistik (RobidLOG) – eine bedarfsorientierte Weiterbildungsmaßnahme in der Metropolregion Bremen-Oldenburg
►Präsentation
Florian Plönnigs, Universität Bremen
 
Wege zwischen Berufsbildung und Studium
Moderation: Ulrich Schwenger, BAG ElektroMetall

Durchlässigkeit für Berufspraktiker zum Universitätsstudium - Erfolg und Misserfolg als Partner auf dem Weg zu Akademikern! ►Präsentation
Prof. Dr. Georg Spöttl, Universität Bremen - ITB

EqualClass - Kompetenzen der beruflichen Weiterbildung im Europäischen Vergleich ►Präsentation
Wolfgang Hill, Grundig Akademie Nürnberg

Meister, Techniker, Berufspraktiker – Multiple Zugangswege in des Studium der Ingenieurpädagogik ►Präsentation
Prof. Dr. Klaus Jenewein, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Durchlässige Weiterbildungs- und Karrierepfade für das Bildungspersonal durch Verfahren der Anerkennung und Anrechnung berufs- und wirtschaftspädagogischer Kompetenzen ►Präsentation
Martin French, Universität Rostock

Ist eine höhere berufliche Weiterbildung möglich? – Eine Bestandsaufnahme technischer beruflicher Weiterbildung ►Präsentation
Ulrich Schwenger, BAG ElektroMetall

Berufliche Universität oder Berufshochschule eine Utopie?! ‐ Mit Fachschulabschluss direkt zum Masterstudium als der letztlich zu erprobende besserer Weg?! ►Präsentation
Prof. Dr. Willi Petersen, Maik Jepsen, Universität Flensburg - biat
 
Professionalisierung in der Lehrer(fort)bildung
Moderation: Uli Neustock, Studienseminar für berufliche Schulen Kassel

Professionalisierung in der Lehrer(fort)bildung (Einführung) ►Präsentation
Uli Neustock, Studienseminar für berufliche Schulen Kassel

Qualifizierung von Lehrkräften für Arbeiten an Hochvoltsystemen in der Fahrzeugtechnik ►Präsentation
Peter Hoffmann, Michael Lotter, Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung - Berufliche Schulen - ALP Dillingen

The Research on Mechanism of Education and Training Alliance in China for Vocational Education Teachers in the Perspective of the Social Symbiosis ►Präsentation (deutsch)
Wenjin Shen, Universität Stuttgart/Tianjin University, VR China

Verknüpfung beruflicher Arbeits- und Lernprozesse als Beitrag zur Professionalisierung angehender Lehrender der Elektrotechnik und Metalltechnik ►Präsentation
Nadine Matthes, Dirk Wohlrabe, Technische Universität Dresden

Konzepte expansiven Lernens in der Lehrerausbildung ►Präsentation
Dr. Jürgen Lehberger, Delia Ahland, Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung (BK) Hagen

Einsatz von digitalen Lerntagebüchern im Lernfeld 5 der Mechatroniker Ausbildung ►Präsentation
Sylke Grüll, Staatliches Studienseminar für das Lehramt an berufsbildenden Schulen Mainz
 

Die vierte industrielle Revolution – die Implementierung hat begonnen

Im Vergleich zu den vorangegangenen industriellen Revolutionen (Mechanisierung, Elektrifizierung und In-formatisierung) wird die vierte industrielle Revolution bereits vorab postuliert, obgleich die technologische Entwicklung und Durchdringung in die Arbeitswelt sich noch in den Anfängen befindet. Mit welchen „revoluti-onären“ Umbrüchen und Zäsuren zu rechnen ist, lässt sich daher zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur vermuten. Unstrittig ist, dass sich im Zuge fortschreitender Automatisierung und echtzeitorientierter Steuerung Arbeitsorganisationen und Arbeitsprozesse ebenso wandeln wie die Arbeitsinhalte und die Interaktion und Kommunikation zwischen Mensch und Technik. Eine rein technologische Sichtweise auf die Veränderungen im Kontext von Industrie 4.0 reicht nicht aus, denn Innovations‐ und Wettbewerbsfähigkeit basieren in erster Linie auf den hohen Qualifikationen der Beschäftigten, und zwar gleichermaßen Facharbeiter, Techniker und Ingenieure. Der Beitrag greift daher gleichermaßen die technologischen sowie organisatorischen Potenziali-täten auf, die unter dem Stichwort „Industrie 4.0“ subsumiert werden als auch die Frage nach den sich wan-delnden Aufgabeninhalten und Kompetenzprofilen. Dabei verfolgt der Beitrag eine soziotechnische Gestal-tungsperspektive, in der Arbeitsorganisation, Kompetenzentwicklung sowie Technik‐ und Soft-ware‐Architekturen wechselseitig aufeinander Bezug nehmen. Am Ende des Vortrages sollen Begriffe wie „Smart Factory“, „Fabrik der Zukunft“ sowie Cyber Physisches Systeme im Kontext der vierten industrielle Revolution nicht als Hype, sondern als Herausforderungen und Potentiale zukünftiger Arbeitssystem ver-standen werden.

Dr. Daniela Ahrens

Universität Bremen
Institut Technik & Bildung
Am Fallturm 1
28359 Bremen
Tel.: +49 (0)421 218-66277
E-Mail: dahrens@uni-bremen.de

Christian Gorldt

Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH BIBA – an der Universität Bremen
Hochschulring 20
28359 Bremen
Tel.: +49 (0)421 21850100
E-Mail: gor@biba.uni-bremen.de

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Informelles Lernen in der Metall- und Elektroindustrie (ausgefallen)

Dem informellen Lernen wird durch das Gewicht, welches ihm in der Strategie "Europa 2020" von der EU eingeräumt wird, wieder stärkere Aufmerksamkeit gewidmet. So werden die Staaten Europas durch die Empfehlung des Rates der Europäischen Union vom 20.12.2012 aufgefordert nationale Systeme zur Validie-rung nichtformalen und informellen Lernens einzurichten. Bislang sind in Deutschland allenfalls einzelne Initiativen zu verzeichnen, wie z.B. der Profilpass, aber von einer flächendeckenden und von der Akteuren des Berufsbildungssystems anerkannten Validierung informell erworbener Kompetenzen ist man hier noch weit entfernt. Deswegen ist es bemerkenswert, dass vom Bundesland Baden-Württemberg ein wichtiger Impuls zu der von der EU geforderten Validierung informell erworbenen Kompetenz ausgesandt wurde. Auf Initiative des Wirtschaftsministeriums, IG Metall und SüdwestMetall wurde das Projekt AiKo "Anerkennung informell erworbener Kompetenzen in der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg" gestartet. Die Aufgabe des Projektes ist die partizipative Entwicklung eines tools zur Anerkennung informell erworbener Kompetenzen, einbezogen werden sowohl Vertreter der Gewerkschaften, Unternehmen als auch Kammern und die Agentur für Arbeit.
 
Im Projekt wurde versucht einen konsistenten Begriff des informellen Lernens zu entwickeln, weil trotz weit-reichender Geschichte dieses Begriffs immer noch Widersprüche in der Literatur auftauchen. Auf dieser Grundlage wurde eine empirische Untersuchung in den Metall- und Elektrobetrieben durchgeführt, deren Ergebnisse in den Prozess der partizipativen tool-Entwicklung eingespeist wurden. Im Vortrag werden diese Entwicklung und die Grundzüge des tools vorgestellt.

Prof. Dr. Peter Röben

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Fakultät V – Institut für Physik/Technische Bildung
26111 Oldenburg
Tel.: +49 (0)441 798–2931
E-Mail: peter.roeben@uni-oldenburg.de

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„Ingenieurwissenschaften“ als Gegenstand wissenschaftspropädeutischer Bildung – Das berufliche Gymnasium neu denken

Berufliche Gymnasien bilden einen wichtigen Beitrag im Selbstverständnis berufsbildender Schulen bei der Herausbildung von Studierfähigkeit und der Vergabe entsprechender Bil-dungsabschlüsse. Beginnend in den vergangenen Jahren führt der demographische Wandel bundesweit zu einem erheblichen Rückgang Absolventenzahlen der Sekundarstufe I. Am gravierendsten und mit vollen Auswirkungen kann dieses Phä-nomen in den neuen Ländern wahrgenommen werden. In Sachsen-Anhalt führt dies dazu, dass in den letzten Jahren eine Klassenbildung in den klassischen technischen Profilen wie Elektrotechnik, Metalltechnik oder Mechatronik nicht mehr möglich war. Der Hochschulzugang über das berufliche Gym-nasium wird daher faktisch von den Entwicklungen im Bildungssystem abgekoppelt.
Eine Arbeitsgruppe aus Lehrkräften der Berufsbildenden Schulen Otto-von-Guericke Magde-burg hat sich daher zusammen mit Universität und Kultusministerium der Aufgabe gestellt, das Konzept des beruflichen Gymnasiums in den technischen Profilen neu zu denken. Entwi-ckelt wurde ein neuer Lehrplan für das Profil-fach „Ingenieurwissenschaften“, das erstmalig im Schuljahr 2013/14 im Zusammenhang mit der Neueinfüh-rung des Bildungsgangs in der Erprobung ist. Ebenso ist inzwischen Nordrhein-Westfalen in das Modell eingestiegen und wird im kommenden Schuljahr mit einem an 10 Berufskollegs durchgeführten Schulversuch mit der Erprobung beginnen.
Das Profilfach Ingenieurwissenschaften vereint ingenieurwissenschaftliche Kerndisziplinen wie Maschinen-bau/Verfahrenstechnik, Bauingenieurwesen/Geodäsie sowie Elektro- und Informationstechnik und führt diese im Sinne einer „allgemeinen Technikwissenschaft“ zu-sammen. Ausgangspunkt bilden das professionelle Handeln und damit die Arbeitsprozesse des Ingenieurs. Im Verständnis eines sozio-technischen Systembe-griffs werden über eine rein gegenstandsbezogene Betrachtungsweise hinaus auch die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Technik im Kontext beruflicher Aufgaben, gesellschaftlicher Wertebeziehungen und sozialen Wandels – auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit – thematisiert. Grundlage für die kritische Reflexion bildet ein Modell zur Erfassung von Werten und Wertebeziehun-gen im ingenieurwissenschaftlichen Handeln. Zentral für die Ausarbeitung des Lehrplans ist zudem ein an den Anforderungen der KMK (Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abi-turprüfung – EPA) orientiertes Kompetenzmodell mit Bezug auf unterschiedlicher Anforde-rungsbereiche und Niveaustufen.
Der Vortrag gibt eine Einführung in die theoretischen Grundlagen, ihre Umsetzung in den Lehrplan und dar-aus folgende schulorganisatorische Rahmenbedingungen. Darüber hinaus werden Überlegungen zu einem auf diesen Bildungsgang bezogenen fachdidaktischen For-schungsansatz skizziert mit einem Fokus auf Fragen der Kompetenzentwicklung und der Her-ausbildung fachlicher Identität.

Prof. Dr.Klaus Jenewein

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Institut für Berufs- und Betriebspädagogik
    Zschokkestr. 32
39104 Magdeburg
Tel.: +49 (0)391 67 56602
E- Mail: jenewein@ovgu.de

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Berufsfeldanalyse zu den Elektroberufen

Seit 2012 führt das BIBB eine Berufsfeldanalyse zu den industriellen Elektroberufen durch . Zunächst stan-den dabei zwei Ziele im Vordergrund: Vorschläge für eine künftige Berufsstruktur im Berufsfeld Mechatronik-Elektrotechnik und weitere Impulse für die Diskussion um Berufsgruppen, Strukturfragen der Ordnungsar-beit, kompetenzbasierte Ausbildungsordnungen und Methoden der Qualifikations- und Berufsforschung aus Sicht des Berufsfeldes.
Zwei Ausbilderworkshops, eine Vielzahl von Betriebsuntersuchungen und eine Online-Befragung von Aus-bildern und Ausbildungsverantwortlichen haben unterdessen stattgefunden und sind größtenteils dokumen-tiert.
Die bisherigen Ergebnisse (http://www.bibb.de/de/wlk62406.htm), die in dem Vortrag zumindest ansatzweise vorgestellt werden sollen, weisen auf Möglichkeiten einer Verdichtung der Zahl der Ausbildungsberufe und auf mögliche alternative Konzepte. Dabei wird erkennbar, dass sich die Bedeutung des Domänenbezugs (Elektrotechnik, Metalltechnik, Informatik usw.) relativiert und Profile, wie die des Mechatronikers noch weiter an Bedeutung gewinnen. Kristallisationspunkte für die Bildung von Berufsprofilen sind immer mehr die be-trieblichen Prozesse.
Das Projekt wird unabhängig von einer möglichen, zurzeit nicht geplanten Neuordnung der Berufe durchge-führt.

Dr. Gert Zinke

Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Arbeitsbereich “Unternehmens- und personenbezogene Dienstleistungsberufe“
Robert‐Schuman‐Platz 3
53175 Bonn
Tel.: +49 (0)228 107-1429
E-Mail: zinke@bibb.de

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Professionalisierung in der Lehrerbildung  durch Deprofessionalisierung?

„Unser Jüngster ist 55.“ Solche Aussagen über das Durchschnittsalter eines Kollegiums in einer berufsbil-denden Schule mit gewerblich-technischer Ausrichtung sind keineswegs abwegig, sondern teilweise Realität. Die Ursachen für den Lehrermangel an solchen Schulen sind vielfältig: In strukturschwachen Regionen ist es ähnlich wie bei den Ärzten die mangelnde Attraktivität des Lebensumfelds, oftmals fehlt es aber schlicht an ausgebildeten Lehrkräften. Die Hochschulen bilden deutschlandweit lange nicht mehr die Mehrzahl der ge-werblich-technischen Lehrkräfte aus, sondern nur mehr eine Minderheit und die einzelnen Länder suchen nach weiteren Möglichkeiten, um an professionell ausgebildete Lehrkräfte zu kommen. Dabei setzen sie auf Direkteinsteiger aus Universitäten in die Schulen, Quereinsteiger in den Vorbereitungsdienst und auf eine unüberschaubare Anzahl an Sonderprogrammen, um „technisch“ ausgebildetes Personal in die berufsbil-dende Schule zu bekommen. Zugleich ist allen an der Lehrerbildung Beteiligten bewusst, dass angesichts der Herausforderungen bei der Umsetzung des Lernfeldkonzepts, der Breite des berufsbildenden Angebots, der Beschulung in modernen Berufen und angesichts des allgemeinen Strebens nach höheren Bildungsab-schlüssen eine hohe Professionalisierung des Lehrpersonals erforderlich ist. Deutlich wird ein Dilemma: Der Bedarf an einer hohen Professionalität steigt, während die Situation in der Praxis de facto eine Deprofessio-nalisierung bedeutet. Der Beitrag versucht, diese Situation auszuleuchten und einen kritischen Blick auf die „Professionalisierungsmaßnahmen“ zu werfen, wobei die sich daraus ergebenden Widersprüche – etwa bei der Formulierung von Standards – einen Schwerpunkt bilden sollen.

Prof. Dr.Matthias Becker

Universität Flensburg – biat
Auf dem Campus 1
24943 Flensburg   
Tel.: +49 (0)461 8052160
E-Mail: becker@biat.uni-flensburg.de

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Neue Lehr- und Lernwege... - zur Situation, zu offenen Fragen und Aufgaben

Die BAG ringt schon von Beginn an um neue Lehr- und Lernwege im Berufsfeld Elektrotechnik und später auch in anderen Berufsfeldern. Die Wege führten vom vielfältig geteilten über übergreifenden und integrier-ten zu projektorientiertem und Kompetenz bildendem (lernfeldorientiertem) Unterricht. Stets ist dabei der Eigenaktivität des / der Lernenden und einem mehr oder weniger selbstgestalteten Lernen eine essentielle Bedeutung zugekommen. Es soll ein Dialog darüber eröffnet werden, ob und wie neue Wege, auch unter Nutzung neuer – digitaler – Medien, im Sinne einer konstruktivistisch orientierten Berufswissenschaft zu einer neuen Qualität in der Kompetenzaneignung der Lernenden in den elektrotechnischen und metalltechnischen Berufen sowie in verwandten beruflichen Fachrichtungen führen können.
Es ist wohl unstrittig, dass neue Wege die Lernenden zu mehr oder neuer Kompetenz führen sollen. Zu-nächst sind die Berufsbildungspraktiker aufgefordert, ihre Erfahrungen zu schildern. Zudem ist zu erwarten, dass neue Wege bzw. Antworten auf aufgeworfene Fragen und Diskussionspunkte nicht nur den unmittelba-ren Erfahrungen in der Lehr- und Lernpraxis entsprechen, sondern auch dem neuesten Stand der berufswis-senschaftlichen Einsichten genügen. Dementsprechend sind auch Berufswissenschaftler gefordert.
Zentrale Fragen hierbei sind: Wie kann Wissen zum Handeln oder sogar zum Gestalten führen? Auf welches Kompetenz- und Kompetenzentwicklungsmodell ist dabei abzustellen (anders als auf traditionelle Modelle)? Was macht eine Theorie des Handelns bzw. Gestaltens im Zusammenhang mit Kompetenzentwicklung aus und wie begründet sich diese? Wie kann einerseits auf das immer komplexe Handeln bzw. Gestalten abge-stellt werden und andererseits den Lernenden ein gangbarer Aneignungsprozess ermöglicht  werden?
Wird der arbeits(prozess)orientierte und auf Selbständigkeit abstellende Anspruch ernst genommen, dann müssen wesentliche Fragen, die die Aneignungsprozesse der Lernenden betreffen, in dem vorgesehenen Lernprozess selbst aufgeworfen und beantwortet werden. Das kann gelingen, wenn man Fragen stellt wie: Wie können die Lernenden zu wichtigen Lernaufgaben finden? Welcher Lernumgebungen bedarf es? Welcher Unterstützung bedürfen die Lernenden seitens der Lehrenden bzw. auch von Außenstehenden, insbesondere seitens der Berufswissenschaft, damit  die kompetenzorientierten Aneignungsprozesse ermöglicht und wahrscheinlich werden?
Im Fokus des kompetenz-, arbeits(prozess)- und lernfeldorientierten Lernens und damit des vornehmlich selbständigen Lernens stehen auch oder vor allem neue – digitale – Medien, die einen besonderen Erkennt-niswert haben können und auch besondere Gestaltungsmittel sein können.
In dem Workshop wird der Versuch unternommen, neue Lehr- und Lernwege … (weiter) zu eröffnen. Die Situation im kompetenzorientierten Lehren und Lernen wird angesprochen. Offene Fragen und Aufgaben werden aufgezeigt. Es ist vorgesehen, (erste) Antworten auf die offenen Fragen zu geben und zu erhalten. Neue Einsichten zu dem Lehren sollen geschildert und gewonnen werden, das ein kompetenzorientiertes und selbstgestaltetes Lernen erwarten lässt.

Prof. Dr. Friedhelm Eicker

Universität Rostock
Albert-Einstein-Str. 21
18059 Rostock
Tel.: +49 (0)381 498 3594
E-Mail: friedhelm.eicker@uni-rostock.de
Büro Ostseebad Nienhagen: Am Kegel 4, 18211 Ostseebad Nienhagen

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Lernen im Kundenauftrag „LIKA 2020“ – Umsetzung des Konzepts der Lern- und Arbeits-aufgaben in der betrieblichen Praxis im SHK- und Elektrohandwerk

„Auftragsorientiertes Lernen“ oder das „Lernen im Kundenauftrag“ (LIKA) sind mittlerweile anerkannte, be-rufspädagogisch begründete Konzepte für eine zukunftsorientierte berufliche Bildung im Handwerk. Die nachhaltige Verankerung dieser Konzepte in der betrieblichen Ausbildungspraxis erfordert jedoch bestimmte Voraussetzungen bzw. betriebliche Rahmenbedingungen. Dazu gehören u.a. eine mitarbeiterorientierte Un-ternehmensorganisation sowie die entsprechende Qualifizierung der betrieblichen Ausbilder (Meister und Gesellen).
Im Rahmen einer Kooperation zwischen einer Gruppe innovativer Handwerksunternehmen aus dem Sanitär-, Heizungs- und Klima- sowie dem Elektrohandwerk und dem Institut Technik und Bildung der Universität Bremen wurde eine Weiterbildungsmaßnahme für Meister und Gesellen pilothaft initiiert und durchgeführt. Grundlegendes Ziel dieser Weiterbildungsmaßnahme ist die berufspädagogische Qualifizierung von Meistern und Gesellen für eine „moderne“ Ausbildung im Handwerk. „Modern“ bedeutet in diesem Zusammenhang, die berufliche Handlungskompetenz der Jugendlichen durch die systematische Einbindung in Kundenaufträge zu fördern. Zudem gewinnen sie ein klares Verständnis von ihrem Beruf und entwickeln ein höheres berufliches Engagement. Inhalte der Weiterbildungsmaßnahme sind u.a. die betriebliche Umsetzung des Konzepts der Lern- und Arbeitsaufgaben, die lernhaltige Gestaltung von Arbeitsprozessen bzw. von Kundenaufträgen, die Gestaltung betrieblicher Einsatzszenarien für Lern- und Arbeitsaufgaben sowie die Nutzung Neuer Medien im Ausbildungszusammenhang.
Der Beitrag stellt das Konzept und ausgewählte konzeptionelle Elemente der Weiterbildung vor und präsen-tiert wesentliche Erfahrungen der Umsetzung.

Michael Sander
Institut Technik und Bildung - Universität Bremen
Am Fallturm 1
28359 Bremen
Tel.: +49 (0)421 218 66 303
E-Mail: michael.sander@uni-bremen.de

Prof. Dr. Falk Howe

Institut Technik und Bildung - Universität Bremen
Am Fallturm 1
28359 Bremen
Tel.: +49 (0)421 218 66 300
E-Mail: howe@uni-bremen.de

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Geht es auch anders? – Steuern und Regeln im Unterricht mit dem Mediensystem „Omni-Control“

In Lehr-/Lernsituationen der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik (MSR) stehen Schüler/-innen insbesondere in „Anfangssituationen“ vor zwei Problemen: der Lösung eines „MSR-Problems“ und der „Softwarebeherr-schung“ der oftmals eingesetzten komplexen industriellen „Ingenieurswerkzeuge“. Die Zugangsprobleme in beiden Bereichen bedingen sich gegenseitig, was zu erheblicher Frustration und Zeitverlusten führen kann. An dieser Stelle setzt das als Opensource-Projekt konzipierte Mediensystem „OmniControl“ an. Dieses Me-diensystem, bestehend aus Hard- und Softwarekomponenten und einer begleitenden Homepage, ist eine einfach zu bedienende, betriebssystemunabhänige Programmier-, Simulations- und Steuerungsumgebung für den Einstieg in die MSR-Technik, die aufgrund ihrer didaktisch reduzierten Gestaltung den Fokus auf das „MSR-Problem“ richtet und dieses von der „Softwarebeherrschung“ abkoppelt. Von den standardmäßig im Berufsschulunterricht verwendeten, hochkomplexen industriellen Projektierungs- und Planungswerkzeugen (z. B. Siemens Step7, 3S Codesys oder Phoenix Contact PcWorX) unterscheidet sich das Mediensystem „OmniControl“ deutlich. Bei den genannten „Ingenieurswerkzeugen“ stehen teilweise Bedienungsumfang und -probleme in keinem Verhältnis zu schulisch bearbeitbaren MSR-Aufgaben. Ein Einsatz der industriellen Programme lässt sich teilweise nur als herstellerbezogenes Produkttraining charakterisieren, bei dem Auf-wand und Nutzen in keinem Verhältnis zueinander stehen. Es drängt sich hier der Vergleich mit einer „Füh-rerscheinausbildung auf Formel 1-Rennwagen“ auf. Nur der Mangel an geeigneten, didaktisch reduzierten Software-Werkzeugen rechtfertigte bisher den Einsatz der verwendeten „Ingenieurswerkzeuge“.
Softwareseitig wurde für „OmniControl“ bisher ein Editor für die Erstellung und Simulation von MSR-Projekten entwickelt, mit dem die Erstellung und Simulation von Schaltungen mittels der IEC-konformen, ereignisorientierten „Funktionsbausteinsprache“ (FBS) und – in Abgrenzung zu anderen Mediensystemen oder Kleinsteuerungen – auch in der prozessorientierten „Ablaufsprache“ (AS) möglich sind. Zum Umfang des leicht verständlichen Schaltungseditors gehören u. a. Standard-Logikgatter, Zeitfunktionen, komplexe Regelbausteine sowie diverse Quellen und Senken. Auf der Hardwareseite des Mediensystems steht eine selbstentwickelte, mikroprozessorgesteuerte Ein-/Ausgabebaugruppe bereit, die mittels TCP/IP-Kommunikation eine direkte Ein-/Ausgabe von analogen und digitalen Signalen zwischen der OmniControl-Software und externer Sensorik/Aktorik auf 24-V-Standard ermöglichen soll. Die Ein-/Ausgabebaugruppe auf Basis eines ATMega644-MC liegt vor und kann bereits extern mittels der Programmiersprache „C“ pro-grammiert werden. Die Vernetzung der „OmniControl“-Ein-/Ausgabebaugruppe mit der „OmniControl“-Software über das industrielle Modbus-Protokoll läuft zurzeit an.
Unabhängig von der „OmniControl“-Hardware ist es bereits jetzt möglich, industrielle IO-Buskoppler (z. B. Wago, Phoenix Contact) mittels Modbus-Protokolls mit der „OmniControl“-Software zu verbinden und analo-ge und digitale Steuerungsaufgaben durchführen zu lassen, sodass z. B. die Festo MPS-Station „Verteilen“ zunächst in „OmniControl“ programmiert (in FBS oder AS), im Modell dynamisch simuliert und abschließend direkt angesteuert werden kann . Der Vorteil an der Kommunikation mittels Modbus-Protokoll liegt auf der Hand: Es ist die Möglichkeit der Einsparung kostenintensiver industrieller SPS-Hardware sowie die Umge-hung der komplexen und didaktisch nicht reduzierten industriellen Software-Werkzeuge unter Beibehalt der Nutzung von verfügbaren Hardware-Modellen der MSR-Technik.
Begleitet wird „OmniControl“ über eine Homepage (http://omnicontrol.tbz-bremen.de), auf der neben der aktuellen Download-Möglichkeit des Programms zukünftig die Bereitstellung von Lehr-/Lernmaterialien erfol-gen soll. Im Bereich der Weiterentwicklung wird zurzeit als weitere IO-Hardware-Alternative ein Modbus-IO-Buskoppler auf Basis des Raspberry Pi erprobt, der u. a. den schulischen Anforderungen genügen und deutlich günstiger als industrielle IO-Buskoppler ausfallen soll.

Dr. Nikolaus Steffen
Pädagogische Hochschule Freiburg
Institut für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Fachdidaktik berufl. Fachrichtungen,
Kunzenweg 21
79117 Freiburg
Tel.: +49 (0)761 682-610
E-Mail: nsteffen@ph-freiburg.de

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Wandel der Produktion – Neue Lehr- und Lernkonzepte und besondere fachdidaktische Herausforderungen

Unverkennbar gewinnen digitale Medien in der industriellen Facharbeit immer mehr an Bedeutung. Der be-rufsfachliche Umgang mit digitalen Informationen gehört in allen Bereichen der Metall- und Elektrotechnik auf unterschiedlichen Ebenen zum Berufsalltag. Mit der Etablierung der ‚digitalen Fabrik’ wird die tiefgreifende Wandlung produktionstechnischer Arbeitsabläufe durch digitale Informations- und Kommunikationstechnolo-gien weiter fortschreiten, Anforderungen, Arbeitszuschnitte und Arbeitsbedingungen industrieller Fertigung werden sich inhaltlich und qualitativ zunehmend verändern.
Dies erfordert eine inhaltliche Erweiterung des klassischen Ausbildungskanons in den oben genannten Be-rufsbildern bzw. Tätigkeitsdomänen. Simulationen können einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis pro-duktionstechnischer Arbeitsabläufe und technischer Zusammenhänge leisten. Sie können Entscheidungen technischer und organisatorischer Art vorwegnehmen, Prozesse steuern bzw. strukturieren und Kontrollen vereinfachen. Die Simulation erweist sich auf diese Weise einerseits als geeignetes Lehrmittel für spezifische technische bildungs- und ingenieurwissenschaftliche Studiengänge, andererseits als grundlegendes Lernmittel zur kognitiven Einstimmung auf innerbetriebliche Arbeitsabläufe ausgewählter Facharbeiterberufe. Hieraus erwächst eine neue curriculare und didaktische Herausforderung für die Berufliche Fachdidaktik im Feld der Metall- und Elektroberufe.
Gegenstand des Beitrags sind deshalb die Potenziale und Grenzen von Simulationen bei Lehr-Lern-Arrangements in metall- und elektrotechnischen Domänen.
Im Hinblick darauf werden die Bedingungen für komplexe Lehr-Lern-Arrangements mit Computersimulationen aus kognitionspsychologischer, unterrichtstheoretischer und aus medientheoretischer Sicht beleuchtet. Dazu werden auch technische Gesichtspunkte und die Lehrerbildung bzgl. des Einsatzes von Multimedia und Simulationen betrachtet.

Prof. Dr. Friedhelm Schütte
Technische Universität Berlin
Inst. für Berufliche Bildung und Arbeitslehre (IBBA)
Geschäftsführender Direktor / Sekr. 1-4
Marchstr. 23
10587 Berlin
Tel.: +49 (0)30 314-73.266 (Sekr.) /-29.314
E-Mail: friedhelm.schuette@tu-berlin.de

Prof. i. V. Dr. Tanja Mansfeld

Universität Kassel
Institut für Berufsbildung am FB 07
Berufspädagogik, Raum 1234
Heinrich-Plett-Str. 40
34132 Kassel
Telefon +49 (0)561 804-4415
E-Mail: tanja.mansfeld@uni-kassel.de

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Aneignung von Gestaltungs- und Medienkompetenz – dargestellt am Beispiel der Projekte VET-Net in Afrika und EMAG im Hotel- und Gastgewerbe

Mit Hilfe des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) soll im Programm „Welcome to Africa“ in Mosambik, Äthiopien und Südafrika ein „Fortbildungs- und Forschungsnetz für VET-Berufspädagogen in Subsahara-Africa“ (VET-Net) entstehen. In dem Projekt geht es um den Versuch, länderübergreifend eine vernetzte Lehre in der Fortbildung von VET-Berufspädagogen und eine darauf bezogene Forschung zu etab-lieren. Es soll eine berufliche Bildung befördert werden, die über traditionelle, anpassungsorientierte Berufs-bildung hinauswächst. Gestaltungskompetenz kann ein Schlüssel sein, durch den hier Entwicklungsprozesse angestoßen werden und berufsbildendes Lehren und Lernen eine Orientierung bekommt. In diesem Zu-sammenhang waren Gelingensbedingungen für das Gestalten von vernetztem Fortbilden bzw. Lehren und Forschen zu entwickeln. Der Prozess der Gestaltung des Netzwerkes in Sub-Sahara-Afrika wird darauf re-flektiert. Die Projekt- Evaluationen zeigen, inwieweit den Gelingensbedingungen in den aufzubauenden Netzwerken in Mosambik, Südafrika und Äthiopien entsprochen wird.
An den Erfahrungen in dem Projekt VET-Net wird auch in dem Projekt „Entwicklung und Erprobung eines Medienkonzeptes zur Aneignung von Gestaltungskompetenz an vernetzten Lernorten der beruflichen Bildung (EMAG)“ angeknüpft, das von der Universität Rostock durchgeführt wird und das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie durch den Europäischen Sozialfond (ESF) unterstützt wird. Eng wird mit der Beruflichen Schule Müritz in Waren und mit Ausbildungsbetrieben im Tourismus- und Gast-gewerbe in der Region Mecklenburgische Seenplatte, insbesondere mit den Unternehmen im Land Fleesen-see, und auch mit dem „Technikpartner“ LiNK+ViRTUS e. V. in Rostock zusammengearbeitet. Im Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung und Erprobung eines neuen Lehr- und Lernkonzeptes, das die Aneignung von Gestaltungskompetenz unter Nutzung neuer digitaler Medien befördern soll. Das Konzept orientiert auf ein besseres – vernetztes – Zusammenwirken der Lernorte Ausbildungsbetrieb und Schule. Dreh- und Angel-punkte sind mediengestützte Lernprojekte. Dadurch wird angestrebt, dass die Lehrenden und die Lernenden besondere Medienkompetenz entwickeln. Medien sollen helfen, dass die Lernenden möglichst selbständig berufliche Erfahrungen gewinnen; vermittels der Medien soll auch Neues „vergegenständlicht“ werden. Es ist vorgesehen, dass systematisch neue digitale Medien in den Schul- und Ausbildungsalltag integriert werden und die Lehr- und Lernchancen, die mit den neuen Medien gegeben sind, erkannt und genutzt werden. Die Entwicklungs- und Erprobungsarbeiten sind in dem Projekt EMAG zunächst auf die Ausbildungsberufe im Hotel- und Gaststättengewerbe konzentriert. Angestrebt wird, Erkenntnisse auch für andere Ausbildungsbe-rufe nutzbar zu machen.
In dem BAG-Workshop werden die VET-Net- und die EMAG-Projektkonzeptionen weiter vorgestellt und erste Ergebnisse geschildert. Potenziale und auch Grenzen von Fortbildungs- und (ersten) Forschungsaktivitäten in Subsahara-Africa und des Einsatzes neuer digitaler Medien werden in einem ersten Schritt deutlich werden.

Gesine Haseloff

Universität Rostock
PHF, IASP, Projekt VET-Net
Albert-Einstein-Str. 21
18059 Rostock
Tel.: 49 (0)381 498-3592
E-Mail: Gesine.Haseloff@uni-rostock.de

Petra Müsebeck

Universität Rostock
PHF, IASP, Projekt VET-Net
Albert-Einstein-Str. 21
18059 Rostock
Tel.:+49 (0)381 498-3592
E-Mail: Petra.Muesebeck@uni-rostock.de

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Förderung von Gestaltungskompetenz

Die Förderung von Gestaltungskompetenz kann  - folgt man den Vorbemerkungen der KMK zu den lernfel-dorientierten Lehrplänen - als curriculares Richtziel in der beruflichen Erstausbildung verstanden werden.
Gemeint ist hiermit, die Schülerinnen und Schüler im Rahmen von berufsbildenden Unterricht darin zu för-dern,
In der Unterrichtspraxis zeigt sich dabei, dass angesichts der Realität von sehr heterogenen Berufsschul-klassen die alleinige Adaption von Lernfeldbeschreibungen in umsetzbare Lernsituationen nicht genügt. Denn die Förderung von Gestaltungskompetenz setzt voraus, dass die Schülerinnen und Schüler auch ihre Gestaltungsmöglichkeiten erkennen und nutzen können.
Die zu leistende Synthetisierung von Arbeitsprozessen in Lernsituationen orientiert sich in ihrer unterrichts-thematischen Entscheidung deshalb am Prinzip der Entwicklungslogik, üblicher Weise repräsentiert durch die Novizen-Experten-Taxonomie, welche als wesentliche Determinante wiederum die Salienz einer Aufga-benstellung benennt. Folglich muss den Schülerinnen und Schülern auch eine Abfolge von nicht nur um-setzbaren und dem Lehrplanaufbau folgenden, sondern von entwicklungsgerechten Lernsituationen geboten werden, in welchen sie sich jeweils spezifisch gefordert sehen, ihren Problemlösungsprozess ebenso wie die eigentliche Problemlösung zu gestalten.
Vorgestellt wird ausgehend hiervon die Idee von „Lernfeldmatrizen“, die innerhalb der gleichen Aufgaben-stellung (z.B. „Kraftstoffverbrauch zu hoch – Ursache finden und beseitigen“) binnendifferenzierende Variati-onen benennen. Typische Differenzierungskriterien sind hierbei
Die Benennung weiterer Kriterien im Workshop wird angestrebt.

Univ.-Prof. Dr.phil. Ralph Dreher
Universität Siegen
Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät- Abteilung Elektrotechnik und Informatik
Technik und ihre Didaktik
Breite Strasse 11 / Raum 103
57076 Siegen
Tel.: +49 (0)271 720-4010
E-Mail: ralph.dreher@uni-siegen.de

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„System Haus“ – Versorgungstechnische Qualifizierung an komplexem Gebäudemodell

Im Rahmen des Leitprojektes „Versorgungstechnik" im Berufsbildungs- und TechnologieZentrum (BTZ) Os-nabrück der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim wurde ein modular konzipiertes, raumfüllendes, aber dennoch mobiles versorgungstechnisches Hausmodell errichtet. Dabei handelt es sich um die modellhafte Nachbildung aller in einem Haus vorkommenden Gewerke übergreifenden Techniken in standardisierten Profilrahmen. Die wesentlichen Elemente der technischen Gebäudeausstattung werden über standardisierte Gebäudesystemtechnik (KNX) intelligent miteinander verbunden. Ziel ist es, insbesondere die Gewerke Heizung/Klima und Elektrotechnik im Verbund zu betrachten, um intelligente und energieeffiziente Lösungen der Gebäudesteuerung in Berufs- und Weiterbildungskonzepte einzubringen.
Es wird ein differenziertes didaktisches Konzept entwickelt, das einen wirkungsvollen Einsatz zunächst in der Weiterbildung und im Anschluss auch in der Ausbildung ermöglichen soll. Der Beitrag berichtet über die Idee, den Prozess der Entstehung im Projektverlauf, über das technische Modell selbst und seine Nutzung in einer abschlussorientierten Weiterbildung zur/zum Sytemintegrator/in Gebäudeautomation. Perspektivisch sollen zumindest Teile der Inhalte dieser Lehrgangsreihe in die überbetriebliche Ausbildung überführt werden und damit auch für die Zusammenarbeit zwischen überbetrieblichem Kompetenzzentrum und Berufsschulen relevant werden.

Bernd Mahrin

Technische Universität Berlin
MAR 1-4
Marchstr. 23
10587 Berlin
Tel.: +49 (0)30 43091821 / +49 (0)173 6017044
E-Mail: bernd.mahrin@alumni.tu-berlin.de

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SmartGrid-Control: IT- und ET - Kopplung am realen Lernsystem

Industrie 4.0 heißt die technologische Zukunft, auf die verantwortungsbewusste berufliche Bildung bereits heute vorzubereiten hat. Dahinter verbirgt sich die mit der Automatisierungstechnologie zusammenwach-sende Informationstechnologie, die mittlerweile mit steigendem Software-Anteil eine elementare Rolle in der Maschinensteuerung und den übergeordneten Leitsystemen spielt.
Smart Grid – die Koppelstelle zwischen Erzeugung und Verbrauch elektrischer Energie  mit dem An-spruch der Nachhaltigkeit, stellt ein solches Zukunftsfeld dar. Um die Stabilität der Netze bei wachsendem Anteil regenerativer und damit fluktuierender Energien sicherzustellen, müssen künftig Stromerzeuger, Netzbetrei-ber und Verbraucher viel enger miteinander kommunikativ vernetzt wer-den als bisher. 
Dazu entwickeln Technische Assistenten Elektrotechnik am Leo-Sympher-Berufskolleg Minden aktuell das Industrie 4.0 - Lernszenario SmartGrid-Control.  Es umfasst einerseits die IT-gesteuerte Vernetzung [Energy Intelligence System, Fa. ADIRO] von simulierten (Kraftwerk) sowie modellhaften interaktiven (Wind und Sonne) Energieerzeugungsformen mit energie-effizienten Verbrauchern (Pulsweiten-Modulation) und ande-rerseits eine SPS-Steuerung [PC-WORX, Fa. Phoenix Contact] für ein  3 Liter - Pumpspeicherwerk-Modell [EduKit PA, Fa. Festo], die autonom agierend aus den IT-Daten flexibel und intelligent optimale Speicher-werk- und Netz-Bedingungen errechnet und reali-siert. Neben diesem technischen Lernszenario stellt SmartGrid-Control gleichzeitig ein umwelt-politisches Lernszenario dar, in dem das nachhaltige Zusammen-wirken künftiger SmartGrid-Energienetze „anschaulich und begreifbar“ in einem interaktiven, d. h. vom Nutzer beeinflussbaren  Prozess nicht nur für angehende Elektrofachkräfte erfahrbar wird.
 
Die Anlage wird ab der 2.Schuljahreshälfte 2013/14 für alle Auszubildende im LSBK als nachhaltiges Lehr- und Lernobjekt zur Verfügung stehen. Darüber hinaus wird SmartGrid-Control eingesetzt werden bei der fortgesetzten Kooperation mit der Mindener Kurt-Tucholsky-Gesamtschule als Teil der Mindener BNE-Bildungskampagne „Klima für Energiewandel - eine Herausforderung“ [Weltdekade der Vereinten Nationen 2005 – 2014 „Bildung für nachhaltige Entwicklung“].  

Reinhard Geffert

Leo-Sympher-Berufskolleg
Habsburgerring 53A
32425 Minden
Tel.: +49 (0) 83701-34
E-Mail: r.geffert@t-online.de

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Konstruktion von handlungsorientierten Prüfungsaufgaben - Produktisierung von Kompe-tenzen am Beispiel der Bearbeitung von CFK Werkstoffen

Die berufliche Bildung zielt mit dem didaktischen Konzept der Handlungsorientierung auf den Erwerb von Kompetenzen ab. Die Gründe liegen in dem rasanten technologischen Fortschritt und den immer kürzer werdenden Entwicklungsintervallen in den 90er Jahren, welche zu einer anhaltenden Dynamik und Instabilität des wirtschaftlichen Gesamtsystems führten. Die Folge waren deutlich veränderte Anforderungen bzgl. der Arbeitsorganisation und Aufgabenstruktur an den Facharbeiter. Demnach soll der „neue Facharbeiter“, neben den fachlichen Qualifikationen, flexibler, eigenständiger und selbstlernfähiger sein, um so eine umfassende berufliche "Handlungsfähigkeit“ zu erreichen, welche den Fortbestand der Unternehmen sichert.
Demnach stellt sich die Frage, unter welchen Bedingungen, mit welchen Verfahren und Methoden die Mes-sung dieser Kompetenzen erfolgen kann. Die Schwierigkeiten, wie die Operationalisierung und Bewertung von Kompetenzen, führt zu einer Komplexität der Entwicklung von Prüfungskonzepten, welche den Hauptgü-tekriterien von Tests gerecht werden müssen. D.h., dass eine Prüfung so gestaltet sein muss, dass der Prüf-ling in die Lage versetzt wird, seine tatsächliche Leistungsfähigkeit darzustellen.
Als Hilfsmittel für die Bewertung von Kompetenzen dient die sog. Produktisierung von Kompetenzen. Dabei soll die jeweilige Kompetenz als der Ausgangspunkt des Produktisierungsprozesses angesehen werden. Im ersten Schritt der Produktisierung werden Situationen beschrieben, in denen sich die entsprechenden Kom-petenzen zeigen. Anschließend müssen Handlungen benannt werden, die zur sachgerechten Bearbeitung der zuvor beschriebenen Situationen dienen. Darauf aufbauend sollen Wissenselemente herausgearbeitet werden, die schließlich als handlungsregulierendes Wissen angewendet werden. Anschließend werden alle verwendeten bzw. notwendigen Materialien und Medien beschrieben, bevor abschließend das Handlungs-produkt, welches im Rahmen der Prüfung vom Prüfling erarbeitet werden soll, entwickelt werden kann.
Nachdem die Produktisierung der Kompetenzen abgeschlossen ist, können die entwickelten Produkte mit Hilfe einer Transformationstabelle strukturiert werden. Anhand dieser Strukturierung können sowohl die Komplexität der vom Prüfling durchzuführenden Produktentwicklung sowie das Anwendungsspektrum der Kompetenz, welches das Produkt abbilden soll, dargestellt werden. Damit dient die Transformationstabelle als eine große Hilfestellung zur Konstruktion handlungsorientierter Prüfungen, da mit der Einordnung der Umfang und die Gewichtung der einzelnen Produkte und damit den zu stellenden Aufgaben abgeleitet werden kann.

Dr. Stephan Repp

Technische Universität Kaiserslautern
Gottlieb-Daimler-Straße 47
67663 Kaiserslautern
Tel.: +49 (0)177 2445090
E-Mail: stephan@repp.eu

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Steuerung des Lernens durch selbstgesteuerte Kompetenzerfassung

Selbstgesteuertes, lebenslanges Lernen ist eine Grundvoraussetzung für die berufliche Handlungsfähigkeit in der Informations- und Telekommunikationsbranche. Die Qualität der betrieblichen Ausbildung muss sich daher auch daran messen, wie sie in der Lage ist, den Auszubildenden die dafür erforderlichen Kompetenzen näher zu bringen. Ein zentraler Weg führt dabei über das Lernen in betrieblichen Prozessen und die Befähigung der Auszubildenden, das betriebliche Lernen im Verlauf der Ausbildung zunehmend selbstge-steuert zu gestalten. Die Deutsche Telekom hat vor diesem Hintergrund das Konzept der Lernprozessbeglei-tung eingeführt, in der Ausbilder/-innen nicht mehr als Fachexperten, sondern als Experten in der Unterstüt-zung des selbstgesteuerten Lernens im Arbeitsprozess auftreten. Darüber hinaus gilt es aber, den Auszubil-denden selbst Methoden und Instrumente an die Hand zu geben, mit denen sie den Verlauf ihres Kompe-tenzentwicklungsprozesses selbstständiger planen, umsetzen und reflektieren können.
Der Beitrag behandelt, wie ein Instrument aussehen kann, dass eine durch Auszubildende selbstgesteuerte kompetenzorientierte Planung und Reflexion ihres Kompetenzentwicklungsprozesses ermöglicht, sowie als Basis für die Arbeit mit Lernprozessbegleitern dienen kann. Ferner geht es um die Frage: Wie lassen sich für die Facharbeit benötigte und von den Auszubildenden zu erwerbende Kompetenzen erschließen und präzise, berufsbezogen, knapp aber nicht zu abstrakt dokumentieren, so dass sie sich zur Selbststeuerung und -einschätzung des eigenen Kompetenzstandes eignen. Wie können die aufgabenbezogenen Kompetenzen von Fachkräften dabei Unterstützung bereitstellen?

Torben Karges

Universität Flensburg
Berufsbildungsinstitut Arbeit und Technik - biat
Auf dem Campus 1
24943 Flensburg
+49 (0)461 805 2115
E-Mail: torben.karges@biat.uni-flensburg.de

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Ganzheitliche Gelingensbedingungen der Unterrichtsgestaltung am Beispiel eines hand-lungsorientierten Unterrichts in der Versorgungstechnik

Das schulische Ziel der dualen Berufsausbildung ist die Vermittlung von beruflicher Hand-lungskompetenz zur Bewältigung beruflicher Handlungssituationen. Die Schul- und Unter-richtsentwicklung steht vor der Auf-gabe, diese curricularen Anforderungen umzusetzen und u.a. die dafür erforderlichen sächlichen, personellen und organisatorischen Voraussetzungen zu schaffen und zu optimieren.
Anhand eines Unterrichts aus der Versorgungstechnik soll beispielhaft verdeutlicht werden, welche ganzheit-lichen Faktoren an den berufsbildenden Schulen des Landkreises Osnabrück in Bersenbrück dazu geführt haben, dass eine handlungsorientierte Lernsituation entwickelt und in einen schüleraktivierenden Unterricht umgesetzt werden konnte. Ausgewählt ist dazu eine Unterrichtseinheit aus dem dritten Ausbildungsjahr des Ausbildungsberufs Anla-genmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Das Thema lautet „Messung von Abgasemissionen einer Feuerungsanlage“. Diese Unterrichtseinheit ist gemäß Rahmenlehr-plan dem Lernfeld 9 „Installieren von Wärmeerzeugern“ zuzuordnen.
Ausgangspunkt der hier exemplarisch beschriebenen Lernsituation ist eine handlungsorien-tierte Wartungs-aufgabe. Die Auszubildenden erhalten die Anweisung, nach der Inbetrieb-nahme eines Heizkessels eine Abgasmessung durchzuführen und dem Kunden die Messer-gebnisse zu erläutern. Das Aufstellen und An-schließen eines Heizkessels ist eine typische Tätigkeit eines Handwerksbetriebs der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, der zum beruf-lichen Alltag der Schülerinnen und Schüler gehört. Die Abgasmessung nach Installation bzw. nach erfolgten Wartungsarbeiten ist erforderlich, um die erfolgreiche Wartung und Brenner-einstellung sicherzustellen.
 
Im Verlauf der Unterrichtseinheit erarbeiten die Schüler weitgehend eigenverantwortlich in Gruppen das erforderliche Grundlagenwissen und machen sich mit Aufbau und Bedienung der Feuerungsanlagen sowie der einzusetzenden Messgeräte vertraut. Am Ende führen die Schüler die erforderlichen Messungen in einem Labor Versorgungstechnik durch, werten diese aus und präsentieren ihre Ergebnisse.
Neben der kurzen Beschreibung der didaktisch-methodischen Unterrichtskonzeption und des geplanten und realisierten Unterrichtsverlaufs wird der Schwerpunkt des Beitrags in der Dar-stellung der in der Schule vor-handenen Rahmenbedingungen liegen, die das Zustandekom-men und den Erfolg eines solchen Unterrichts überhaupt erst ermöglicht haben. U.a. werden folgende Erfolgsfaktoren aufgezeigt:
Prof. Dr. Ing. Harald Strating, MA
Hochschule Osnabrück
Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik
Didaktik der Technik
Albrechtstr. 30
49076 Osnabrück
Tel.: +49 (0)541 969-2671
E-Mail: h.strating@hs-osnabrueck.de

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Berufliche Gestaltungskompetenz für eine nachhaltige Entwicklung

Angesichts zunehmend sichtbaren Folgen der Jahrzehnte währenden Zerstörung der Lebensgrundlagen der Menschheit und der ungerechten Ressourcennutzung vor allem durch die wohlhabenden gegenüber den ärmsten Ländern und der künftigen Generationen ist ein Umsteuern unseres Wirtschaftens und Konsumierens unumgänglich. Die Probleme sind seit Jahren bekannt. Mit der 1992 beschlossenen Agenda 21 sind Handlungsperspektiven für eine zukunftsfähige Entwicklung der Weltgemeinschaft vereinbart worden. Da der erforderliche Wandel aber noch kaum vollzogen wurde, hat die UNESCO vor nunmehr zehn Jahren die Weltdekade „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ ins Leben gerufen, die in diesem Jahr endet. Damit sollte Gestaltungskompetenz der Menschen gefördert werden, die es Ihnen ermöglicht, einen Beitrag zu Erhaltung der Lebensgrundlagen und einer gerechten Nutzung der verfügbaren Ressourcen zu leisten.
Diesbezüglich ist insbesondere die berufliche Bildung gefordert, da eine durchgreifende Veränderung unse-res Arbeitens und Lebens ohne Produkte und Dienstleistungen beruflicher Facharbeit kaum denkbar ist. In den vergangenen Jahren sind eine Vielzahl von nachhaltigkeitsbezogenen Projekten durchgeführt worden, es ist aber noch nicht gelungen, die Förderung dieser Leitidee verpflichteten Gestaltungskompetenzen struk-turell in der Berufsbildungspraxis zu verankern.
In der Zeitschrift „lernen&lehren“ hat die Arbeitsgruppe „Berufliche Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ der Universität Hamburg 2012 einen Vorschlag für eine Implementierung der Leitidee einer nachhaltigen Entwicklung auf Basis der aktuellen Rahmenlehrpläne in berufliche Bildungsprozesse veröffentlicht. (Kastrup et al. 2012) Dieser Vorschlag soll auf der BAG-Tagung in Kassel weiter konkretisiert und zur Diskussion gestellt werden. Dazu soll mit Blick auf Arbeitsprozesse elektro- und metalltechnischer Facharbeit bei der Mitwirkung an der Energiewende dargestellt werden, inwieweit nachhaltigkeitsbezogene Gestaltungskompetenz im Berufsschulunterricht konkret gefördert werden kann.

Kastrup, J.; Kuhlmeier, W.; Reichwein, W.; Vollmer, Th.: Mitwirkung an der Energiewende lernen – Leitlinien für die didaktische Gestaltung der Berufsbildung für eine nachhaltige Entwicklung. In: lernen & lehren 3/2012 (Heft 107, 27. Jg.), S. 117-124

Prof. Dr. Thomas Vollmer

Universität Hamburg – Institut für Berufs- und Wirtschaftspädagogik
Sedanstraße 19
20146 Hamburg
Tel.: +49 (0)40 4946175
E-Mail: thomas.vollmer@uni-hamburg.de

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Bedarfe der Lernortkooperation von KMU und BK: Nachwuchsförderung bei der GFOS mbH

Der Mangel an Nachwuchsfachkräften in der IT-Branche ist ein wichtiges Thema für die GFOS mbH. Unser Ziel ist es, schon bei jungen Menschen Technikbegeisterung zu wecken und so früh wie möglich auf wichtige berufliche Entscheidungen hinzuweisen. Zur nachhaltigen Sicherung von gut ausgebildeten Fachkräften för-dern wir im Rahmen unserer GFOS Akademie seit vielen Jahren diverse Aktivitäten rund um den MINT-Bereich. Die Nachwuchsförderung der GFOS reicht vom Kindergarten bis zur Universität, wobei hier nur auf die schulische Förderung eingegangen werden soll.
Die GFOS ist Mitglied der Wissensfabrik und beteiligt sich aktiv am Programm „KiTec – Kinder entdecken Technik“, welches das technische Verständnis von Grundschulkindern fördert. Denn nur durch eine frühe Förderung kann Technik- und MINT-Begeisterung entstehen.
Im Rahmen einer Bildungspartnerschaft, die seit 2008 besteht, unterstützt die GFOS die ROBERTA-AG des Mädchengymnasiums Essen-Borbeck – eine Arbeitsgemeinschaft, bei der Mädchen die Gelegenheit haben, Robotertechnologie und Informatik praxisnah kennenzulernen. Eine konsequente Weiterentwicklung dieses Engagements war, dass die GFOS die Gründung des landesweit sechszehnten zdi-RobertaZentrum am Mädchengymnasium Essen-Borbeck unterstützte, und nun auch seit Gründung des zdi-Zentrum MINT Netzwerk Essen mit diesem zusammenarbeitet.
Zudem stiftet die GFOS seit 2012 jährlich einen Preis für die besten Informatik-Projekte von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II an Schulen in Essen: den GFOS-Innovationsaward. Dieser Preis soll die Kreativität von jungen Talenten sowie ihre Potenziale im Software- und IT-Bereich fördern. So soll den Schü-lern bereits zu Schulzeiten ermöglicht werden, die „graue Theorie“, die sie vermittelt bekommen, in die Praxis umzusetzen und gleichzeitig einen Einblick zu bekommen, was sie in der Berufswelt erwartet.
Darüber hinaus tragen enge Kooperationen, wie sie die GFOS mit dem Heinz-Nixdorf-Berufskolleg pflegt, dazu bei, dass Schulen und Unternehmen im regelmäßigen Austausch stehen und dabei Erwartungshaltun-gen abgleichen – natürlich unter Einbeziehung der Schüler. So kann sich die GFOS einmal im Jahr am HNBK den Schülerinnen und Schülern vorstellen und dabei aufzeigen, welche Ausbildungs- und Karriere-möglichkeiten es bei der GFOS gibt. Die Schüler nutzen diese Chance, um in einem nicht allzu großen Kreis (anders als auf einer Ausbildungsmesse) ihre Fragen zu stellen und so eine genauere Vorstellung davon zu bekommen, welche beruflichen Möglichkeiten sich nach dem Schulabschluss bieten. Auch sammeln viele Schüler innerhalb eines Praktikums erste praktische Erfahrung.
Die GFOS hat sich zum Ziel gesetzt, auf diese Weise die geschlagene Brücke zwischen Theorie und Praxis zu verstärken. Als mittelständischer Softwaredienstleister wissen wir, dass marktfähige Innovationen nur durch ambitionierte und gut ausgebildete Mitarbeiter entwickelt werden. Die Suche nach qualifizierten Mitar-beitern und deren Ausbildung ist für uns daher eine wichtige Investition in die Zukunft. Um jungen, talentier-ten Menschen die Möglichkeit zu geben, zu studieren und gleichzeitig ihr Wissen in die Praxis umzusetzen, unterstützen wir vor allem das Modell „Work & Study“. Dabei ermöglicht die GFOS unterschiedliche Modelle, um Beruf und Studium miteinander zu kombinieren. Neben der bekannten Möglichkeit, eine Ausbildung mit IHK-Abschluss mit einem Studium in Online- oder Präsenzform zu kombinieren, stellt die GFOS auch Abitu-rienten direkt nach dem Schulabschluss als Berufseinsteiger ohne IHK-Ausbildung ein, die dann parallel zum
Berufsalltag einen akademischen Abschluss erwerben. Auf diese Art und Weise möchte die GFOS die Fach-kräfte von Morgen individuell ausbilden und fördern – und bietet für jeden „Lerntyp“ das richtige Modell. In allen Fällen beteiligt sich die GFOS an der Finanzierung des Studiums.

Burkhard Röhrig

GFOS mbH
Am Lichtbogen 9
45141 Essen   
Tel.: +49 (0)201 61300750
E-Mail: czepluch.miriam@gfos.com

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Strategische Personalentwickler, Lückenfüller und der Bildungsbroker – Ergebnisse einer Erhebung zur bedarfsorientierten Weiterbildung in der Metall- und Elektroindustrie

Der Beitrag beschäftigt sich in mehrfacher Hinsicht mit der Bedeutung des Matthäus-Prinzips – wer hat, dem wird gegeben – für die Weiterbildung in der Metall – und Elektroindustrie. Basierend auf Einsichten, die im Rahmen des durch den ESF und das BMAS geförderten Projekts Q+MEO1 gewonnen wurden, werden drei Erscheinungsformen dieses Prinzips dargestellt:
Eine entsprechende Vermutung liegt nahe und bestätigt sich auch in den Erhebung durch Q+MEO: Es sind vornehmlich Großunternehmen, die von den positiven Effekten des Matthäus-Prinzips profitieren und kleine und mittelständische Betriebe, die es mit den negativen Folgen zu tun bekommen. Dabei ist das Handeln in diesen Betrieben und ihre Einstellung zu Weiterbildung individuell oft sehr gut nachvollziehbar: Abhängig von einem – zum Teil kurzfristigen – Auftragsgeschäft, mit einer dünnen Personaldecke und oft nur mit einer kleinen ‚Personalabteilung‘ ausgestattet, scheint es für diese Unternehmen keine Alternative zu ihrem Um-gang mit Weiterbildung zu geben.
Anstatt den häufig gewählten Weg zu gehen und zu versuchen, über Kammern und Verbände die gerade angesprochenen KMU von den Vorteilen von Weiterbildung zu überzeugen, wurde in dem Projekt Q+MEO in Zusammenarbeit mit Bildungsträgern ein anderer Ansatz entwickelt: Ein bildungsträgerübergreifender, aber von den Bildungsanbietern finanzierter ‚Bildungsbroker‘ makelt zwischen nachfragenden Unternehmen und Bildungsträgern, sorgt für mehr Transparenz bei den Bildungsangeboten und soll perspektivisch auch Bil-dungsberatung anbieten. Die Hoffnung ist, dass dieses Konzept zumindest einige der genannten negativen Effekte des Matthäus-Prinzips* abschwächen kann.
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* Der Matthäus-Effekt ist eine These der Soziologie und bezeichnet ein Prinzip, bei dem Erfolge mehr durch frühere Errungenschaften als durch gegenwärtige Leistungen erzielt werden.

Prof. Dr. Marco Zimmer

FOM Hochschule für Ökonomie & Management
ipo Institut für Personal- und Organisationsforschung
Schäferkampsallee 16a
20357 Hamburg   
Teil.: +49 (0)40 697988-18
E-Mail: marco.zimmer@fom.de

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Zukünftige Bedeutung von CFK für metalltechnische Berufe – Berufliche Szenarien und die notwendigen beruflichen Kompetenzen

Der Trend hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten von CFK in der Industrie ist besonders in den Bereichen der Luft- und Raumfahrt, Automobilindustrie und Energietechnik abzusehen. Aber auch im Maschinen- und An-lagenbau ist ein Trend zur CFK-Nutzung festzustellen. Die Prognosen, aus welchen die zukünftige Bedeutung dieses Werkstoffes für alle industriellen Bereiche abgeleitet werden können, lassen damit die Folgerung zu, dass der Einfluss von CFK auf etablierte metalltechnische Berufe in den nächsten Jahren stark zunimmt. Anhand von konkreten beruflichen Situationen werden die Anforderungen an die Kompetenzen der Fachar-beiter diskutiert.
Bezogen auf das Bohren von CFK sind demnach neben den veränderten Schnittgeschwindigkeiten und Pro-zessparametern, der Werkzeuggeometrie und des Schneidstoffes, mehrere Unterschiede zur Metallbearbei-tung feststellbar, die beim Bearbeitungsprozess beachtet werden müssen. Hinsichtlich der Fräsbearbeitung sind ebenfalls die o.g. allgemeinen Anforderungen zu beachten. Weiterhin wird auf das Gegenlauf- anstelle des Gleichlauffräsens verwiesen, da bei der Bearbeitung von CFK damit eine bessere Oberflächenqualität erzeugt werden kann. An industriellen Maschinen- und Anlagenteilen, welche aus CFK bestehen und im Betrieb höchsten Belastungen ausgesetzt sind, können kleinere strukturelle Schäden auftreten, die von ei-nem qualifizierten Facharbeiter begutachtet und ggf. repariert werden müssen. Grundlage für eine Reparatur stellen die spanenden verfahren dar, mit denen die entsprechenden Schadstellen abgetragen werden. Ein wesentlicher Aspekt hinsichtlich des Gesundheitsschutzes, welcher für alle spanenden Verfahren der CFK-Bearbeitung dringend zu beachten ist, stellt die Absaugung und Entsorgung des bei der Zerspanung anfal-lenden CFK-Staubs dar.
In diesem Beitrag werden die sich abzeichnenden Einsatzgebiete von CFK im beruflichen Alltag beleuchtet, sowie die sich abzeichnenden Anforderungen an die Kompetenzen eines Facharbeiters diskutiert. Die Vor-stellung möglicher berufliche Szenarien runden diesen Beitrag ab.

Florian Schmidt

Technische Universität Kaiserslautern
Privat:
Neuenborn 13
54424 Bäsch
Tel:. +49 (0)6504 1623
E-Mail: flo85-schmidt@gmx.de

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Die Rolle des Berufskollegs bei der Qualitätsentwicklung der beruflichen Bildung - Profil-schärfung und Qualitätsentwicklung unter dem Gesichtspunkt der Spezialisierung.

Die Bedeutung und Rolle eines Berufskollegs für die Region entscheidet sich durch die Kooperation mit den regionalen Trägern (Städte und Kreise), den Kammern und dem Bedarf der Unternehmen vor Ort.
Investiert eine Region in Bildung, so darf die Erwartungshaltung so sein, dass die Ausgebildeten in der Re-gion einsetzbar sind. Setzt ein Berufskolleg auf eine reine Strategie des breiten Aufstellens, so ist die Gefahr immanent, dass genau diese Erwartungshaltung nicht erfüllt werden könnte. Ein Umdenken bei den BKs ist somit notwendig: nicht Größe (so viele Bildungsgänge wie möglich), sondern Nutzen für die Region und die eigene Profilbildung sind Faktoren, die zu betrachten sind. Falls  die Region ein breit gefächertes Anforderungsprofil hat, sollte auch das bzw. die BKs entsprechend aufgestellt sein. Eine qualitativ hochwertige Ausbildung in einem breiten Spektrum ist jedoch Ressourcenintensiv und nur sehr schwer zu managen sowie selten wirtschaftlich.
Konsequenter Weise würde dies zu der Überlegung führen, nicht Schülerinnen und Schüler z. B. in Mechat-ronik auszubilden, weil alle Auszubildenden nach Abschluss der Ausbildung nicht im Stadt- oder Kreisgebiet tätig werden.
 Somit stellt sich für die Region und die Berufskollegs im speziellen die Frage, wie ermittle ich den Bedarf der Region, wer sind die Partner in der Region, die mir bei der Beantwortung dieser Frage helfen können und wie ist das Profil des Kollegs zu entwickeln? Ebenso bedeutsam ist die Frage nach den Strukturen der Nachbarregionen und den ordnungspolitischen Mitteln.
Gleichzeitig muss die Frage der strategischen kompetenzorientierten Planung der Bildungsgänge gestellt werden. Heutige Handlungsprodukte beteiligen nicht selten mehrere Berufe. Beispiele? Klar, stellen sie sich zum Beispiel den Gesamtbereich der eMobility vor. Hier werden Kompetenzen der mechanischen Konstruk-tion, Design, elektrische Antriebe, Energiespeicherung, Energieerzeugung und Verteilung aus regenerativen Energien sowie intelligenter Steuerung und Datenerfassung gefragt. Welches klassische und definierte Be-rufsfeld deckt dies ab? Welche Werkstatt hat die Kompetenzen vor Ort, die der eMobil-Besitzer zur Wartung und Reparatur benötigt? Ebensolche Überlegungen lassen sich u. a. für die Logistikbranche anstellen.
In der Region ist somit die Frage aufgeworfen, welche Berufe leisten einen Beitrag zum Erfolg der Hand-lungsfelder? Sind klassische Berufsansätze die richtige Strategie oder befinden wir uns durch die Realität initiiert schon lange in der Phase der Entwicklung von kompetenzvermittelnden Modulen? Und welche Module sind für die Region essenziell?
Die Analyse des Bedarfs ist in der Region mit den Partnern durchzuführen. Der Beitrag soll einen Entwurf für einen best-practice-Ansatz der Entwicklungsgestaltung für Berufskollegs zur Diskussion stellen.

Jörg Gleißner

Berufskolleg für Technik und Informatik Neuss
Hammfelddamm 2
41460 Neuss
Tel.: +49 (0)2131 3660-112
E-Mail: joerg.gleissner@gmx.de

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Von Montage bis Prozesssteuerung: Neue Ausbildungs- und Karrierewege im Metallbereich ‒ Neue Ausbildungsberufe komplettieren die Berufsgruppe Metall

Zwei neue Ausbildungsberufe - "Fachkraft für Metalltechnik" und "Stanz- und Umformmechaniker/-in" - sowie der modernisierte Ausbildungsberuf "Fertigungsmechaniker/-in" strukturieren ab 1. August die Berufsgruppe Metall neu. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat die neuen Ausbildungsberufe im Auftrag der Bundesregierung gemeinsam mit den Sozialpartnern und den Sachverständigen aus der beruflichen Praxis erarbeitet. Der neue zweijährige Ausbildungsberuf "Fachkraft für Metalltechnik" löst elf "Altberufe" ab, der dreijährige Ausbildungsberuf "Fertigungsmechaniker/-in" wurde grundlegend modernisiert und der ebenfalls dreijährige Ausbildungsberuf "Stanz-und Umformmechaniker/-in" für komplexe Bearbeitungsverfahren neu geschaffen.
 Um passgenaue Berufsprofile zu entwickeln und den weiterhin bestehenden Ausbildungsbedarf der "Altbe-rufe" abzudecken, erfolgte im Rahmen der Komplettierung der "Berufsgruppe Metall" eine grundlegende Zusammenfassung und Neugestaltung zu einem zweijährigen, anschlussfähigen Ausbildungsberuf "Fach-kraft für Metalltechnik" mit den Fachrichtungen Montagetechnik, Konstruktionstechnik, Umform- und Draht-technik sowie Zerspanungstechnik. Die Ausbildung bietet Bewerberinnen und Bewerbern neben den bisheri-gen Berufen der Metallindustrie ein zusätzliches Angebot zum Einstieg in das Berufsleben. Nach erfolgreich abgelegter Abschlussprüfung kann die Berufsausbildung unter Anrechnung der bisherigen Ausbildungszeit - je nach Fachrichtung - in verschiedenen drei- und dreieinhalbjährigen Ausbildungsberufen fortgesetzt wer-den.
Mit der Modernisierung der Ausbildung zum/zur "Fertigungsmechaniker/-in" wird die bereits 16 Jahre alte Vorgängerregelung abgelöst. Entwicklungen wie die stetig wachsende Bedeutung von Prozessorientierung und Qualitätssicherung sowie technologische Fortschritte in der Fertigung und Montage von industriellen Serienerzeugnissen werden nun angemessen berücksichtigt. Neu bei der Ausbildung der Fertigungsmecha-niker/-innen, bei der die zweijährige Ausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik angerechnet werden kann, ist auch die gestreckte Abschlussprüfung.
Die neue Ausbildung zum/zur "Stanz- und Umformmechaniker/-in" trägt dem Bedarf nach einem Beruf Rechnung, mit dem Aufgaben der Programmierung von Stanz- und Umformanlagen sowie der Prozesssteu-erung beherrscht werden. Die Arbeitsgebiete liegen in Serienproduktionslinien der Industrie sowie bei Unter-nehmen, in denen Präzisionsstanz- und Biegeteile sowie Produkte in der "Folgeverbundtechnik" hergestellt werden, das heißt mit einer Fertigungstechnologie, die in einem Werkzeug verschiedene Prozessschritte vereint - wie beispielsweise Stanz-, Biege-, Zieh- und Prägeoperationen.
Arbeitsmöglichkeiten bieten sich vor allem im Automobil-, Maschinen- und Anlagenbau, im Bereich der er-neuerbaren Energien sowie der Medizin-, Elektronik-, Luft-, Raumfahrt- und Telekommunikationsindustrie. Die Ausbildung erschließt zudem attraktive Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten wie die Fort- und Weiterbildung zum/zur "Industriemeister/-in - Fachrichtung Metall" und zum/zur "Staatlich Geprüften Techniker/-in".

Torben Padur

Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Arbeitsbereich “Gewerblich technische und naturwissenschaftliche Berufe“
Robert‐Schuman‐Platz 3
53175 Bonn
Tel.: +49 (0)228 107-1718
E-Mail: Padur@bibb.de

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Robotik in der Logistik (RobidLOG) – eine bedarfsorientierte Weiterbildungsmaßnahme in der Metropolregion Bremen-Oldenburg

Beim Einsatz von Robotik-Lösungen in der Logistik können Warenströme, die einen hohen Standardisie-rungsgrad aufweisen, mittels Robotertechnologien beachtlich automatisiert werden und versprechen be-schleunigte Arbeitsprozesse bei wachsenden Umsätzen. Allerdings zeichnen sich logistische Aufgabenstel-lungen durch eine hohe Flexibilität aus: Handhabungsgüter und Prozesse sind eben oft nicht standardisiert. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) setzen sich nur zögerlich mit dem Einsatz von Robotik auseinander: die Technologie wird als zu komplex, unbeweglich und kostspielig wahrgenommen und/oder es fehlen die Kompetenzen, sie einzuführen.
In dem anwendungsorientierten Forschungsprojekt wurden mit einem berufswissenschaftlichen Ansatz Kernarbeitsprozesse, die die Arbeit mit Robotiklösungen in Betrieben charakterisieren, identifiziert. Methodi-sche Grundlage sind Betriebsfallstudien in vier Logistikunternehmen. Gegenstand der Fallstudien waren die differenzierten Herausforderungen, die Fachkräfte und Betriebsleiter/-innen in Bezug auf Einführung und Umsetzung von Robotik-Lösungen beschreiben. Ebenso entfaltet werden die erhobenen Hemmnisse und Informationsbedarfe verschiedener Zielgruppen für eine erfolgreiche Implementierung von Robotik.
Davon ausgehend ist es Ziel eine Weiterbildungsmaßnahme zu entwerfen, die auch Entscheidungsträger/-innen der Leitungsebene miteinbezieht. Im Vortrag wird dargestellt, wie Curriculum und methodisch-didaktische Umsetzung der geplanten Weiterbildung anzulegen sind, um eine individuelle Kompetenzent-wicklung von Fachkräften und Betriebsleiter/-innen zu ermöglichen. Diese soll beide Gruppen gleichermaßen dazu befähigen im Arbeits- und Geschäftsprozess mit Robotik-Lösungen kompetent - was hier auch bedeu-tet: reflektiert und gestaltend - umzugehen.

Florian Plönnigs

Universität Bremen – Institut Technik und Bildung (ITB)
Am Fallturm 1
28359 Bremen
plönnigs@uni-bremen.de

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Strategisches Bildungsmanagement – Qualität, Innovation und Veränderung in der berufli-chen Bildung

Ein dramatischer Rückgang öffentlich geförderter Weiterbildung, Fachkräftemangel in der Metall- und Elekt-roindustrie, lebenslanges Lernen, Dynamik und Flexibilität, Engpassberufe, in diesem Spannungsfeld befin-det sich die berufliche Bildung derzeit.
Wohin sollen sich die Bildungsunternehmen entwickeln? Welcher Weg ist der beste? In welche Themen muss investiert werden?
Täglich machen sich Bildungsmanager der großen Bildungsunternehmen Gedanken über diese Fragestel-lungen, oft verbunden mit der Sorge, in die falschen Themen zu investieren. Während „Tafel-Kreide-Seminare“ gut angenommen werden und ohne größere Risiken umgesetzt werden können, sieht es in der Facharbeiterausbildung anders aus. Die benötigte technische Ausstattung ist teuer, der Unterhalt der Werk-stätten und das Vorhalten des Ausbildungspersonals sind regelmäßige Fixkosten. Wie kann unter den oben genannten Marktbedingungen nun profitabel gearbeitet werden? Und wie kann der hohe Anspruch an die Qualität erfüllt werden?
Der Beitrag beschäftigt sich mit dieser Situation und gibt einen Einblick in die Diskussion zwischen Füh-rungsebene, Ausbildungspersonal, Vertrieb und Marketing und QM. Dabei sollen folgende Themen beson-ders betrachtet werden:
Wie reagieren Bildungsunternehmen auf die Marktveränderungen? (Optimierung)
Wie werden die regionalen Bedarfe und insbesondere die Kundenanforderungen ermittelt und erfüllt? Wer sind die Akteure/Informanten am Markt, wie funktioniert Produktentwicklung, was bedeutet in diesem Zu-sammenhang Innovation? (Innovation)
Welche Auswirkungen haben diese tiefgreifenden Veränderungen für die Mitarbeiter? (Change)
Im Mittelpunkt stehen dabei die Erfahrungen der TÜV NORD Bildung, die durch eine Neuausrichtung des Geschäftsmodells und des gesamten Unternehmens auf diese Herausforderungen reagiert hat und erste Erfolge erzielen konnte.
Eines sei vorweg gesagt: Das Unternehmen, das es vor 5 Jahren war, ist es heute nicht mehr.

Frank Bahnsen

TÜV NORD Bildung GmbH & Co. KG
Bullmannaue 18
45327 Katernberg
Tel.: +49 (0)201 83 467 11
E-Mail: fbahnsen@tuev-nord.de

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EqualClass - Kompetenzen der beruflichen Weiterbildung im europäischen Vergleich

Projektnummer: 2012-1-AT1-LEO05-06968: EQUAL-CLASS: Technische Qualifikationen der höheren, nicht-universitären Berufsbildung - Argumente für die NQR/EQR- Zuordnung

EQUAL-CLASS untersucht technische Qualifikationen, die in höheren nicht-universitären berufsbildenden Einrichtungen im Bereich Mechatronik/Elektrotechnik erlangt werden können, und zwar in den Ländern AT, CH, DE, LT und PT. EQUAL-CLASS analysiert diese Qualifikationen nach folgenden Gesichtspunkten: Curricula, Schüler/innen und Absolvent/innen. Dazu wird EQUAL-CLASS die im ZOOM Projekt entwickelte Methodologie transferieren.
EQUAL-CLASS wird zeigen, wie ähnliche Qualifikationen aus unterschiedlichen Ländern in vergleichbarer Weise beschrieben werden können. Durch Transparenz und Vergleichbarkeit wird es zu gegenseitigem Vertrauen und Verständnis zwischen europäischen Ländern und dem europäischen Arbeitsmarkt beitragen. Verbesserte Transparenz und Vergleichbarkeit von Qualifikationen sowie die Berücksichtigung von Arbeitserfahrung werden nach Abschluss der Ausbildung (Validierung von non- formalen/informellen Lernen) die Zusammenarbeit von Berufsbildung (VET) und Arbeitsmarkt fördern.
EQUAL-CLASS untersucht Qualifikationen im Bereich Mechatronik/Elektrotechnik, die in höheren nicht-universitären berufsbildenden Einrichtungen in den Ländern AT, CH, DE, LT und PT erworben werden können. Für Deutschland ist die Grundigakademie Nürnberg beteiligt. Zu diesem Zweck wird EQUAL-CLASS die im ZOOM Projekt entwickelte Methodologie verwenden und adaptieren.
Die ZOOM- Methodologie wurde entwickelt, um eine objektive und eindeutige Zuordnung von Qualifikationen zu den jeweiligen Nationalen Qualifikationsrahmen zu ermöglichen. Die Grundlagen, Methoden und Richtlinien werden im Rahmen von EQUAL-CLASS adaptiert und überarbeitet. Zusätzlich werden die Kompetenzmatrizen aus dem VQTS Projekt für den Vergleich von Qualifikationen verwendet werden.
EQUAL-CLASS wird somit beispielhaft zeigen, wie ähnliche Qualifikationen aus unterschiedlichen Ländern in vergleichender Weise beschrieben werden können. Es wird durch Transparenz und Vergleichbarkeit zu gegenseitigem Vertrauen und Verständnis zwischen europäischen Ländern und dem europäischen Arbeitsmarkt beitragen. Verbesserte Transparenz und besserer Vergleichbarkeit von Qualifikationen sowie die Berücksichtigung von Arbeitserfahrung nach Abschluss der Ausbildung (Validierung von non- formalem/ informellem Lernen) werden die Kooperation von Berufsbildung (VET) und Arbeitsmarkt fördern.
Die Hauptziele von EQUAL-CLASS sind:
Die Partnerschaft setzt sich aus Forschungseinrichtungen im Bereich der Berufsbildung und NQR/EQR, höheren nicht-universitären Berufsbildungseinrichtungen und einem Netzwerk aus Anbietern im Bereich Berufsbildung zusammen. Diese werden durch assoziierte Partner unterstützt: Ministerien, Kammern, europäische und nationale Vereinigungen von Berufsbildungsanbietern sowie Unternehmen.

Wolgang Hill

Grundig Akademie Nürnberg
Privat:
Sonnenstr. 19
35633 Lahnau
Tel.: +49 (0)6441 62426
E-Mail: hill@grundig-akademie.de

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Durchlässigkeit für Berufspraktiker zum Universitätsstudium - Erfolg und Misserfolg als Partner auf dem Weg zu Akademikern

Die Öffnung der Hochschulen für Personen, die aufgrund ihrer bisherigen Karriere beruflich qualifiziert sind, ist inzwischen bereits ein Tagesordnungspunkt, über den nicht mehr grundsätzlich, sondern nur noch am Rande diskutiert wird. Dabei wird in der Regel festgestellt, dass es bisher keinen größeren Zustrom dieser Berechtigten gibt und der Anteil an der Gesamtzahl der Studierenden bei weniger als 1 Prozent liegt. Sobald diese Zahl genannt ist, wird meist jegliche Diskussion beendet, nach dem Motto, weshalb also die große Aufregung, ein guter Facharbeiter oder Meister  „bleibt bei seinem Leisten“.
Dass bisher bei dieser Zielgruppe trotz der vielen politischen Bemühungen auf gleiche Chancen für alle zu-mindest der quantitative Erfolg ausbleibt, hat viele Gründe, die in deren Gesamtheit bisher noch nicht ab-schließend bewertet werden können. Da ist zum Einen die zunehmende Zahl von Abiturien – die politisch anvisierte Quote von 50 Prozent ist fast erreicht -, da ist auf der anderen Seite der erhöhte Aufwand für ein Studium nach einer längeren Qualifizierungsphase als Facharbeiter/Geselle, Meister oder Techniker, das höhere Alter und zunehmende familiäre Verpflichtungen usw.

Prof. Dr. Georg Spöttl

Universität Bremen – Institut Technik und Bildung (ITB)
Am Fallturm 1
28359 Bremen
Tel.: +49 (0)421 281 66 270
E-Mail: spoettl@uni-bremen.de

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Meister, Techniker, Berufspraktiker – Multiple Zugangswege in des Studium der Ingenieurpädagogik

Gewerblich-technische Fachrichtungen befinden sich seit Jahren in der Situation, dass eine am quantitativen Bedarf des Beschäftigungssystems orientierte Lehrerausbildung nicht gewährleistet werden kann. Einer der Gründe ist darin zu sehen, dass der klassische Zugangsweg in das Hochschulstudium – das an allgemein bildenden Gymnasien erworbene Abitur – eine Orientierung und Sozialisation in Richtung beruflicher Bil-dungswissenschaften und darauf rekurrierender Tätigkeitsfelder nicht leistet. Ursachen für diese Entwicklung liegen auf unterschiedlichen Ebenen und haben insbesondere damit zu tun, dass gerade in höheren Bil-dungsschichten schulisch geprägte Biographien vorliegen, die eine große Distanz zu gewerblich-technischen beruflichen Tätigkeitsfeldern aufweisen.
Die Otto-von-Guericke-Universität hat dies zum Anlass genommen, alternative Zugangswege für junge Men-schen, die über einen eigenen biographischen Hintergrund im beruflichen Ausbildungs- und Beschäftigungs-system verfügen, besonders in den Fokus zu nehmen. Dabei ist zunächst hilfreich, dass die in den vergan-genen Jahren vorliegenden hochschulrechtlichen Voraussetzungen inzwischen unterschiedliche Zugangs-wege in das Studium eines beruflichen Lehramts zulassen, die jedoch quantitativ bislang kaum genutzt wer-den.
Entwickelt wurde hierzu ein Aktionsschwerpunkt „Multiple Zugangswege in des Studium der Ingenieurpäda-gogik“, mit dem spezielle Zielgruppen mit eigenen beruflichen Aus- und Fortbildungserfahrungen angespro-chen und für ein Studium gewonnen werden sollen.
Der Beitrag
In der Diskussion mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sollen weitere Standorterfahrungen einbezogen werden. Ebenso wird diskutiert, welche Perspektiven aus Sicht der Schulpraxis für eine Heranführung insbe-sondere von Fachschülern/Fachschülerinnen an einen erfolgreichen Übergang in das Hochschulstudium aufgezeigt werden können.

Prof. Dr.Klaus Jenewein

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Institut für Berufs- und Betriebspädagogik
Zschokkestr. 32
39104 Magdeburg
Tel.: +49 (0)391 67 56602
E- Mail: jenewein@ovgu.de

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Durchlässige Weiterbildungs- und Karrierepfade für das Bildungspersonal durch Verfahren der Anerkennung und Anrechnung berufs- und wirtschaftspädagogischer Kompetenzen

Um den zunehmenden Herausforderungen bezüglich einer modernen und auf innovative Prozesse gerichte-ten Fachkräftegewinnung und -sicherung gerecht zu werden, stellt das Bildungspersonal eine enorm wichtige Rolle dar. Bildungspersonal bezieht hierbei alle Akteure, welche in die Prozesse der Aus- und Weiterbildung von angehenden als auch etablierten Fachkräften involviert sind, mit ein. V. a. Ausbilder/-innen aus Unternehmen oder von Bildungsdienstleistern sowie Berufsschullehrer/-innen sind gefordert, sich gemäß der aktuellen Entwicklungen, wie z. B. der zunehmenden Heterogenität ihrer Zielgruppen oder auch des rasanten technischen Fortschritts, permanent fort- und weiterzubilden sowie noch verstärkter und effizienter mitei-nander zu vernetzen. Die bildungspolitisch sowie auch gesellschaftlich gesehen wichtige Frage ist daher: Wie kann eine Kompetenzen erweiternde und vernetzende Professionalisierung von Bildungspersonal durch effizientere Durchlässigkeitsstrukturen zwischen der beruflichen und der akademischen Bildung realisiert werden? Diese Frage zu beantworten ist u. a. das Ziel des BMBF-geförderten Forschungs- und Entwick-lungsvorhabens „bwp-kom3 - Berufs- und Wirtschaftspädagogische Kompetenzentwicklung in Beruf und Studium“ an der Universität Rostock. Innerhalb des Projektes sollen bedarfsgerechte, berufsbegleitende Weiterbildungsmodule bzw. -studienformate für berufs- und wirtschaftspädagogisches Fachpersonal entwi-ckelt und erprobt werden – stets durch die Verzahnung und Integration beruflicher Fortbildungen und wis-senschaftlicher Weiterbildungen. Hierzu wird aktuell eine Zielgruppenanalyse durchgeführt, welche v. a. auch Ergebnisse bzgl. der bildungs- und berufsbiografischen Hintergründe des berufs- und wirtschaftspäda-gogischen Fachpersonals liefern soll. Mit Hilfe dieser Ergebnisse soll dann festgestellt werden, welche for-mellen, non-formellen und informellen Kompetenzen bei der Zielgruppe Bildungspersonal vorhanden sind, was wiederum dazu dienen soll, konkrete individuelle als auch pauschale Anrechnungsmodelle und -verfahren für durchlässigere Weiterbildungs- und Karrierepfade speziell für das Bildungspersonal zu entwi-ckeln. Hierbei ist die Anrechnung zum Einen bezogen auf die Feststellung der Gleichwertigkeit beruflich bzw. außerhochschulisch erworbener Kompetenzen beim Weg in die Hochschule. Zum Anderen kann Anrechnung ebenso bzgl. des umgekehrten Karrierepfads von der hochschulischen in die berufliche Bildung gestaltet werden, z. B. wenn universitär abgelegte Module in beruflichen Fortbildungen angerechnet werden.
Auf der BAG-Fachtagung sollen erste Ergebnisse der Zielgruppenanalyse und daraus ableitend mögliche Verfahren der Anerkennung und Anrechnung berufs- und wirtschaftspädagogischer Kompetenzen für durch-lässigere Weiterbildungs- und Karrierepfade des Bildungspersonals vorgestellt werden.

Martin French

Universität Rostock
Lehrstuhl für Wirtschafts- und Gründungspädagogik – Haus 1
Ulmenstraße 69
18057 Rostock
Tel.: +49 (0)381 498-4557
E-Mail: martin.french2@uni-rostock.de

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Ist eine höhere berufliche Weiterbildung möglich? – Eine Bestandsaufnahme technischer beruflicher Weiterbildung

Der DQR stellt klar: Qualifikationsniveaus und die zugrunde liegenden Kompetenzen unterscheiden sich in ihrer Wertigkeit zwischen allgemeiner und beruflicher Bildung nicht. Das gilt aber nur bis zum Qualifikations-niveau 6. Darüber hinausgehende Qualifikationsstufen gibt es im beruflichen Bildungssystem nicht mehr. Wer diese anstrebt, muss ins akademische Bildungssystem wechseln. Ein Wechsel, der nicht unmöglich ist, aber regelmäßig mit Verschwendung von Lebenszeit und wirtschaftlichen Ressourcen verbunden ist und zudem den Einstieg in die berufliche Karriere der Facharbeit unattraktiv macht.
Die Profile beruflicher und akademischer Bildung bis zum DQR-Qualifikationsniveau 6 zu beschreiben und zu vergleichen, Stärken und Defizite herauszuarbeiten und die inhaltliche Richtung für eine höhere berufliche Karriereplanung zu bestimmen, war Ziel eines Projekts des Bundesarbeitskreises Fachschule für Technik im Rahmen der BAG. Die Vorgehensweise sowie die Ergebnisse dieses Projekts sollen in diesem Beitrag skiz-ziert werden.

Ulrich Schwenger

BAG ElektroMetall
c/o Universität Bremen, Institut Technik und Bildung – ITB
Am Fallturm 1
28359 Bremen
Tel.: +49 (0)6221 9158050
E-Mail: schwenger@bag-elektrometall.de

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Berufliche Universität oder Berufshochschule eine Utopie?! ‐ Mit Fachschulabschluss di-rekt zum Masterstudium als der letztlich zu erprobende besserer Weg?!

Spätestens seit dem „Gemeinsamen Beschluss der KMK, des BMBF und des BMWT“ vom Mai 2013 zum Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) wurde bildungspolitisch verbindlich geklärt und festgelegt, dass jetzt u.a. mit dem Fachschulabschluss und dem Bachelorabschluss eine jeweils gleichwertige Qualifikation auf dem Niveau 6 vorliegt. Bildungspolitisch wurde dazu jedoch insbesondere ebenso festgelegt, dass hier z.B. mit dem Fachschulabschluss nicht auch zugleich die entsprechende Berechtigung zum Zugang zu einem Masterstudium an einer Hochschule auf dem Qualifikationsniveau 7 des DQR verbunden ist. Dies bedeutet konkret, dass eine auf die Berechtigungen bezogene hochschulrechtliche Gleichstellung der Abschlüsse an Fachschulen mit den Bachelorabschlüssen an Hochschulen nicht gegeben ist. Würde man eine solche Gleichstellung erreichen wollen, wie sie z.B. hochschulrechtlich heute bei den Abschlüssen an Berufsaka-demien durch die KMK1 gegeben ist, so müssten die auch zwingend zu akkreditierenden Ausbildungsgänge an Fachschulen die im Prinzip nicht herstellbaren sehr hohen und umfangreichen hochschulischen Bedin-gungen und Voraussetzungen erfüllen. Die Fachschulen müssten sich ihrem gesamten Wesen nach und in ihrer Struktur und Gestaltung z.B. zu „beruflichen Universitäten“ oder „Berufshochschulen“ wandeln, was sich allerdings aus heutiger Sicht und schon bei einem kurzen Blick in die Hochschulrahmengesetzgebung und entsprechende Ausgestaltung von z.B. Technischen Hochschulen, oder Fachhochschulen sehr schnell als eine Utopie erweist.
Vor diesem Hintergrund stellt sich somit nach wie vor die Frage nach adäquaten beruflichen und/oder aka-demischen Weiterbildungsmöglichkeiten für Personen mit Fachschulabschluss. Da ist zum einen der direkte Zugang zu einem akademischen Bachelorstudium, der selbst mit Blick auf die nachzuweisende Hochschul-zugangsberechtigung in der Regel kein Problem darstellt. Dieser Zugang und Weg, der mit dem Bachelorab-schluss ja „nur“ zu einer im Prinzip schon vorhandenen gleichwertigen Berufsqualifikation führt, ist eigentlich aber ein zu langer „Umweg“ zu der dann auch erst ohne Probleme möglichen Weiterbildung in einem Mas-ter‐Studium an einer Hochschule. Zum anderen kann dieser Weg jedoch auch etwas verkürzt werden, und zwar durch die nach KMK mögliche hochschulrechtliche „Anrechnung von außerhalb des Hochschulwesens erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten auf ein Hochschulstudium“ mit z.B. bis zu 50 Prozent eines Ba-chelorstudiums. Dies ist und bleibt allerdings sehr theoretisch, da in der Praxis die formale Anrechnung eher nicht zu einer adäquaten Verkürzung des Studiums um z.B. 50 Prozent führt. Von daher ist fast zwingend ein weiterer dritter Weg auszuloten und zu erproben, mit dem sich dann insbesondere auch für Personen mit Fachschulabschluss der möglichst direkte Zugang zu einem Masterstudium an einer Hochschule eröffnet. Dieser Weg, bei dem es nicht nur hochschulrechtlich etliche Hürden, Fragen und Probleme gibt, bedarf aber noch vielfältiger Klärungen und Erprobungen. Insofern soll vor allem hierzu das Beispiel einer solch noch zu klärenden Erprobung vorgestellt werden, bei dem es konkret um den Weg des möglichst direkten Zugangs der „Staatl. gepr. Techniker/in Windenergietechnik“ zu einem Masterstudium an einer Fachhochschule mit dem Abschluss „Master of Science in Wind Engineering“ geht.

Prof. Dr. A. Willi Petersen

Universität Flensburg – biat
Auf dem Campus 1
24943 Flensburg
Tel.:+49 (0)461 805-2155
E-Mail: awpetersen@biat.uni-flensburg.de

Maik Jepsen

Universität Flensburg – biat
Auf dem Campus 1
24943 Flensburg
Tel.: +49 (0)461 805-2157
E-Mail: maik.jepsen@biat.uni-flensburg.de

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Professionalisierung in der Lehrer(fort)bildung

Im Vergleich zu anderen Lehrämtern unterliegt der Bereich der Beruflichen Bildung und hierbei insbesondere der Bereich der gewerblich-technischen Fachrichtungen in besonderem Maße einem sich stets erneuernden Innovationsbedarf, was die Fachlichkeit der Lehrenden betrifft. Mit Blick auf die Ausbildung von Berufspädagoginnen und -pädagogen ergeben sich aus diesem Blickwinkel weitreichende Fragestellungen und Problemfelder bezüglich der einzelnen Ausbildungsphasen. Betrachtet man z.B. die Möglichkeiten der Ausbildungsphase Hochschule/Universität, so sind die gewerblich-technischen Fachrichtungen nur selten in der Lage, Veranstaltungen anzubieten, welche explizit gewerblich-technische Themen zum fachlichen Gegen-stand haben, sieht man einmal von den Aktivitäten in den Didaktiken ab. Beginnen die Referendarinnen und Referendare nach Abschluss des Studiums ihren Dienst an den Ausbildungsschulen, so werden sie oftmals mit Berufen und einer damit verknüpften Berufswelt konfrontiert, mit denen sie weder im Rahmen einer Aus-bildung, eines Praktikums, geschweige denn einer Studienrichtung in Berührung gekommen sind.
Das zuvor angerissene Problemfeld beschränkt sich dabei nicht nur auf die Personengruppe, welche gerade an der Schwelle zum Berufsstart steht. Durch die doch sehr kurzen Innovationszyklen sowohl in industriellen als auch den handwerklichen Berufen ergeben sich ähnliche Fragestellungen für den Personenkreis der Lehrerinnen und Lehrer, die bereits mehrjährig in unterschiedlichen Abteilungen eingesetzt sind und sich dort entsprechend spezialisiert haben.
Dennoch beschränkt sich die Forderung nach einer umfassenden Professionalität im Lehrerberuf nicht allein auf die fachlichen Inhalte. Schaut man auf die zurück liegenden Entwicklungen und Ansätze in den Bereichen Pädagogik und Didaktik, dann werden hier ebenfalls weitere Problemfelder sichtbar, man denke nur beispielsweise an die Lernfelddiskussion der vergangenen Jahre sowie die Anforderungen nach Handlungs-orientierung, Berücksichtigung (neuer) Erkenntnisse der Lernforschung oder politisch vorgegebener Aufga-benstellungen, wie z.B. die Vorgaben zur Inklusion in Hessen.
Diesen skizzierten Fragestellungen wird in dem Workshop aus unterschiedlichen Perspektiven nachgegan-gen, es werden Problemfelder aufgezeigt und Lösungsansätze aus unterschiedlichen Bereichen der Lehre-raus- und Lehrerfortbildung vorgestellt.

Ulrich Neustock

Studienseminar für berufliche Schulen in Kassel mit Außenstelle Fulda
Privat:
Auf der Schubach 62
34130 Kassel
Tel.: +49 (0)561 6027002
E-Mail: u.neustock@gmx.de

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Qualifizierung von Lehrkräften für Arbeiten an Hochvoltsystemen in der Fahrzeugtechnik

Der neue Lehrplan Fahrzeugtechnik stellt neue Herausforderungen an die Lehrkräfte im Bereich der Hoch-volltechnik. Um die Lehrkräfte zu qualifizieren und um den Unterricht vorzubereiten ist ein vernetztes Fortbil-dungskonzept entstanden.
 Die ALP Dillingen stellt innerhalb der Organisation des bundesweiten Multiplikatoren-Modells für Fahrzeug-technik den Landeskoordinator für die Lehrerfortbildung in Bayern. Um den beschleunigten Innovationszyk-len im Berufsfeld Fahrzeugtechnik und damit den zahlreichen Fortbildungsinhalten gerecht zu werden, ohne gleichzeitig die hohe Effizienz des bestehenden Multiplikatoren-Konzepts zu verringern, sind metho-disch/didaktische Anpassungen erforderlich. Dabei wird der Landeskoordinator durch den Vertreter für berufliche Schulen des Referats „E-Learning“ der ALP unterstützt.
 Die Qualifizierung der Lehrer für berufliche Schulen orientiert sich an der „Qualifizierung für Arbeiten an Serienfahrzeugen“, da dies den Gegebenheiten in der Schulwerkstatt entspricht. Die Einordnung der Lehrer-qualifizierung in die Qualifizierungswege der BGI/GUV-I 8686 wird dargestellt. Qualitativ bestimmt der Si-cherheitsaspekt im Umgang mit HV-Schulungsfahrzeugen in den schuleigenen Kfz-Werkstätten die Notwen-digkeit einer Weiterqualifizierung. Das Qualifikationskonzept für Lehrkräfte sieht je nach Zielgruppe zwei Qualifikationsstufen vor. Die Lehrkräfte erwerben die Basis- (Q1) und erweiterte Qualifikation (Q2) in der Hochvolttechnik (Elektromobilität), um ausgewählte Arbeiten am Fahrzeug durchführen zu können.
 Im Beitrag wird das umfangreiche Konzept zur Qualifizierung und Unterrichtsentwicklung vorgestellt. Im Blickpunkt steht das Portfolio für die Lehrkraft. Für die Vorbereitung (zu Q1) steht momentan der Akademie-bericht 489 „Unterrichten in Lernfeldern, Elektromobilität – Hochvolttechnik (incl. DVD) zur Verfügung. Es finden regionale und zentrale Fortbildungen statt. Online und Präsenz ist eng verzahnt. Das Angebot ist ver-öffentlicht in der Fortbildungsdatenbank FIBS.
(https://alp.dillingen.de/publikationen/suche/publikation.html?Nr=489; http://www.fibs.schule.bayern.de/)

Peter J Hoffmann

Akademie Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen
Kardinal von Waldburgstrasse 6
89407 Dillingen
Tel.: +49 (0)9071 53169
E-Mail: p.hoffmann@alp.dillingen.de

Michael Lotter

Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen
Kardinal v. Waldburg-Str. 6/7
89407 Dillingen
Tel.: +49 (0)9071 53308
E-Mail: m.lotter@alp.dillingen.de

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The Research on Mechanism of Education and Training Alliance in China for Vocational Education Teachers in the Perspective of the Social Symbiosis

A theory of Social Symbiosis, which can be widely used in areas such as sociology and pedagogy, is a sort of epistemology and research paradigm. This article introduces the theory of Social Symbiosis into the research of education and training for Vocational Education teachers, reexamines the relationship among symbiotic units such as government, industries and enterprises, vocational schools, institutions of education and training for teachers and other social organizations. The study tries to construct the symbiosis model in the form of alliance, to form the symbiotic mechanism based on equality, mutual benefit and reciprocity, and to provide new ideas and measures to analyze and solve the problems and “bottleneck”, that is encountered in education and training for Vocational Education teachers in China.

Key Words: social symbiosis; education and training for vocational education teachers; alliance; symbiotic unit; symbi-otic model; symbiotic mechanism

Wenjin Shen

University of Stuttgart / Tianjin University,VR China
Zimmer EGL2 , Horst-Seidel-Haus
Relenbergstr. 57
70174 Stuttgart
E Mail: shen_wenjin@hotmail.com

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Verknüpfung beruflicher Arbeits- und Lernprozesse als Beitrag zur Professionalisierung angehender Lehrender der Elektrotechnik und Metalltechnik

Neben anderen herausfordernden Tätigkeiten ist die Kernaufgabe von Lehrenden an berufsbildenden Schu-len die Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen für die Kompetenzentwicklung künftiger Fachkräfte. An vielen Universitäten führt Studierende der Weg durch ingenieurswissenschaftlich orientierte Lehrveranstal-tungen. Diese sind, gepaart mit Erfahrungen aus oftmals unsystematischen, obligatorischen Berufspraktika, Ausgangspunkt berufsdidaktischer Betrachtungen und Überlegungen. Es ist zu fragen, inwieweit diese prak-tischen Erfahrungen als Gegenstand studentischen Reflektierens und Durchdringens dienen und daraus Bildungsinhalte begründet abgeleitet und schließlich methodisch aufbereitet werden können. Diese Poten-ziale zur Optimierung der Lehramtsausbildung nahm das „Institut für Berufspädagogik und Berufliche Didak-tiken“ der TU Dresden als Ausgangspunkt für die Entwicklung eines neuen Studienmodells.
 Seit 2011 besteht an der TU Dresden die Möglichkeit, eine „Kooperative Ausbildung im technischen Lehr-amt“ in vier gewerblich-technischen Fachrichtungen zu absolvieren. Wesentliche Zielstellung dieses Projekts ist eine zeitliche sowie inhaltliche Verknüpfung der Praxis- und Studienphasen, durch die Lehramtsstudie-rende zu einer an beruflichen Arbeitsprozessen orientierten Unterrichtsgestaltung befähigt werden sollen. Dieser Modellversuch fokussiert dabei, nicht zuletzt auch mit dem Ziel, die Studierendenzahlen zu erhöhen, vornehmlich auf die Gewinnung von Inhabern der allgemeinen Hochschulreife ohne Berufsausbildung.
 Kennzeichen der „Kooperativen Ausbildung im technischen Lehramt“ stellen studienbegleitende, berufliche Praktika in Form von Ausbildungs- und Betriebspraktika dar, durch welche die Teilnehmer Erfahrungen in der Facharbeiterpraxis erwerben.
 In den Beruflichen Fachrichtungen Elektrotechnik sowie Metall- und Maschinentechnik erleben die Studie-renden im ersten Studienjahr durch den täglichen Wechsel zwischen Ausbildungspraktika bei Bildungs-dienstleistungsunternehmen am Lernort „Überbetriebliches Ausbildungszentrum“ und Fachvorlesungen an der Universität die Verbindung zwischen Fach(arbeiter)praxis und ingenieurwissenschaftlicher Theorie.
 In den Ausbildungspraktika erwerben die Studierenden Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Bewäl-tigung typischer Arbeitsprozesse in einem der beiden Berufe „Elektroniker für Geräte und Systeme“ und „Industriemechaniker“. Darüber hinaus wenden sie diese während der Betriebspraktika in Unternehmen der Region an, wodurch ein exemplarisches Erschließen der Arbeitswelt möglich gemacht wird. Die Studieren-den erlangen so einen tiefen Einblick in die berufsfachliche Technik, die damit verbundenen Verfahren und auch in die berufstypischen Umwelten und Umfelder. Neben diesen Erfahrungen lernen sie die Rolle von Auszubildenden kennen, da sie sich wie diese ähnlichen Herausforderungen an den Lernorten „Lehrwerkstatt“ und „Betrieb“ ausgesetzt sehen.
 Parallel dazu sind die Studierenden im Rahmen einer universitären Lehrveranstaltung aufgefordert, ihre praktischen Erfahrungen aus der Perspektive angehender Lehrender zu reflektieren. Diese mit „Verknüpfung beruflicher Arbeits- und Lernprozesse“ bezeichnete Lehrveranstaltung hat eine Brückenfunktion inne: in ihr werden die beruflichen Tätigkeiten aufgegriffen und anhand von Analysekategorien, die sich an Artikulati-onsschemata handlungs- und arbeitsprozessorientierter Ausbildungs- und Unterrichtsverfahren orientieren, gegliedert. Somit soll diese Lehrveranstaltung den Rollenwechsel vom Lernenden zum Lehrenden einleiten.
 Als ein Merkmal professionellen Handelns wird ein an Arbeitsprozessen der jeweiligen Berufe orientiertes didaktisches Handeln betrachtet. Deshalb soll im Vortrag eine Antwort auf die Frage gegeben werden, wie eine Erhöhung der Qualität in der Lehrerausbildung stattfinden kann, die insbesondere Abiturienten ohne Berufsausbildung durch ein Hochschulstudium mit doppeltem Praxisbezug ermöglicht, den späteren hohen Anforderungen an professionelles Lehrerhandeln zu genügen.

Nadine Matthes

TU Dresden
Fakultät Erziehungswissenschaften
Berufliche Fachrichtung MMT/ET
Schnorrstraße 70
DE 01069 Dresden
Telefon: +49 (0)351 47969774
E-Mail: nadine.matthes@tu-dresden.de

Dirk Wohlrabe

TU Dresden
Fakultät Erziehungswissenschaften
Berufliche Fachrichtung MMT/ET
Schnorrstraße 70
DE 01069 Dresden
Tel.: +49 (0)351 47969771
E-Mail: dirk.wohlrabe@tu-dresden.de

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Konzepte expansiven Lernens in der Lehrerausbildung
In dem Beitrag werden die aktuellen konzeptionellen Überlegungen zur Gestaltung des Praxissemesters im Rahmen des Masterstudiums an der Universität Siegen (Berufliche Fachrichtungen) dargestellt. „Das 5-monatige Praxissemester hat zum Ziel, auf die Praxisanforderungen der Schule und des Vorbereitungs-dienstes wissenschaftlich und berufsfeldbezogen vorzubereiten.“ (ZLB Uni Siegen 2011, S. 19) Im Praxis-semester ist das Verhältnis von wissenschaftlichem Wissen zum handlungsleitenden Wissen (berufsfeldbe-zogenes Wissen) unter der Bedingung zu klären, dass es sich um unterschiedliche Bezugssysteme mit un-terschiedlichen Erkenntnisinteressen (Wahrheit und Angemessenheit) handelt. Konzepte, die davon ausge-hen, dass sich wissenschaftliches Wissen als unmittelbar handlungsleitend erweist, werden als nicht tragfä-hig eingestuft (Schneider & Wildt 2009, S.13; Neuweg 2000, S. 66 ff.). Vielmehr geht es um die Rückbindung der Praxis an wissenschaftlich generierte Wissensbestände oder Methoden der Wissensgenerierung (For-schendes Lernen), die auch Konzepte des reflexiven Lernens in ihren Bezugsrahmen einbinden. Im konkreten Fall liegt der Fokus auf dem expansiven Lernen, bei dem die Studierenden im Kontext der Bewältigung herausfordernder Praxissituationen eine objektive Diskrepanz zwischen der aktuellen Kompetenz und der situativ erforderlichen Kompetenz subjektiv erfahren (vgl. Holzkamp 1995, S. 212–214). In diesem Fall ent-puppt sich die Handlungsproblematik als selbstgesetzte Lernproblematik (ebd., S. 214), die mittels Rückbin-dung an Wissenschaft und/oder Reflexion praktischer Erfahrung zu bearbeiten ist. Als tragfähig erweisen sich auch Konzepte des reflexiven Lernens, die sich auf metakognitive Lernstrategien stützen. Ein in beson-derer Weise personenorientiertes Element dieser Lernstrategie ist der Einsatz mentaler Modelle in konkreten Praxissituationen und deren reflexive und distanzierte Betrachtung aus der Metaperspektive. Mit dem reflexi-ven Lernen wird der Tatsache Rechnung getragen, dass das Prozesswissen „‚objektive‘ und ‚subjektive‘ Wissensanteile in funktionaler Weise verknüpft und damit [die] eigene Qualität dieses Wissens begründet.“ (Lehberger 2013, S. 10 u. S. 105ff.) Die vorangestellten konzep-tionellen Überlegungen beschreiben ein ambitioniertes Vorhaben im Rahmen der Gestaltung des Praxisse-mesters, das auf der Kooperation zwischen Schule, Universität (Technikdidaktik, Berufs- und Wirtschaftspä-dagogik) und Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) beruht. Die unterschiedlichen Konzepte des expansiven Lernens werden von den Kooperationspartnern in einem abgestimmten und strukturierten Prozess umgesetzt.

Literatur:

Holzkamp, Klaus 1995: Lernen. Subjektwissenschaftliche Grundlegung. Frankfurt/Main & New York: Campus Verlag
Lehberger, Jürgen 2013: Arbeitsprozesswissen – didaktisches Zentrum für Bildung und Qualifizierung. Ein kritisch-konstruktiver Beitrag zum Lernfeldkonzept. Münster: LIT-Verlag
Neuweg Georg Hans 2000: Können und Wissen. Eine alltagssprachphilosophische Verhältnisbestimmung. In: Neuweg, Georg Hans (Hrsg.): Wissen – Können – Reflexion. Innsbruck – Wien – München: STUDIENVerlag, S. 65 – 82
Schneider, Ralf &Wildt, Johannes 2009: Forschendes Lernen in Praxisstudien – Wechsel eines Leitmotivs. In: Roters, Bianca u. a. (Hrsg.): Forschendes Lernen im Lehramtsstudium. Hochschuldidaktik, Professionalisierung, Kompetenzentwicklung. Bad Heilbrunn: Verl Julius Linkhardt
ZLB Uni Siegen (Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung Universität Siegen)  (Hrsg.) 2011: Lehramt studieren in Siegen. Reihe Studium & Praxis. Informationsbroschüre

Dr. Jürgen Lehberger
Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung (BK) Hagen
Fleyer Str. 196
58097 Hagen
Tel.: +49 (0)2331 47390-0
E- Mail: Juergen.Lehberger@t-online.de

Delia Ahland

Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung (BK) Hagen
Fleyer Str. 196
58097 Hagen
Tel.: +49 (0)2331 47390-0
E-Mail: delia.ahland@zfsl.nrw.de

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Einsatz von digitalen Lerntagebüchern im Lernfeld 5 der Mechatroniker Ausbildung

Unter https://lms.bildung-rp.de/bbsmainz1/ befindet sich das virtuelle Klassenzimmer der angehenden Me-chatroniker. Hier werden Lernsituationen digital abgebildet, die Schüler haben die Möglichkeit, in Foren Fra-gen zu stellen und jeder kann sie beantworten. Dateien, die im Unterricht erstellt werden, werden hier von den Schülern selbstständig gesichert. Arbeitsmaterialien werden vom Lehrerteam digital bereitgestellt.
Zu Beginn des Schuljahres wurde mir die Möglichkeit eröffnet, an einem Pilotprojekt teilzunehmen (siehe http://medienundbildung.com ). Die Klasse kann auf einem speziellen Server die Portfolio-Software Mahara nutzen (siehe: https://www.mahara-und-bildung.de ).
Die Lernsituation „Erstellen einer Dokumentationsmappe“ im Lernfeld 5 ist mit der Lernsituation im Lernfeld 2 eng verzahnt: „Fertigen eines Handhabungsgerätes in Lernortkooperation BBS1-Mainz – ILW“. Die Schüler fertigen ein Handhabungsgerät und erstellen über diesen Prozess eine Dokumentationsmappe. Die Schüler haben zu Beginn des Schuljahres eine Kompetenzmatrix zu Lernfeld 5 erhalten Hier haben sie sich individuell verortet. Nun können sie sich, je nach Einschätzung ihres Leistungsstandes, Aufgaben stellen. Ein moodle-Kurs ist das Gerüst für den Unterricht. Die Kompetenzmatrix ist hier mit Aufgaben hinterlegt zur individuellen Förderung der Kompetenzen in den Bereichen Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationssoft-ware.
Ziel ist es die erforderlichen Kompetenzen selbstständig zu erweitern, so dass es den Schülern möglich ist, die Dokumentationsmappe professionell zu erstellen.
Die Schüler protokollieren eigenständig in einem digitalen Lerntagebuch, welche Aufgaben sie wann ge-macht haben und schreiben „Anleitungen an sich selbst“. Dies ist wichtig, da sie damit ihr Vorgehen (bspw. das Erstellen eines automatischen Inhaltsverzeichnisses) erstens dokumentieren und Wochen später noch aufrufen können und zweitens durch das schriftliche Festhalten das im Unterricht selbstständig erarbeitete Wissen reflektieren und damit festigen.
Ein Beispiel-Lerntagebuch diente den Schülern als eine erste Orientierung wie ein Lerntagebuch aussehen kann: https://www.mahara-und-bildung.de/view/view.php?t=M3Vqf1z9cQFon6DLZBGX
Im Mittelpunkt des Vortrages stehen die erstellten Lerntagebücher der Schuler und Schülerinnen und der Lernzuwachs, den die Schüler mit Hilfe ihres Lerntagebuches dokumentiert haben.

Sylke Grüll

Staatliches Studienseminar für das Lehramt an berufsbildenden Schulen Mainz
Wallstraße 98
55122 Mainz
Tel.: +49 (0)6131 720 23-13
E-Mail: sylke.gruell@bbs-mz.semrlp.de

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