Die Übernahme und Delegation von Verantwortung für den eigenen Wirkungsbereich spielen eine entscheidende Rolle bei der Mitbestimmung und Gestaltung von Lern- und Arbeitsprozessen. Dies kann jedoch nur geschehen, wenn genügend Kenntnisse über die notwendigen Sachverhalte, Vertrauen in das gegenseitige Miteinander sowie Kenntnisse über die inneren und äußeren Verflechtungen in Schule und Betrieb vorhanden sind.
Der Arbeitskreis „Gestaltungskompetenz und Mitbestimmung in Lern- und Arbeitsprozessen“ greift die Frage auf, welche Rollen der Akteure sich vor dem Hintergrund der beschriebenen gesellschaftlichen Transformation in den Berufsfeldern Elektrotechnik, Informationstechnik, Fahrzeugtechnik und Metalltechnik abzeichnen. Damit eng verbunden ist die Frage, wie tief die in die Lern- und Arbeitsprozesse involvierten Personen die aktuellen Entwicklungen und Veränderungen überhaupt durchdringen müssen, können und vor allem auch wollen, um aus ihrer jeweiligen Situation heraus verantwortliche Entscheidungen treffen zu können. Gefragt sind hier die Rollen aller am Bildungsprozess Beteiligter, d.h. Auszubildende in Schule und Betrieb, Lehrkräfte und Ausbildungspersonal sowie nicht zuletzt an der Bildungsplanung beteiligte Personen, um den aktuellen Wandel ökologisch, ökonomisch und gesellschaftlich vertretbar umzusetzen.

Folgende Fragestellungen können im Arbeitskreis beispielhaft aufgegriffen werden:

  • Inwieweit erkennen die am jeweiligen Lern- und Arbeitsprozess Beteiligten relevante Kenntnisse im fachlichen, motorischen, sozialen oder methodischen Bereich, um eine persönliche Verantwortung für ihr Handeln übernehmen zu können?
  • Welche Lerninhalte erscheinen perspektivisch sinnvoll und zukunftsrelevant? Wie müssten Curricula beschaffen bzw. anzupassen sein, um dem sich abzeichnenden Wandel überhaupt gerecht zu werden?
  • Bietet die Gestaltung der Lern- und Arbeitsprozesse Lernmöglichkeiten für eine individuell als sinnvoll erkannte Zukunftsperspektive?
  • Welche Kompetenzen sind seitens des Lehr- und Ausbildungspersonals erforderlich, um diesen Transformationsprozess zu begleiten?
  • Welche Kompetenzen sind seitens der Lernenden erforderlich, um den Anforderungen dieses Transformationsprozesses gerecht zu werden?
  • Welche Rolle kommt vor diesem Hintergrund die Kooperation der Lernorte bzw. einer Vernetzung aller Akteure zu?

Der Arbeitskreis wird solche Fragen diskutieren und versuchen, Antworten aus der Praxis und der Theorie aufzuzeigen.