ABSTRACTS
17. Hochschultage Berufliche Bildung in Essen
Arbeit der Zukunft - Zukunft der Arbeit
23. BAG-Fachtagung
2013
Smart
Technologies - Berufsfeldbezogene Lösungen
Hauptvorträge
Arbeitskreise
Inhalte und Werkzeuge zukunftsorientierter Berufsbildung
Moderation: Prof. Dr. Martin Hartmann, Technische Universität Dresden
Intelligenz der Systeme: Herausforderungen an die elektro- und informationstechnische Berufsbildung
Moderation: StD Reinhard Geffert, Leo-Sympher-Berufskolleg Minden
Regenerative Energien nachhaltig "be"nutzen: Smart Energy ►Präsentation
StD Reinhard Geffert, Leo-Sympher-Berufskolleg Minden
S2L -
Smartes Lernen in der Lernortkooperation - Kompetenzorientierte
Ausbildung im Lernortverbund am Beispiel des Smart Meterings ►Präsentation
Dr. Markus Steffens, Jörg Gleißner, Heinz-Nixdorf-Berufskolleg Essen
Energienetze der Zukunft - Smart Grid-Lernsysteme in der unterrichtlichen Praxis ►Präsentation
Andreas Stetza, Gewerbliche Schule 10 Hamburg; Robert Redling, Lucas-Nülle GmbH Kerpen
Ingenieurwissenschaften – Curricula und ihre theoretischen Bezüge eines neuen beruflichen Gymnasiums ►Präsentation
Prof. Dr. Klaus Jenewein, Universität Magdeburg
Dezentral gesteuertes flexibles Fertigungssystem: Herausforderungen und Chancen beim Einsatz als Lernträger im Unterricht ►Präsentation
Florian Beier, Dr. Thomas Kohlmeier, Berufsbildenden Schulen Neustadt a. Rübenberge
IT als Bildungsmagnet im MINT-Netzwerk: Entwicklung einer Geschenke-App ►Präsentation
Jörg Gleißner, Heinz-Nixdorf-Berufskolleg Essen
Energie-Effizienz: Moderne Antriebssysteme und -regelungen helfen sparen ►Präsentation
Dr. Markus Steffens, Heinz-Nixdorf-Berufskolleg Essen
Die Energiewende intelligent gestalten – Berufsbildung im Zeichen des Wandels
Moderation: Wilko Reichwein, Universität Hamburg
Intelligenz der Systeme: Herausforderungen an die metall- und fahrzeugtechnische Berufsbildung
Moderation: OStR Ulrich Neustock, Studienseminar für Berufliche Schulen Kassel
Intelligente Technologien - Herausforderungen für Wissenschaft und Bildung
Die Technologien und Services des Internet, die enorme
Leistungssteigerung, Verbilligung und leichte Be-dienbarkeit auf
Mikroelektronik basierender Multimedia-Gerätschaften aller Art
(Notebooks, Handys, PDAs, TV, Video) in synergetischer Kombination mit
Technologien und Produkten der klassischen Gebäudeauto-mation (EIB,
LON, KNX) geben dem Konzept intelligenter technischer Umgebungen z.Z:
und auch in Zukunft einen enormen Schub. Der Trend zur beschleunigten
Konvergenz der Technologien, Funktionen und Gewerke wird dabei eine
entscheidende Rolle auf dem erfolgversprechenden Weg zu voll
integrierten intelligenten Haussystemen spielen. Die Vermarktung dieser
Systeme muss allerdings zunächst in kooperativer Weise mit einem
Lösungsangebot aus einer Hand erfolgen. Mit dem in Gründung
befindlichen „inHaus- Anwen-dungszentrum für intelligente Haussysteme“
z.B. sollen ganzheitlich integrierte intelligente Haussysteme durch
eine professionell gemanagte Kooperation von Planern, Architekten,
Produzenten und Handwerkern zum Markterfolg in ersten Zielmärkten wie
z.B. Service-Wohnanlagen geführt werden.
________________________________________
Prof. Dr.-Ing. Viktor Grinewitschus
Institut Energiesysteme und Energiewirtschaft
Hochschule Ruhr West
Postfach 10 07 55
45407 Mülheim an der Ruhr
Tel.: +49 (0)208 88254-840
E-Mail: viktor.grinewitschus@hs-ruhrwest.de
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Wandel bei Lernenden und Lehrenden in Zeiten intelligenter Technologien
Ausgehend vom Begriff „Intelligente Technologien“ und dessen
kritischer Hinterfragung werden die Auswir-kungen der Technologie- und
damit verbundenen Produktentwicklungen exemplarisch mit ihren
pädagogi-schen Implikationen dargestellt. Im Spannungsfeld der
technologischen Entwicklung in der Wirtschaft einer-seits und der im
Berufskolleg behandelten Themen sowie der berufspädagogischen
Entwicklung anderer-seits werden die Auswirkungen auf den Alltag der
Berufspädagogen hinterfragt.
Die Komplexität moderner Technologien und deren kurze Innovationsraten
wirft die Frage auf, in welchem Verhältnis zeitinvariante und aktuelle
Lerninhalte stehen. Das neue ganzheitliche Verständnis von Technik
erfordert neue Betrachtungs- und Zugangsmöglichkeiten wie sie z.B.
Input-Output-Betrachtungen als Ge-genentwurf zum Verständnis auf
Schaltungsebene ermöglichen. Hinzu kommen die Globalisierung von
Technik und die damit verbundenen, meistens weltweit gültigen
Zertifizierungen der großen IT-Player, die neben dem Berufsschulzeugnis
und den Kammerprüfungen immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Anhand verschiedener Entwicklungsstränge der Technik wird dargestellt,
wie am Heinz-Nixdorf-Berufskolleg (HNBK) der Paradigmenwechsel von der
klassischen analog-diskreten Technik hin zu den aktuellen soge-nannten
„intelligenten Technologien“ im unterrichtlichen Geschehen umgesetzt
wurde. Exemplarisch werden die Themenfelder Haus- und
Gebäudesystemtechnik mit EIB/KNX, Netzwerktechnik mit der
Networking-Initiative, Moderne Antriebstechnik mit Lastemulation und
PC-gestützter Messtechnik, digitale Regelungs-technik und zeitaktuelle
Schaltungstechnik mit Analyse- und Synthesewerkzeugen dargestellt. Da
aus unserer Sicht die neuen Technologien und der handlungsorientierte
Unterrichtsansatz einander bedingen, wird exemplarisch dargestellt wie
am HNBK der Paradigmenwechsel von der analogen zur digitalen Welt in
der ganz konkreten Umsetzung in Unterrichts- und
Experimentierszenarien in den letzten achtzehn Jahren rea-lisiert
und unterrichtlich umgesetzt wurde.
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Oberstudiendirektor Dipl.-Ing. W. Meyer
Heinz-Nixdorf-Berufskolleg Essen
Dahnstr. 50
45144 Essen
Tel.: +49 (0) 201 7606 -0
E-Mail: meyer@hnbk.de
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Arbeitskräfteangebot und Arbeitskräftebedarf im Zeichen des demografischen Wandels
Aussagen über einen drohenden Fachkräfte- oder gar generellen
Arbeitskräftemangel sind zum festen Be-standteil in der politischen
Diskussion um die Zukunft des deutschen Arbeitsmarktes geworden. Neue
Mo-dellrechnungen der Qualifikations- und Berufsfeldprojektionen im
Rahmen des vom Bundesinstitut für Be-rufsbildung (BIBB) und des
Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für
Arbeit (IAB) gemeinsam durchgeführten QuBe-Projekts zeigen, dass bis
zum Jahr 2030 trotz gestiegenem Er-werbsverhalten, insbesondere von
Frauen und Älteren, Engpässe in einigen Berufsbereichen auf der
mittle-ren Qualifikationsebene erkennbar sind.
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Dr. Robert Helmrich
Bundesinstitut für Berufsbildung Bonn
Arbeitsbereich 2.2 Qualifikation, berufliche Integration und Erwerbstätigkeit
Robert-Schuman-Platz 3
53175 Bonn
Tel.: +49 (0) 228 107 1132
E-Mail: helmrich@bibb.de
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Generation Nachhaltigkeit
In den letzten Jahren ist zunehmend deutlich geworden,
dass die Weltgemeinschaft dabei ist, die Lebens-grundlagen zu
zerstören. Der sogenannte ökologische Fußabdruck ist ein mittlerweile
weithin bekanntes Maß für den Ressourcenverbrauch bzw. die
Belastbarkeit der Erde. Am 21. August hatte die Menschheit die
natürlichen Ressourcen des gesamten Jahres 2012 bereits aufgebraucht –
und dieser Welterschöpfungstag wird aufgrund der wachsenden
Weltbevölkerung und weiter steigenden Konsum immer früher erreicht. Mit
der Leitidee einer nachhaltigen Entwicklung soll dem entgegengewirkt
und eine globale Verteilungsgerech-tigkeit sowie der Erhalt der
Lebensgrundlagen für künftige Generationen erreicht werden. Dieser
Wandel unserer Lebensweise ist eine große Aufgabe – die Unterlassung
führt absehbar zu großen sozialen Proble-men und zu Naturkatastrophen,
deren Bewältigung die Volkswirtschaften überfordern dürften.
„Bildung ist ein mächtiges Instrument“, um ein Bewusstsein für
sinnvolles lokales berufliches Handeln zu fördern, das einen Beitrag
zur Lösung der globalen Probleme leistet. Die notwendigen Veränderungen
sind ohne entsprechend qualifizierte Facharbeit kaum zu erreichen. Die
Berufstätigen – also wir alle – sind es, die in ihren Rollen als
Produzenten und als Konsumenten einen erheblichen Einschluss auf die
künftige Ent-wicklung haben und – bewusst oder unbewusst – dafür
mitverantwortlich sind. Besonders plastisch für die elektro- und
metalltechnischen Berufe zeigt sich dies am Beispiel der Energiewende:
Der Umbau unseres Energiesystems erfordert die entschlossene Mitwirkung
der Fachkräfte in Industrie und Handwerk. Berufliche Bildung muss sie
dazu befähigen.
In diesem Abschlussvortrag werden die Herausforderungen umrissen und
Ideen und Dimensionen einer Beruflichen Bildung für eine nachhaltige
Entwicklung vorgestellt, die auf den nächsten Fachtagungen weiter zu
diskutieren sind. Die kommenden Generationen der Auszubildenden für die
Lösung zentraler Zukunftsfra-gen zu befähigen ist keine einfache, doch
sicherlich eine befriedigende Aufgabe – auch weil damit eine posi-tive
berufliche Identität gefördert werden kann.
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Prof. Dr. Thomas Vollmer
Universität Hamburg – Institut für Berufs-und Wirtschaftspädagogik
Sedanstraße 19
20146 Hamburg
Tel.: 040/428-3740
E-Mail: vollmer@ibw.uni-hamburg.de
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Vernetzte Technik: Konsequenzen für die Berufsbildung
Technische und Dienstleistungsarbeit vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und technischer Entwicklungen
Das zunehmende Beherrschung des Zusammenspiels biologischer Prozesse
mit technischen Komponenten und die Möglichkeit ihrer Vernetzung und
insbesondere die zunehmende Informatisierung + Automatisierung
technischer Systeme ermöglicht eine Rückgabe von Autonomie an Familien
bzw. eine Verlängerung der Autonomie von Individuen trotz körperlicher
Beeinträchtigungen oder des Verlusts geistiger Fähigkeiten. Vor dem
Hintergrund der demografischen Entwicklung und auch fehlender
Arbeitskräfte erscheint die Nutzung dieser Chancen heute dringlich.
Auf Grundlage des Konzepts soziotechnischer Systeme gehen wir davon
aus, dass technische Systeme auf soziale Beziehungen wirken und sie
verändern und dass damit neue soziale Strukturen etabliert werden.
Technische Entwicklungen verändern oft sogar das Selbstverständnis der
betroffenen Menschen oder sozialen Gruppen. Diejenigen, die Technik
erstellen, sie installieren, sie (mehr oder weniger) dem Zweck gemäß in
gewisser Art und Weise anordnen und für den Gebrauch bereitstellen bzw.
sie für sich und andere nutzen, erzeugen Gewohnheiten, Erfahrungen und
in der Konsequenz positive wie negative Wirkungen bis hin zu sich
ändernden bzw. neuen Berufsbildern. Mit den privaten und vor allem
beruflichen Handlungen materialisieren, reproduzieren, reorganisieren
und erneuern sich die Strukturen.
In der Berufsarbeit liegen vielfache Erfahrungen mit Technik vor;
positiv: mit den Möglichkeiten, die sich mit innovativen Techniken
ergeben, negativ: indem sie Beschränkungen aufweist, entmündigend wirkt
bzw. indem in der Interaktion vieles an persönlichen Informationen
Preis gegeben werden muss, Folgen in Kauf genommen werden müssen, wegen
fehlender Kenntnisse, Kompetenzen oder Unterstützung die eigentliche
Funktionalität der Technik nicht genutzt werden kann usw. Pflegerische
Berufsarbeit ist u.a. auf das Funktionieren der dafür eingesetzten
Technik angewiesen. Dies erfordert Kenntnis über die Technik, die
gegebenen Funktionszusammenhänge, die physiologischen Gegebenheiten,
die therapeutischen Möglichkeiten usw. Das Lernen der Berufsarbeit der
personenbezogenen Dienstleistungen muss die technischen Möglichkeiten
aufnehmen können, das Lernen der technischen Berufsarbeit die
Bedürfnisse der NutzerInnen besonders in den Vordergrund stellen. Zur
optimalen Unterstützung der beruflichen Handlungen muss die Technik so
gestaltet sein, dass sie optimal eingesetzt werden kann. Dies zu
ermöglichen, ist eine Aufgabe technischer Beruflicher Fachrichtungen.
Insofern sind berufliche Kompetenzen der die Technik Gestaltenden und
der in personenbezogenen Dienstleistungen die Technik Nutzenden zu
entwickeln. Berufliches Handeln ist hier komplexes Handeln an der
Schnittstelle zwischen Technik und Mensch/Gesellschaft. Die beruflichen
Erfahrungen, die Forschung der Beruflichen Fachrichtungen bezogen auf
die Berufsarbeit und die zu entwickelnden Kompetenzen sind wegen des
professionell motivierten Umgangs mit den technischen Systemen ein
wichtiger Fundus der Forschung. Ihre Thematisierung können wichtige
Anregungen für die Gestaltung der Technik, die Gestaltung beruflicher
Handlungsumgebungen und für die berufliche Bildung in den technischen
Beruflichen Fachrichtungen wie die der personenbezogenen
Dienstleistungen geben.
Forschungsaspekte und –fragen beziehen sich auf a) Einsatz und
Gestaltung der Technik in ausgewählten Bereichen der
(personenbezogenen) Dienstleistung (Pflege, Lebensmittel und Ernährung,
Hauswirtschaft). Bedarfe und Bedürfnisse, b) Berufliche Anforderungen
in den ausgewählten Bereichen, vor allem auf dem Gebiet der
Techniknutzung, c) das Zusammenwirken von Mensch und Technik als
berufliche Aufgabe und in beruflichen Handlungen: Dysfunktionalitäten
und unmittelbare positive Wirkungen, d) Soziale Wirkungen und (sich
etablierende) Strukturen, e) Mögliche Eingriffe in Strukturen und
Prozesse, f) Wirkungen auf Berufsbilder oder Forderungen bezüglich
beruflicher Kompetenzen und g) Mögliche Konsequenzen für die berufliche
Bildung
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Prof. Dr. Marin Hartmann
Technische Universität Dresden - Institut für berufliche Fachrichtungen
Weberplatz 5 (WEB 38)
01062 Dresden
Tel.: +49 (0)351 463-37648
E-Mail: Martin.Hartmann(at)tu-dresden.de
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Arbeitsprozessorientierte Ausbildung in Unternehmens-Projekten
Die Berufswelt eines/einer Facharbeiters/in ist stark von
Projekten geprägt. Eine Anforderung eines Kunden, eines firmeninternen
Kunden oder eines Vorgesetzten steht am Anfang einer jeden Arbeit. Es
ist daher na-heliegend, dies als Unterrichtsmethode bei der Umsetzung
eines Unterrichtskonzeptes einzusetzen. Dabei unterscheidet sich das
Projekt in einem Unternehmen sehr stark von einem Projekt in der
Schule. Während in den Unternehmen der Projektablauf sehr dynamisch und
auf die Kundeninteressen abgestimmt ist, wird ein Projekt im Unterricht
oft sehr statisch bearbeitet (Anforderung, Planung, Realisierung,
Übergabe). Ein Unterrichtsprojekt spiegelt daher nur im Ansatz die
berufliche Realität wider. Ziel des folgenden Konzeptes ist es, das
Unterrichtsprojekt den realistischen Bedingungen der Praxis anzupassen
und wirkliche berufliche Handlungskompetenz bei den Lernenden zu
fördern.
Der ausgewählte Projektauftrag wird vom beteiligten Unternehmen aus
seinem Projektalltag generiert. Es werden Projekte realisiert, die vom
Unternehmen auch gebraucht werden. Die Lernenden nehmen die Rolle der
Experten ein und übernehmen dann die Verantwortung für die
Projektrealisation. Projekte werden den Lernenden in der jeweiligen
Firma übergeben, in der Schule geplant und umgesetzt. Am Ende werden
die Ergebnisse auch in der Firma präsentiert und vorgeführt. Ein
Feedback und Reflexion runden das Konzept ab. Der Ablauf des Konzeptes
sieht wie folgt aus:
Die Verzahnung eines Schulprojektes mit einem „realen“
Softwareentwicklungsprojekt aus einem Unterneh-men stellt besondere
Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts. Bei der Bearbeitung
des Projektes in der Klasse entsteht ein gravierendes Problem. Da
einige wesentliche Kompetenzen den Lernenden am An-fang des Projektes
fehlen, können diese die zeitlichen, organisatorischen und fachlichen
Entscheidungen nur schwer oder gar nicht treffen. Im Gegensatz dazu
werden im Unternehmen die Projekte von erfahrenen Mitarbeitern
durchgeführt, um ein eventuelles Projektscheitern zu vermeiden. Im
Unterricht ist es daher nötig, flexibel auf die vorhandenen Kompetenzen
der Lernenden einzugehen und eventuell Tutorien oder Hilfen anzubieten.
Der Lehrende tritt als Moderator und Coach auf und steuert ggf. bei
Fehlentwicklungen gegen um ein Scheitern zu vermeiden.
Folgende Projekte (IuK-Berufe / Anwendungsentwickler) werden im Vortrag vorgestellt:
Stadtsparkasse Wuppertal, Wuppertal: Erstellung eines webbasierten Kampagnen-Manager.
Webmasterware, Trier: Automatische Dokumentation von Änderungen auf einer Datenbank
Fernbach S.A., Luxemburg: Visualisierung eines Zahlungsplanes
Fernbach S.A., Luxemburg: Editor-Werkzeug für Ressource-Bundle-Dateien
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Dr. Stephan Repp
BBS Gestaltung und Technik Trier
Langstr. 15
54290 Trier
Tel.: +49 (0)651-718 1719
E-Mail: Stephan@Repp.eu
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Prozesse und Voraussetzungen zur Durchführung selbstregulierten Lernens in der Berufsschule
Selbstreguliertes Lernen ist ein Begriff, der in der Literatur
diskutiert und zunehmend in Unterrichts-konzepten Anwendung findet.
Offen bleibt dabei die Durchführung und Hinführung zu Methoden und
Prinzipien, die in ihrer Gesamtheit selbstregulierte Lernarrangements
darstellen, ebenso wie die Um-setzung selbstregulierter Lernumgebungen
im Rahmen berufsschulischen Unterrichts.
Ziel dieser Arbeit ist die Klärung der Fragestellungen, welche
Voraussetzungen und Prozesse die Durchfüh-rung selbstregulierten
Lernens ermöglichen, zum einen hinsichtlich der organisatorischen
Unterrichtsgestal-tung und zum anderen hinsichtlich der inhaltlichen
Einbindung betrieblicher Arbeit, als Verknüpfung zwischen Theorie und
Praxis. Diese Fragen stellen sich besonders, wenn Selbstlern-prozesse
erstmals in den Unterricht integriert werden. Bisherig bestehende
Konzepte zeigten zwar Methoden auf, anhand derer selbstreguliertes
Lernen durchgeführt werden kann, der konkrete Bezug zur Anwendung im
Unterricht bleibt aufgrund der Komplexität solcher Prozesse aber im
Verborgenen. Zur Beantwortung der Fragestellung ba-siert das
Forschungsdesign dieser Arbeit auf einer Einzelfall-studie eines Best
Practice Beispiels, in der selbstreguliertes Lernen in der Berufsschule
durchgeführt wird.
Es zeigte sich, dass zur Durchführung selbstregulierter Lernprozesse
auf organisatorischer und prinzipieller Ebene ein mehr an pädagogischem
Wissen nötig ist, um den Anforderungen dieser Unterrichts-form gerecht
zu werden und trotz der Aufgabe von Fremdbestimmungsansprüchen der
Lehrkraft den Prozess zu steuern und zu regulieren. Hierzu sind die
begriffliche Abgrenzung des selbstregulierten Lernens ebenso von
Bedeu-tung, wie das Anknüpfen an Vorwissen, die gezielte Auswahl der
Methoden im Hinblick auf die erwünschte Zielintention, die Abgabe von
Verantwortung und Übertragung von Selbstbestimmung auf die Lerner,
sowie Transparenz und Tempo der Einführung. Inhaltlich sind ein starker
Bezug zur betrieblichen Arbeit auf der Grundlage von Lernortkooperation
durch die methodische Einbindung von Ziel- und
Leistungsvereinbarun-gen, Lern- und Arbeitsaufgaben, sowie der Ein-satz
von Projektarbeit hervorzuheben. Diese Elemente er-möglichen es dem
Lehrer, den selbstregulierten Lernprozess im Rahmen der Freiheitsgrade
und Lerninhalte zu steuern und zu regulieren. Damit wurde im
Fallbeispiel herausgearbeitet, dass immer beide Ebenen, die der
Organisation oder Rahmenbedingungen und die der Inhalte, in diesem Fall
zur Einbindung betrieblicher Arbeit, in den selbstregulierten
Unterricht aufzunehmen sind. Sie stellen das pädagogische Grundwissen
dar, welches die Prinzipien und Elemente des Unterrichts benötigen, um
Selbstregulation in Abstimmung zur Lerngruppe zu ermöglichen.
________________________________________
Katharina Morgret, M.Ed.
Berufsbildenden Schulen des Landkreises Osnabrück
Brinkstraße 17
49080 Osnabrück
Tel.: +49 (0)5225 873874
E-Mail: morgret.katharina@web.de
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Die
Entwicklung eines kooperativen Angebots für das Lehramt Berufskolleg an
der Bergi-schen Universität Wuppertal unter Nutzung des
COMET-Instruments Ausgangslage
Das mangelnde Interesse für den Beruf als Lehrkraft in der
beruflichen Bildung erscheint als schon fast tradi-tionelles Defizit
des beruflichen Bildungssystems (vgl. Rothe 2006) und wird seitens der
Bildungsadministra-tion durch die fortwährende Auflage von
Seiteneinsteigermodellen bekämpft. Allerdings zeigt sich dabei ein
(bislang allerdings nur qualitativ diagnostiziertes) Kernproblem: Die
derart ausgebildete Lehrkräfte erschei-nen tendenziell weniger
geeignet, das System der Beruflichen Bildung mit seiner Spezifik der
Lernens und Lehrens weiter zu entwickeln.
Konzeptidee
Ausgehend von dieser Erkenntnis und der Tatsache, dass die BA-Phase des
Lehramtsstudi-ums an der Bergischen Universität Wuppertal (BUW) stark
fachwissenschaftlich dominiert ist („Kombinatorischer Ba-chelor“),
wurde das Konzept entwickelt, Absolventinnen und Absolventen von
(bezogen auf die beruflichen Fachrichtungen) hochaffinen
Fachhochschulstudien-gängen einen direkten Einstieg in das
MA-Lehramtsstudium zu ermöglichen. Denn hier findet sich eine
technikaffine Studierendenschaft, welche die Möglichkeit eines direkt
möglichen MA-Studiums ebenso begrüßt wie die Vorstellung, als Lehrkraft
an Be-rufskollegs zu arbeiten.
In einem Prozess der kontinuierlichen Qualitätssteigerung werden
deshalb seitens der BUW mit kooperie-renden Fachhochschulen verzahnte
Studiengangsmodelle beständig entwickelt, damit die Studierenden die
zur Aufnahme des MA-Studiums bereits notwendigen
bildungs-wissenschaftlichen Studieninhalte bereits im Rahmen ihres
FH-Studiums (als Wahlpflichtmodul) absolvieren können.
Einsatz des COMET-Instruments
Erste Erfahrungen zeigen, dass dabei eine sehr heterogene Gruppe von
Studierenden ein geisteswissen-schaftlich dominiertes Studium aufnimmt
und somit differenzierte Unterstützungsbedarfe entstehen. Um diese zu
erfassen und um darauf aufbauend entsprechend spezifische
Lehrveranstaltungen entwickeln zu können, wird den Studierenden daher
die Möglichkeit geboten, am Ende der Fachpraxisphase an einem
COMET-Assessment (vgl. Rauner 2012) zur Feststellung ihrer
Kompetenzniveaus als Lehrkraft teilzunehmen. Die Studierenden erhalten
so ein Individualfeedback und erkennen ihre
Qualifizierungsbedarfe über zusätzliche Studienangebote; zugleich
wird für die Studiengangsverantwortlichen deutlich, welche
Veranstal-tungsangebote es dafür zu entwickeln gilt.
________________________________________
Bergische Universität Wuppertal
Fachbereich D
Abteilung Maschinenbau
Univ. Prof. Dr. phil. Ralph Dreher
Didaktik der Technik
Raum: T.12.01
Gauss Strasse 20
42119 Wuppertal
Tel.: +49 (0)202 439-2049
E-Mail: rdreher(at)uni-wuppertal.de
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Renaissance
des E-Learnings? – Diskussion innovativer Ansätze und Projektbeispiele
zur Nutzung digitaler Medien in der Aus- und Weiterbildung mit Fokus
auf Arbeitsprozesse
Solange Computer in der beruflichen Qualifizierung Anwendung
finden, wurden Konzepte entwickelt diese zum Lernen zu verwenden, seien
es behavioristisch aufgebaute Trainingssysteme, aufwendige Simulationen
oder die aktuellen Community-Ideen des Web 2.0. Nicht immer stellte
sich bei den Lernenden der erwünschte Erfolg ein. Dies gilt gerade für
die berufliche Qualifizierung mit dem Fokus auf die individuell
unterschiedlich ausgeprägte und komplexe Arbeitswirklichkeit der
Subjekte. Dabei haben sich in den letzten Jahren die digitalen Medien
stark weiterentwickelt. Auch das Medienverhalten der Nutzer hat sich
verändert. Mit der heutigen Informations- und
Telekommunikationstechnologie wird es möglich, betriebliche Praxis,
formale Settings in Seminar oder Schule und das Lernen auf
internetgestützten Lernplattformen mittels eines auf Arbeitsprozessen
basierenden, didaktischen Ansatzes zu einem innovativen Lernkonzept zu
verbinden.
Die Umsetzung entsprechender Ansätze ist aus zwei Richtungen bedeutsam:
Für die Auszubildenden ist es das Ziel, Lernprozesse nachhaltiger zu
gestalten und den Fokus auf selbstorganisiertes und lebenslanges Lernen
zu legen. Für die Fachkräfte und Experten gilt dies auch, hier kommt
aber noch die Aspekte der Do-kumentation und der Erfassung des
Erfahrungs- und Expertenwissen mit Hilfe der Medien hinzu. Beides trägt
dazu bei, den demographischen Wandel und damit den zukünftigen Bedarf
an Fachkräften zu begeg-nen. Im Beitrag werden folgende Fragen
diskutiert:
• Wie stellt sich das Medienverhalten von Auszubildenden und Fachkräften aktuell dar?
• Welche aktuellen Technologien ermöglichen eine Weiterentwicklung des E-Learnings?
• Wie kann ein Lernkonzept die Lernorte Schule,
Betrieb und den Schreibtisch zu Hause sinnstiftend und nachhaltig
verbinden?
• Wie und mit welchem Erfolg unterstützt dieser Ansatz das lebenslange Lernen?
• Wie gewährleistet der Ansatz den Wissenstransfer
von älteren zu unerfahrenen Fachkräften im Ar-beitsprozess und mit dem
Ziel der Kompetenzentwicklung?
Die Vortragenden entwickeln diese Fragestellungen entlang aktueller
Forschungsvorhaben des Instituts Technik und Bildung der Universität
Bremen. In diesem Kontext diskutiert der Beitrag beispielhaft Projekte,
die Ansätze zur Verankerung der digitalen Medien in der Aus- und
Weiterbildung aufzeigen um u.a. langfristig einem Fachkräftemangel
begegnen zu können und durch Transferkonzepte Expertenwissen zu
dokumen-tieren.
Aufgezeigt werden dazu ein entwickeltes und erprobtes Lernkonzept,
bisherige Erfahrungen aus der An-wendung und erste
Evaluationsergebnisse. Das Lernkonzept basiert auf einem
Blended-Learning-Ansatz: Die Lernorte Seminar, Arbeitsprozess und
PC-Lernplattform werden miteinander verknüpft. Dabei wird die Stärke
der jeweiligen Lernorte genutzt. Ergänzt wird dieses Konzept durch
einen pädagogischen Ansatz, der die Reflexion in und über die Handlung
anregt.
Die bisherigen Evaluationsergebnisse zeigen auch, wie die Medien im
Lern- und Arbeitsprozess unterstüt-zend verwendet werden können, welche
Einflussfaktoren eine besondere Rolle spielen und wie sich
An-knüpfungen an die Kompetenzforschung ergeben (auch um Aus- und
Weiterbildungskonzepte durch erfolg-reiche Kompetenzentwicklung
legitimieren zu können).
________________________________________
Torsten Grantz
Institut Technik und Bildung, Universität Bremen
Am Fallturm 1
28359 Bremen
Tel.: +49 (0)421 218-6625085
E-Mail: tgrantz@uni-bremen.de Sven Schulte
Institut Technik und Bildung, Universität Bremen
Am Fallturm 1
28359 Bremen
Tel.: +49 (0)421 218-66284
E-Mail: svschult@uni-bremen.de
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Potenziale digitaler Medien für das Lehren und Lernen in der gewerblich-technischen Berufsbildung
Überlegungen zum Einsatz digitaler Medien in der beruflichen
Bildung sind nach wie vor hoch aktuell. In der zweiten Hälfte der
1990er Jahre etablierte sich der Begriff des E-Learning und verweist
seitdem auf Lehr-Lernarrangements, die elektronisch durch Informations-
und Kommunikationstechnologien unterstützt wer-den. Mit dem E-Learning
waren und sind große Erwartungen und Hoffnungen verbunden. So sollen
mit Hilfe dieser elektronischen Medien z. B. die Lernmotivation
gesteigert, die Lernleistungen verbessert und die zeit-liche und
örtliche Flexibilität der Lehrenden und Lernenden vergrößert werden
können; und dies alles nach Möglichkeit auch noch bei gleichzeitiger
Senkung von Ausbildungskosten.
Es zeigte sich schnell, dass solche pauschalen Annahmen wenig tragfähig
und für die konkrete Gestaltung von Bildungsmaßnahmen wenig zielführend
sind. Die Diskussion um das E-Learning in der Berufsbildung war zu
Beginn des 21. Jahrhunderts dementsprechend eher von einer Ernüchterung
gekennzeichnet. Aller-dings mehrten sich trotzdem auch Detailbefunde
aus der Berufsbildungspraxis, nach denen digitale Medien interessante
und zum Teil auch ganz neue Optionen für die berufliche Bildung bieten.
So zeichnete sich u.a. ab, dass E-Learning in besonderer Weise die
Arbeitsprozessorientierung als curriculare und didaktische Leitidee der
Berufsbildung befördern kann: Mittels digitaler Medien in Form von
Fotos, Videos, Animationen und Simulationen war es nun zu. B. möglich,
Arbeitsprozesse als „Lernanker“ relativ authentisch, vielfältig
eingebettet, komplex und ganzheitlich zu präsentieren. Sukzessive
entwickelte sich daraus ein immer diffe-renziertes Bild von den
Möglichkeiten des E-Learning in der Berufsbildung.
Der geplante Beitrag hebt auf diese Potenziale digitaler Medien ab und
bezieht sich auf eine Expertise, die aktuell im Auftrag des
Bundesinstituts für Berufsbildung erarbeitet wurde und im Frühjahr 2013
erscheint. Die Einsatzmöglichkeiten digitaler Medien werden dabei
jeweils im Zusammenhang mit Lern- und Arbeitsaufga-ben aufgezeigt. In
den insgesamt sechs Kategorien
• Verfügbarmachen von Informationen und Inhalten
• Visualisieren, Animieren, Simulieren
• Kommunizieren, Kooperieren, Kollaborieren
• Strukturieren, Systematisieren
• Diagnostizieren, Testen
• Reflektieren
wird differenziert dargestellt und beispielhaft illustriert, wie sich
Multimedia und Internet zur Gestaltung einer arbeitsprozessbezogenen
gewerblich-technischen Berufsbildung eignen
________________________________________
Prof. Dr. Falk Howe
Institut Technik und Bildung - Universität Bremen
Am Fallturm 1
28359 Bremen
Tel.: +49 (0)421 218 66300
E-Mail: howe@uni-bremen.de
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Lernen und Lehren mit der Kompetenzwerkst@tt-Elektrohandwerk
Die Kompetenzwerkst@tt ist ein umfassendes,
berufswissenschaftlich begründetes, softwaregestütztes
Lehr-Lernkonzept. Zentraler Bestandteil des Konzepts, ist ein
ganzheitlicher didaktischer Ansatz, der auf aktuellen handlungs- und
arbeitsprozessorientierten Ansätzen der Berufsbildung und Erkenntnissen
der situierten Kognition basiert.
Eine arbeitsprozessbezogene, interaktive und modular gegliederte
Lernsoftware, die integrativ in Lern- und Arbeitsaufgaben einsetzbar
ist, führt diese Komponenten in der praxisnah einsetzbaren (Rapid)
E-Learning basierten Kompetenzwerkst@tt-Lernsoftware zusammen. Die
Akzeptanz und Verwendbarkeit der Kompe-tenzwerkst@tt-Lernsoftware
werden durch einen Rapid E-Learning-Ansatz gefördert.
Die für jedes berufliche Handlungsfeld des/der Elektronikers/in für
Energie- und Gebäudetechnik entwickel-ten Inhalte stellen zum einen
detailliert typische Arbeitsprozesse in Videos dar. In einem Infopool
wird neben einer thematischen Einführung zum Überblick in den Bereich
das funktionell-strukturelle Wissen vermittelt, das zur Ausführung von
Aufträgen in dem Handlungsfeld erforderlich ist. In einem
Vertiefungsbereich wird das in beiden Bereichen dargelegte Fachwissen
spezifiziert. Maßgeblich wird zudem der Materialbereich ausgestaltet,
der auf Quellen in Form allgemeiner Literatur, fachthematischer
Dokumente, relevanter Soft-ware und nicht zuletzt Internet-Links zur
weiteren Wissenserschließung verweist. Den eigentlichen Kern der
Lernsoftware stellen die softwaregestützten Lern- und Arbeitsaufgaben
dar, deren Entwicklung im Anschluss an die Erstellung der Lerninhalte
der Software erfolgte. Die Lern- und Arbeitsaufgaben basieren auf
typi-schen Kundenaufträgen, die, in Teilaufgaben unterteilt, der
Vermittlung der in den Handlungsfeldbeschrei-bungen dargelegten
Kompetenzen dienen.
Im Rahmen des Beitrags werden zunächst die konzeptionellen Ansätze kurz
dargelegt. Anschließend wird anhand der Lernsoftware
Kompetenzwerkst@tt-Elektrohandwerk exemplarisch aufgezeigt, wie
softwarege-stützte Lern- und Arbeitsaufgabe strukturiert sind und dabei
die Potenziale digitaler Medien genutzt werden können. Abschließend
wird dargestellt, wie eigene softwaregestützte Lern- und
Arbeitsaufgaben – ohne großes medientechnisches Knowhow – mit Hilfe der
Lernsoftware entwickelt bzw. vorhandene angepasst werden können, um sie
den jeweiligen Rahmenbedingungen des eigenen Lernortes bzw. für
unterschiedliche Unterrichtsszenarien anzupassen. Weitere Information
zum Konzept der Kompetenzwerkstatt und der Download der Lernsoftware
unter www.kompetenzwerkstatt.net.
________________________________________
Michael Sander
Institut Technik und Bildung - Universität Bremen
Am Fallturm 1
28359 Bremen
Tel.: +49 (0)421 218 66303
E-Mail: michael.sander@uni-bremen.de
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Regenerative Energien nachhaltig "be"nutzen: Smart Energy
Atomkraftwerke abschalten erfordert auch aktiv Strom zu sparen.
Und es wird der Anspruch gestellt, mit den wetterbedingt zeitlich nur
noch ungleichmäßig verteilt zur Verfügung stehenden Energieangeboten
optimal umzugehen. Strom-Erzeugung mit erneuerbaren Energien, -
Übertragung und - Verbrauch müssen deshalb intelligent verknüpft werden
z.B. durch tageslichtabhängige Beleuchtung und dadurch, dass Kühl-,
Heiz- und Waschsysteme möglichst nur bei Sonne oder Wind
eingeschaltet werden.
Schüler der Technischen Assistenten-Klassen der Elektrotechnik am
Leo-Sympher-Berufskolleg Minden entwickelten dazu ein Beispiel-Projekt
für intelligenten Energieeinsatz: „Smart Energy für solare
Wasserspie-le“. Die Wasserspiel-Pumpe diente dabei als gut visuell
vermittelbares System für industrielle und haushalts-bezogene
Energiesysteme.
Das Modell dient jetzt im Rahmen der beruflichen Bildung der
Darstellung von intelligenter Nutzung von ak-tuell erzeugter
Solarenergie aus Windkraft und Photovoltaik sowie Energieeffizienz
durch angebotsabhängi-ge Leistungssteuerung mit Pulsweitenmodulation.
Die Pulsweitenmodulation (PWM) wird vornehmlich zum Ansteuern größerer
Lasten wie z.B. Motoren oder Beleuchtungssysteme verwendet. Bei der PWM
werden Impulse mit voller Spannung aber variabler Breite an die Last
gesendet. Der Vorteil dieser Ansteuerung ist, dass weniger Leistung
verbraucht wird, da nicht permanent eine große Eingangsspannung
anliegt, die von einer Elektronik über prinzipiell unerwünschte
Wärmeentwicklung auf die gewünschte Spannung herunter geregelt wird,
sondern der Aktuator verlustarm durch die Breite der Schaltimpulse
gesteuert wird. Das Modell macht so sichtbar, wie Stromerzeugung durch
erneuerbare Energien mit Speicherung und Verbrauch intelligent
miteinander verknüpft werden können und müssen. Smart Energy ermöglicht
es, Energie aus der Region vorrangig genau dann zu nutzen, wenn Sonne
und Wind für eine hohe Netzeinspeisung sorgen. Und hier haben
inzwischen auch regionale Hersteller für Haushaltsgeräte begonnen, ihre
Systeme auf diese flexiblen Betriebsanforderungen einzustellen.
„Smart-Grid-Ready“ heißt das dazu gehörige neue Technologieangebot.
Die mit dieser Prozesstechnologie mögliche Optimierung der
Energieeffizienz und -nutzung spiegelt sich als Auftrag in der
Richtlinie der Europäischen Union über Endenergieeffizienz und
Energiedienstleistungen (2006/32/EG) wider und entspricht dem aktuellen
beruflichen Bildungs-Ziel, „dass die jetzige Generation der
Auszubildenden sich nachhaltig daran beteiligt, die eigene Zukunft
erträglich zu gestalten“.
Im Workshop wird die technische Lösung und die unterrichtliche
Einbindung des Systems vorgestellt, das im September 2012 den
„ECO-Award für Klimaschutz“ der Klimawoche Bielefeld 2012 gewann.
________________________________________
StD Reinhard Geffert
Leo-Sympher-Berufskolleg
Habsburgerring 53A
32425 Minden
Tel.: +49 (0) 83701-34
E-Mail: r.geffert@t-online.de
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S2L
- Smartes Lernen in der Lernortkooperation - Kompetenzorientierte
Ausbildung im Lernortverbund am Beispiel des Smart Meterings
Das Projekt S2L intendiert die Befähigung von zukünftigen
Facharbeiten in aufkommenden Handlungsberei-chen zunächst am Beispiel
des Smart Meterings in Form eines Pilotprojektes im Sinne einer
praxisbezoge-nen Entwicklungsforschung sicherzustellen. Es soll gezeigt
werden, wie eine systematische Lernortkoopera-tion in der Trias
Berufsbildungsforschung, Betrieb und Berufsschule unter Beachtung
gegenseitiger An-schlussfähigkeit aussehen kann.
Hierzu wird gegenwärtig untersucht, inwieweit bestehende Strukturen wie
Lernträger an den Lernorten in diesem Bereich zielführend sind und
inwieweit diese ausgebaut resp. umgestaltet werden müssen. Hier liegt
der Schwerpunkt auf einheitlichen Konzepten zur Kompetenzkonstitution,
Kompetenzerwerb, Kompetenzdi-agnostik und individueller Förderung unter
Berücksichtigung gesicherter lern- und bildungstheoretischer
Erkenntnisse.
Am Lernort Berufsschule werden aktuell (unter Beachtung der
Ordnungsmittel Schulgesetz und Rahmen-lehrplan) innerhalb der
Lernfelder spezifische Anforderungssituationen (Lernsituationen)
entwickelt, welche die genannten Ziele effektiv adressieren. In Form
von Workshops unter Beteiligung von Experten und Fach-didaktikern
werden hierzu Kernarbeitsprozesse identifiziert und unter Beachtung
verbindlicher Konzepte analysiert und beschrieben. Der
Begründungsrahmen der Kernarbeitsprozesse wird durch die Arbeiten des
biat im Programm VQTS (Universität Flensburg, Prof. Becker) abgesteckt.
Die Ausgestaltung erfolgt nach einem verbindlichen Rahmen der
Lernortkooperation, welcher einen ressour-cenintensiven Austausch im
Sinne einer Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung des dualen
Ausbil-dungsprozesses erfordert. Der vorgestellte Modus intendiert die
Erfahrungen der Partner evaluativ zu erfas-sen um die zukünftigen
Prozesse systematisch optimieren zu können.
Der originäre Beitrag dieses Pilotprojektes liegt in der
Systematisierung der Lernortkooperation im Lernort-verbund und des
erweiterten Fokus auf den Lernort Berufsschule.
Ziele des Pilotprojektes:
• Erarbeiten und Abstecken eines Begründungsrahmens im Kontext der
kompetenzorientierten Ausbildung am Beispiel des zukünftigen
Handlungsbereiches Smart Metering. • Analysieren von
Kernarbeitsprozessen gegenwärtiger Facharbeiter im Hinblick auf
Arbeitsprozesswissen und Fähigkeiten der Experten im Hand-lungsbereich
Smart Metering. • Ausgestaltung von beispielhaften
Anforderungssituationen am Lernort Be-rufsschule unter Berücksichtigung
zukünftiger Kompetenzdarstellungen (Bildungspläne NRW). • Erste
Schrit-te der Erprobung und Evaluation der Anforderungssituationen am
Lernort Berufsschule. • Transparente Dar-stellung der Ergebnisse
gegenüber den Partnern Betrieb und Berufsbildungsforschung. • Reflexion
der zu-rückliegenden und Anschlussplanung der zukünftigen
Lernortkooperation.
________________________________________
Dr. Markus Steffens
Heinz-Nixdorf-Berufskolleg der Stadt Essen
Dahnstr. 50
45144 Essen
Tel.: +49 (0)201 7 60 6-0
E-Mail: m.steffens@hnbk.de Jörg Gleißner
Heinz-Nixdorf-Berufskolleg der Stadt Essen
Dahnstr. 50
45144 Essen
Tel.: +49 (0)201 7 60 6-0
E-Mail: j.gleissner@hnbk.de
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Energienetze der Zukunft - Smart Grid-Lernsysteme in der unterrichtlichen Praxis
Das deutliche bundespolitische Signal zur Einleitung der
Energiewende hat auch starke Auswirkungen auf lokale
wirtschaftspolitische Entscheidungen in der Metropolregion Hamburg
gehabt. Große Unternehmen haben neue Firmenzentralen für
Windenergie in der Hansestadt errichtet und verknüpfen sich mit
Hoch-schulen; Intelligente Stromnetze/“Smart Grids“ bilden derzeit
einen wesentlichen Forschungsschwerpunkt dieser Cluster. Auch private
Bildungsträger bieten bereits seit einigen Jahren Fortbildungen zu PV-
und WEA-Technologie an.
Wie jedoch bereiten Staatliche Berufsbildende Einrichtungen ihre
Schülerinnen und Schüler auf den Wandel in der Energieversorgung im
Unterricht vor? Die Staatliche Schule Energietechnik G10 erprobt
aktuell den Einsatz eines Smart-Grid-Lernsystems im Rahmen der
Techniker-Weiterbildung, das die komplexe Wirkung von Verbrauch und
Energiegewinnung in einem intelligenten Stromnetz erfahrbar macht. Der
Beitrag gibt einen Einblick in die Unterrichtsgestaltung, geht auf den
Einsatz in anderen Schulformen ein und beschreibt die technischen
Möglichkeiten des Lernsystems.
________________________________________
Andreas Stetza
Staatliche Gewerbeschule Energietechnik - G 10
Museumstraße 19
22765 Hamburg
Tel.: +49 (0)40 42811-1740
E-Mail: stetza@t-online.de
Dipl.-Ing. Robert Redling
Verkaufsleiter Hochschulen
Lucas-Nülle Lehr- und Meßgeräte GmbH
Siemensstr. 2
50170 Kerpen-Sindorf
Tel.: +49 (0)2273 567 311
E-Mail: robert.redling@lucas-nuelle.com
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Ingenieurwissenschaften – Curricula und ihre theoretischen Bezüge eines neuen berufli-chen Gymnasiums
Berufliche Gymnasien in der Tradition der Verbindung allgemeinen
und beruflichen Lernens im Kollegschul-konzept und im DDR-Bildungsgang
„Berufsausbildung mit Abitur“ gehören zu den wichtigsten Eckpfeilern
der Bildungsgänge beruflicher Schulen. Dabei ist eine Besonderheit,
dass sich berufliche Gymnasien an den KMK-Standards für die gymnasiale
Oberstufe orientieren, dieses jedoch mit Leistungskursen in einem
beruf-lichen Schwerpunkt profilieren. An den berufsbildenden Schulen
Sachsen-Anhalts setzen die Fachgymnasien das in beruflichen Disziplinen
wie Elektrotechnik oder Maschinenbau um. Diese Bildungsgänge kommen
jedoch immer weniger zustande, was einerseits auf die demographische
Entwicklung, andererseits auf die sinkende Neigung zurückzuführen ist,
sich in der eigenen Bildungsbiographie frühzeitig inhaltlich
festzulegen.
Eine Arbeitsgruppe aus Lehrkräften und Hochschullehrern hat sich daher
die Aufgabe gestellt, ein Konzept zu entwickeln, mit dem eine
technische Bildung fachlich breit aufgestellt, eine fundierte
berufliche Orientie-rung über unterschiedliche technische Disziplinen
gewährleistet und eine den Anforderungen der gymnasia-len Oberstufe
entsprechende Kompetenzentwicklung auf wissenschaftspropädeutischem
Niveau erreicht wird. Anders als in den allgemein bildenden Gymnasien
steht weniger auf technische Systeme bezogenes Sachwissen als vielmehr
das ingenieurwissenschaftliche Handeln im Fokus der Bildungsarbeit. Ein
am Kon-zept multipler Kompetenz orientiertes Entwicklungsmodell
verfolgt dabei den Ansatz der mehrstufigen Kom-petenzentwicklung und
berücksichtigt zugehörende Wissensbereiche ausgehend vom technischen
Sachwis-sen über Begründungs- und Handlungswissen bis zum
Reflexionswissen, das aktuelle Theorien und Modelle im Bereich der
Nachhaltigkeits-Diskussion einschließt. Einbezogen werden
konzeptionelle Überlegungen zur Umsetzung der durch die KMK
beschlossenen einheitlichen Prüfungsanforderungen (EPA) an das Abitur.
Der Beitrag stellt die konzeptionellen und theoretischen Überlegungen
des Bildungsgangs vor und gibt einen Überblick über den entwickelten
Lehrplan und exemplarische Aufgabenstellungen.
________________________________________
Prof. Dr. paed. Klaus Jenewein
Otto-von-Guericke Universität Magdeburg - Fakultät für Humanwissenschaften
Institut für Berufs- und Betriebspädagogik (IBBP)
Gebäude 40
Zschokkestr. 32
39104, Magdeburg
Tel: 0391-67-16602
E-Mail: klaus.jenewein@ovgu.de
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Dezentral gesteuertes flexibles Fertigungssystem: Herausforderungen und Chancen beim Einsatz als Lernträger im Unterricht
Das Innovations- und Zukunftszentrum für Automatisierungstechnik
der Berufsbildenden Schulen Neustadt a. Rbge. umfasst seit 2011 ein
flexibles Fertigungssystem mit Monoschienen-Transportsystem,
Industriero-botern und CNC-Maschinen. Es bietet Auszubildenden die
Möglichkeit, Kompetenzen im Umgang mit intelli-genten Systemen
handlungsorientiert zu erwerben. Informationstechnische Schwerpunkte
sind die SPS-Technik, Vernetzung, RFID, HMI, Bildverarbeitung und
intelligente Sensorik.
Ziel ist ein modulares Anlagen- und Softwarekonzept, das den
Auszubildenden die Möglichkeit bietet, auf verschiedenen Niveaustufen
den Umgang mit Strukturen moderner Fertigungsautomation zu
erfahren.
Ergebnisse
Eine entscheidende Rolle für den Lernerfolg der Auszubildenden im
steuerungstechnischen Bereich spielt die Transparenz von
Steuerungssoftware, um den Schülern und Schülerinnen einen schnellen
Einstieg in Analyse und Weiterentwicklung der Programme zu bieten. Vor
diesem Hintergrund entstand eine für die Lernenden transparente
Anlagensoftware, die einerseits handlungsorientierte Lernszenarien auf
verschiede-nen Niveaustufen ermöglicht und andererseits eine schnelle
Anpassung der Anlage an unterrichtsorganisa-torische Anforderungen
zulässt.
Ausgehend von den für die berufliche Qualifizierung notwendigen
Anforderungen werden sowohl die Anla-gen- und Softwarestruktur sowie
innovative Lösungsansätze für Lernsituationen vorgestellt. In diesen
Ansät-zen wird der in der Automatisierungstechnik festzustellende Trend
zu intelligenterer, dezentral arbeitender Steuerungssoftware in
autonomen Teilfertigungsprozessen berücksichtigt.
Innovative Lösungsansätze für Lernsituationen beinhalten
• die Strukturierung eines dezentral organisierten
und damit dezentral erfahrbaren, modularen Steue-rungskonzepts der
Gesamtanlage,
• die Visualisierung der Steuerungs- und
Fertigungsprozesse bzw. der Software u.a. durch Zu-standsgraphen, um
Prinzipien bzw. Strukturen von Systemen mit verteilter Intelligenz
erfahrbar zu machen,
• mögliche Lern- und Arbeitsmethoden, die für das hochautomatisierte, vernetzte Umfeld geeignet sind.
________________________________________
Florian Beier und Dr. Thomas Kohlmeier
Berufsbildenden Schulen Neustadt a. Rbge.
Bunsenstraße 6
31535 Neustadt
Tel.: +49 (0)5032 9558-0
E-Mail: info@bbs-nrue.de.de
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IT als Bildungsmagnet im MINT-Netzwerk: Entwicklung einer Geschenke-App
Motivation ist ein wesentlicher Punkt in der Gestaltung von
Lernprozessen, welcher nicht einfacher wird, wenn zwischen den
Lernorten Ausbildungsbetrieb, Berufskolleg und Gymnasium kooperiert
wird. Nur ein von allen akzeptierter und interessanter Lernträger in
Verbindung mit selbstorganisiertem Lernen sowie der
aus-gesprochene Wille zur Kooperation der Organisationen, die
Verantwortung für Lernprozesse tragen, ermög-lichen die erfolgreiche
Umsetzung und den Wissenstransfer. Die Verbindung der Idee einer
App-Entwicklung, die gleichzeitig Interesse weckt und Herausforderung
für Lernende bildet, mit den Zielen der beteiligten Lernorte ist einer
der Schlüssel für die Kooperation.
Die technische Umsetzung von Usability-Design bis Programmierung wurde
in Kooperation entwickelt: mit der Unterstützung der Azubis des
Ausbildungszentrums Essen der Deutschen Telekom, den Schülerinnen des
Mädchengymnasiums Essen-Borbeck und dem Heinz-Nixdorf-Berufskollegs
unter der Schirmherrschaft des zdi-Zentrums MINT-Netzwerk Essen.
Hierbei stand die Förderung des Interesses von jungen Frauen für
Informationstechnik genauso im Mittelpunkt wie die Vermittlung von
ganzheitlicher Projektkompetenz.
Entlang der vereinbarten Ziele für die kooperativ entwickelte
Geschenke-App werden die Gelingensbedin-gungen gewürdigt und das
Bildungs- wie das SW-Produkt dargestellt.
________________________________________
Jörg Gleißner
Heinz-Nixdorf-Berufskolleg der Stadt Essen
Dahnstr. 50
45144 Essen
Tel.: +49 (0)201 7 60 6-0
E-Mail: j.gleissner@hnbk.de
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Energie-Effizienz: Moderne Antriebssysteme und -regelungen helfen sparen
Der regionale Lernortverbund profitiert von offenen
Bildungsprozessen, in denen spezifische Anforderungen der Partner auch
kurzfristig adressiert werden können. In der Weiterbildung zum
staatlich geprüften Techniker findet ein bedarfsorientierter
Kompetenztransfer zwischen den Partnern statt, indem Studierende der
Fachschule während der Projektphase aktuelle Technologien in die
Unternehmen transferieren und gleich-zeitig sich stetig verändernde
Anforderungen der Geschäftsprozesse in die Fachschule spiegeln.
Am Beispiel der energetischen Optimierung von elektrischen
Antriebssystemen wird gezeigt, wie der be-schriebene Kompetenztransfer
einen Beitrag zur Beantwortung der Standortfrage leistet. Gleichzeitig
trägt der bidirektionale Transfer zur kontinuierlichen
Professionalisierung der Lehrkräfte bei.
________________________________________
Dr. Markus Steffens
Heinz-Nixdorf-Berufskolleg der Stadt Essen
Dahnstr. 50
45144 Essen
Tel.: +49 (0)201 7 60 6-0
E-Mail: m.steffens@hnbk.de
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Inhalte und Werkzeuge zukunftsorientierter Berufsbildung
Ansätze zur Integration Beruflicher Bildung für Nachhaltige
Entwicklung (BBNE) in die gewerblich-technische Berufsbildung am
Beispiel des Berufsfeldes Elektrotechnik
Ein sechszehnjähriger Auszubildender, der seine Ausbildung im Herbst
2012 beginnt, wird nach der jetzigen Rentengesetzgebung im Jahr 2063
die aktive Phase seines Berufslebens beenden. Heutige Szenarien, die
sich mit Zukunftsfragen auseinandersetzten, werden dann Realität sein.
Neue Schlüsselprobleme, die noch niemand voraussagen kann, werden
hinzukommen. Dabei übernimmt der Auszubildende zunehmend Ver-antwortung
als Konsument und zusätzlich als Produzent.
BBNE zielt darauf ab, Kompetenzen zu fördern, die es ermöglichen die
Arbeitswelt und Gesellschaft in so-zialer, ökologischer und
ökonomischer Verantwortung mitzugestalten.
Aus der oben genannten Ausgangslage ergeben sich insbesondere folgende Fragestellungen auf die in dem Beitrag eingegangen wird:
• Welche Aspekte umfasst die Integration Beruflicher
Bildung für Nachhaltige Entwicklung in die ge-werblich-technische
Berufsbildung?
• Wie kann BBNE in den Schulentwicklungsprozess eingebunden werden?
• Wie können entsprechende schulische
(kompetenzorientierte) Curricula auch im Hinblick auf den
be-rufsübergreifenden Unterricht entwickelt werden?
• Wie können die Akteure der Beruflichen Bildung
befähigt werden Unterrichtsprozesse im Sinne der BBNE zu gestalten?
• Wie sehen Beispiele gelungener Unterrichtspraxis aus?
Dieser Beitrag bezieht sich auf die an der BBS II Delmenhorst
gewonnenen Ergebnisse des von der DBU geförderten Projekts
»Systematische Integration des Themas Nachhaltigkeit in Unterricht und
in Schulorga-nisation an Berufsbildenden Schulen« - kurz: BBS futur,
die die nachhaltige Weiterentwicklung von sieben der 135
niedersächsischen Berufsbildenden Schulen und des Studienseminars
Osnabrück für das Lehramt an berufsbildenden Schulen im Sinne
qualitätsorientierter lernender Organisationen zum Ziel hat. Der
Schwerpunkt liegt auf das an der BBS II Delmenhorst durchgeführte
Teilprojekt »Ausbildung für eine zu-kunftsfähige regionale
Energieversorgung«.
Das Teilprojekt hatte die Mesoebene (Schulentwicklungsprozess,
kompetenzorientierte schulinterne Curricu-lumentwicklung, strategische
Schulpartnerschaften) sowie die Mikroebene (Umsetzung in
Lernsituationen, Interdisziplinärer Unterricht, Lehrerteams) im Fokus.
Die Deutsche UNESCO-Kommission hat kürzlich das von der BBS II
Delmenhorst entwickelte Vorhaben »Ausbildung für eine zukunftsfähige
regionale Energieversorgung« als Projekt der UN-Dekade „Bildung für
nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet.
________________________________________
StR Dipl.-Ing. (FH) Olaf Herms
BBS II Delmenhorst
Wiekhorner Heuweg 56-58
27753 Delmenhorst
Tel.: +49 (0)4221 8550
E-Mail: hm@bbs2.de
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Service an Elektrofahrzeugen – Verortung der neuen beruflichen Herausforderungen im neugeordneten Beruf Kfz-Mechatroniker/in
Bereits im Antragsgespräch zur Neuordnung des Kfz-Mechatronikers
im März 2012 wurde die mit starkem politischem Rückenwind forcierte
Elektromobilität als ein Auslöser für die Modernisierung des Berufs
ge-nannt. Dort heißt es, dass „aufgrund neuer Reparatur- und
Diagnosemethoden, verschärfter Vorgaben der Schadstoffreduzierung,
Einführung alternativer Antriebsarten wie z. B. Hybrid und Elektro,
Hochvolttechnolo-gie in der Fahrzeugkonzeption, vermehrter Verwendung
von Leichtbauwerkstoffen und damit neuer Karosse-riereparaturmethoden
.. die Ausbildungsordnung an technologische Veränderungen anzupassen
[ist]“ (Pro-tokoll des Antragsgesprächs vom 12.3.2012). Gleichzeitig
wurden und werden ausgehend von ersten Markteinführungen im Jahr 2012,
die über Exoten und Piloten hinausgehen, Qualifizierungsoffensiven für
die Elektromobilität gestartet. Zum einen bestehen diese aus Projekten,
in denen Konzepte und Medien für die Qualifizierung entwickelt und
erprobt werden, zum anderen sind es Schulungen, die ausgehend von der
Berufsgenossenschaftlichen Informationsschrift „Qualifizierung für
Arbeiten an Fahrzeugen mit Hochvoltsys-temen“ (BGI/GUV-I 8686) zum Ziel
haben, die Gefährdungen durch die Hochspannung bei der Arbeit an
Elektrofahrzeugen zu minimieren. Projekte wie das BMBF-Projekt QEMO
(Integrationsplattform Qualifizierung durch Aus- und Weiterbildung für
die Elektromobilität) sollen für erkannte Qualifizierungsbedarfe
angepasste Angebote schaffen, die von unterschiedlichen Akteuren der
Aus- und Weiterbildungslandschaft nutzbar sein sollen. Neben den
Projekten und Schulungskonzeptionen rückt nun im Jahr 2013 die erste
systematische Verankerung der neuen Herausforderungen näher: Im neu
geordneten Ausbildungsberuf Kfz-Mechatroniker/in sollen diese in den
Ordnungsmitteln und ganz besonders in einem neuen Schwerpunkt des
Berufsprofils namens „System- und Hochvolttechnik“ berücksichtigt
werden.
Der Beitrag wird die drei Säulen „Projekte“, „Schulungen“ und
„Verankerung im Kfz-Mechatroniker“ im Zu-sammenhang mit der
Elektromobilität beleuchten. Dazu werden die auf dem Markt verfügbaren
Qualifizie-rungsangebote analysiert und dargestellt, die in einer
Untersuchung für das BIBB (QuEle) erhoben wurden und es werden die
didaktischen Ansätze der derzeit verfügbaren Medien und Lernangebote im
Zusammen-hang mit den ordnungspolitischen und curricularen Setzungen im
neuen Kfz-Mechatroniker vorgestellt und diskutiert. Dabei soll die
jeweilige Bedeutung für die Servicearbeiten und damit berufsbezogene
Relevanz kritisch hinterfragt werden.
Quellen
Becker, M. (2010): Elektromobilität und Beruf. In: lernen & lehren.
Wolfenbüttel: Heckner Heft 100, 25. Jg., 2010, S. 162–167
Becker, M. (2011): Vom Kfz-Mechatroniker zum
Elektrofahrzeug-Mechatroniker – Erste Erkenntnisse zum
Qualifikationsbedarf aus Untersuchungen zur Facharbeit an
elektrifizierten Fahrzeugen. In: Schwenger, U.; Howe, F.; Vollmer, Th.;
Hartmann, M.; Reichwein, W. (Hrsg.): Fachtagung
Elektrotechnik-Informatik und Metalltechnik. Online:, bwp@ Spezial 5 –
Hochschultage Berufliche Bildung 2011, Fachtagung 8.
Becker, M. Spöttl, G. (2012): Qualifizierungsinitiativen für die
Elektromobilität im Kfz-Sektor (QuEle). Online verfügbar unter
https://www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/eb_32303.pdf
BGI/GUV-I 8686 (2012): „Qualifizierung für Arbeiten an Fahrzeugen mit
Hochvoltsystemen“. Informationsschrift der Deutschen Gesetzlichen
Unfallversicherung. Berlin.
________________________________________
Pof. Dr. Matthias Becker
Universität Flensburg
Berufsbildungsinstitut Arbeit und Technik
Auf dem Campus 1
24943 Flensburg
Tel.: +49 (0)461-805-2160
E-Mail: Becker@biat.uni-flensburg.de
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Von der Idee zur Umsetzung-Planung einer Ladestation für E-bikes
Basierend auf einem im Haus bereits diskutieren Vorschlag für
die nordhessische Gemeinde Loh-felden eine E-bike-Ladestation zu
entwickeln, ist eine Lernsituation für Elektroniker für
Betriebs-technik entstanden.
Diese Lernsituation (LS) wurde von den durchführenden Kollegen in das
Lernfeld 10 der Elektroni-ker für Betriebstechnik „Energietechnische
Anlagen errichten und in Stand halten“ integriert. Die LS erfüllt
zahlreiche Ansprüche, die an eine Berufsbildung für nachhaltige
Entwicklung (BBnE) und an einen Unterricht, der die vollständige
Handlung berücksichtigt, gestellt werden. Im Vortrag werden diese
Verbindungen aufgezeigt. Es wird dargelegt wie die Lernenden von der
Idee über das Pflichtenheft zu ihrem Lernprodukt gekommen sind.
Besonders motivationsfördernd war in diesem Zusammenhang, die
Möglichkeit, dass das Ergebnis in der Praxis umgesetzt werden kann.
In der Präsentation wird das Leitbild der Oskar-von-Miller-Schule,
Kassel kurz vorgestellt. Die hier festgeschriebenen Gesichtspunkte des
selbstverantwortlichen und individualisierten Lernens stellen zentrale
Bezüge dar, die sich in der vorgestellten LS wiederfinden. Aus der LS
selbst werden das Pflichtenheft und die Ergebnisse der Lerngruppen
gezeigt. Die Bezüge zu BBnE können in der anschließenden
Diskussionsphase erarbeitet werden.
________________________________________
Christian Priester, StR
Oskar-von-Miller-Schule
Weserstraße 7, 34125 Kassel
Tel.: 0561 97896 30
E-Mail: C.Priester@ovm-kassel.de
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Extra-Energie - E-Bikes, Pedelecs und Facharbeit
Auszug aus dem Newsletter der utopia velo gmbh vom 29.10.2012
„Der E-Bike Boom hat auch Utopia erreicht: Der Verkauf ist um 50 % gestiegen.
• Die Elektrofahrräder sind auf 30 % der Aufträge gewachsen, Tendenz steigend!
• Die Klassik Line ist gefragt für robuste Alltags- und Werksfahrräder.
Das
bringt Veränderungen in der Utopia Montage. Als Kerstin Schult vor gut
sieben Jahren als Werk-stattleiterin anfing war Utopia ein eher
gemütlicher Rad-Dampfer. Inzwischen wurde daraus das „Motor-schiff“ MS
Utopia. Das bedeutet Veränderung. Wir bedauern, dass Kerstin Schult die
weitere Entwick-lung nicht mehr aktiv mit uns gestalten will und sind
ihr sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit und für alles, was sie in
den vergangenen Jahren als Werkstattleiterin geleistet hat.
Unsere neuen Mitarbeiter
•
Werkstattleiter Marco Hoppe. Er arbeitet sich seit Mitte Oktober hier
ein. Der Zweiradmechani-kermeister mit langjähriger Erfahrung bei
Elektrofahrzeugen ist zuständig für alle Fragen rund um Montage,
Technik und Liefertermine.
•
Reiner Ollig wird sich zukünftig ganz auf den Elektrobereich
konzentrieren. Wir freuen uns, dass er sich in dieses komplizierte
Gebiet eingearbeitet hat und wir deshalb niemand von außen brauchen.
•
Dazu zwei neue Azubis, ein HTW Master-Praktikant und ein neuer Monteur.
Sie haben in den letzten Monaten bei Utopia angefangen und ergänzen das
Utopia Team.“
________________________________________
Ralf Klagges
utopia velo gmbh
Kreisstr. 134f
66128 Saarbrücken
Tel: 0681-97036-0
E-Mail: info@utopia-velo.de
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Rebound und Co. – Überlegungen zur nachhaltigen Berufsbildung im Rahmen der Energieeffizienzstrategie
"The road to hell is paved with good intentions" (Urheberschaft umstritten).
Neben dem Umstieg auf erneuerbare Energien und Suffizienz (wird in der
Öffentlichkeit kaum wahrgenom-menen), ist eine Steigerung der
Energieeffizienz das dritte strategische Element auf dem Weg zu einem
ressourcensparenden und weniger umweltbelastenden Energiesystem. In der
gewerblich-technischen Be-rufsbildung werden Maßnahmen zur
Effizienzsteigerung ausgesprochen positiv, also unkritisch,
aufgenom-men. Ob Gebäudedämmung, Wärmepumpe oder Elektromobilität –
viele Branchen und Berufsverbände definieren sich und ihre Produkte und
Dienstleistungen als nachhaltig, grün und zukunftweisend. Attribute,
mit denen gerne auch um Auszubildende und Mitarbeiter geworben wird.
Dem gegenüber stehen immer wieder kritische Fragen nach
Wechselwirkungen und unbeabsichtigten Folgen technischer Lösungen. Am
Beispiel aktueller Diskussionen rund um Rebound-Effekte (auch
„Jevons-Paradoxon“). Im Beitrag werden (Zwischen-)Ergebnisse der
Fachdiskussionen vorgestellt und in einen Ge-samtzusammenhang mit
Phänomenen wie Obsoleszenz und Theorie-Praxis-Diskrepanzen gestellt.
Vor die-sem Hintergrund sollen Grundsatzfragen der „Berufsbildung für
nachhaltige Entwicklung“ aufgeworfen und kritisch diskutiert werden.
________________________________________
Werner Müller
Universität Bremen
Institut Technik und Bildung
Am Fallturm 1
28359 Bremen
Tel.: +49 (0)421 218 66304
E-Mail: werner.mueller@uni-bremen.de
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Der Stellenwert der Energiewende in der universitären Ausbildung von Bildungspersonal
Ausgewählte Beispiele aus zwei Lehramtsstudiengängen der Universität Bremen
Nicht erst seit der im Jahr 2011 nach der Fukushima-Katastrophe von der
Bundes-regierung verkündeten und durch eine Reihe von neuen und
novellierten Gesetzen 2012 wirksam gewordenen sogenannten
»Ener-giewende« haben die damit verknüpften Themen und Inhalte zur
Entwicklung einschlägiger Studienangebote an Fachhochschulen und
Universitäten geführt. Neben bodenständigen Studiengängen sind auch im
Segment der Fort- und Weiterbildung universitäre Angebote entwickelt
worden, die sich einer regen Nach-frage erfreuen, und das trotz zum
Teil erheblicher Studiengebühren.
Dass die Energiewende sowie damit verbundene Themen indes auch in
anderen Studiengängen aufgegriffen und zum Gegenstand von
Lehrveranstaltungen gemacht werden, soll exemplarisch an zwei
Beispielen aus der Lehre an der Universität Bre-men gezeigt werden; bei
beiden geht es um die Ausbildung von Lehrern.
Zum einen wird Bezug genommen auf den an der Bremer Universität
verankerten Bachelor-Studiengang »Fachbezogene Bildungswissenschaften«,
der als Grundstufe für die Ausbildung von Lehrern für die
Se-kundar-/Gesamtschule gilt. Neben anderen Pflichtfächern können die
Studierenden die Kombination »Ar-beitsorientierte Bildung/Wirtschaft
Arbeit Technik« wählen, die u. a. den Schwerpunkt Technik aufweist. Das
darin enthaltene Wahlmodul Technik und Gesellschaft setzt sich aus zwei
Lehrveranstaltungen zusammen, bei denen sich das Thema Energiewende
geradezu in idealer Weise eignet, zum Gegenstand der seminaris-tisch
organisierten Lehre zu werden.
Als weiteres Beispiel dient zum anderen das Modul »Berufsarbeit als
Gegenstand der beruflichen Fachrich-tung«, das im Rahmen des
Masterstudiums bei der Ausbildung von Studierenden für das Lehramt an
berufli-chen Schulen zum Pflichtrepertoire ge-hört. Im Kern geht es bei
diesem Modul um die Auseinandersetzung mit berufswissenschaftlichen
Methoden vor dem Hintergrund der Analyse von berufsbezogenen
Arbeitspro-zessen, die den zukünftigen Lehrern neben anderem den Zugang
zur Facharbeit und somit die weitere Aus-differenzierung der Lernfelder
erleichtern soll. Die aktiven Auseinandersetzungen mit Sektoranalysen,
Fall-studien und Arbeitsprozessanalysen finden ihren Ausgangspunkt bei
Themen und Inhalten aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien im
Allgemeinen und bei der Windenergie im Besonderen.
In beiden Studiengängen stoßen die Themen Energiewende und Erneuerbare
Energien bei ihrer Anwendung im Rahmen der genannten Module auf sehr
großes Interesse bei den Studierenden.
________________________________________
Michael Reinhold
Universität Bremen
Institut Technik und Bildung
Am Fallturm 1
28359 Bremen
Tel.: +49 (0)421 218 66310
E-Mail: mrein@uni-bremen.de
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Energieeffizienz – nicht nur eine Frage der Technologie
Die von der Bundesregierung im Jahr 2011 beschlossene
Energiewende ist eine Entscheidung mit großer Tragweite, die alle
Bereiche unserer Gesellschaft beeinflusst. Unter dem Begriff
Energiewende versteht die Bundesregierung den vollständige Austritt aus
der Atomenergie bis 2022 und eine bundesweite Versorgung mit 80%
erneuerbare Energien bis zum Jahr 2050.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist es allerdings noch unklar, wie die
Umstellung der Energieversorgung mit mög-lichst geringen zusätzlichen
Kosten gelingen kann. Die Steigerung der Energieeffizienz wird als eine
Schlüs-selfrage im Energiekonzept angesehen. Nur dadurch lässt sich ein
unverhältnismäßiger Anstieg des Strom-verbrauchs in der Zukunft
vermeiden. Für die Unternehmen ist eine Erhöhung der Energieeffizienz
auch deshalb von besonderer Bedeutung, weil sich durch die Verringerung
der innerbetrieblichen Kosten die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen
erhöht. Außerdem kann ein effizienter Umgang mit Energie dazu
beitragen, die nationalen Ziele zur Reduzierung von Treibhausgasen
einzuhalten.
Dieser Vortrag beschäftigt sich mit der Bedeutung von Energieeffizienz
in der (zukünftigen) Ausbildung von Elektronikern/ -innen und stellt u.
a. Ergebnisse einer explorativen Studie vor, die sich mit einer
beruflichen Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BBnE) in den
industriellen Elektroberufen auseinandersetzt. In dem Zusammenhang
wurde auch die Bedeutung der Energieeffizienz in der elektrotechnische
Facharbeit untersucht.
Dabei stellte sich auch die Frage, in welchem Umfang die
elektrotechnischen Fachkräfte überhaupt entspre-chende
Handlungsspielräume während ihrer beruflichen Tätigkeiten wahrnehmen
können. Insgesamt nahmen an der Studie 11 Unternehmen aus den Branchen
Medizintechnik, Solartechnik, Energieversorgung, öffentlicher
Nahverkehr und elektrotechnische Dienstleistungen teil. Die Studie hat
gezeigt, dass die vorhan-denen Handlungsspielräume in der Facharbeit
häufig nur unzureichend genutzt werden. Um das Bewusstsein für das
Thema Energieeffizienz zu erhöhen, sollte bereits in der Ausbildung
eine entsprechende Sensi-bilisierung erfolgen.
Eine BBnE hat u. a. die Aufgabe, den zukünftigen Fachkräften die
Auswirkungen ihres beruflichen Handelns bewusst zu machen und den
Effizienzgedanken als eine mögliche Strategie nachhaltigen Handelns
aufzu-greifen.
________________________________________
Wilko Reichwein
Universität Hamburg
Institut für Berufs- und Wirtschaftspädagogik
Sedanstaße 19
20146 Hamburg
Tel.: +49 (0)40 42838-3733
E-Mail: wilko.reichwein@ibw.uni-hamburg.de
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Berufliche
Aus- und Weiterbildung und Lebenslanges Lernen von Berufskraftfahrern:
Chancen und Risiken einer europaweiten Pflicht zur regelmäßigen
Weiterbildung
Richtlinie 2003/59/EG setzt europaweit einheitliche
Minimalanforderungen an die Grundqualifikation und die regelmäßige
Weiterbildung von Berufskraftfahrern in Europa. Darauf aufbauend haben
in der Zwischenzeit alle EU Mitgliedsstatten neben der
Grundqualifikation auch eine verpflichtende regelmäßige
Präsenzweiter-bildung (35 Stunden in 5 Jahren) als Voraussetzung zur
Ausübung dieses Berufes rechtliche verankert. An-liegen dieser
Europäischen Initiative ist es, die Sicherheit auf Europäischen Straßen
durch eine einheitliche Minimalqualifikation von Bus- und LKW-Fahrern
zu erhöhen und die Beschäftigungsfähigkeit der Fahrer in diesem
Berufsfeld mit Blick auf den Fahrermangel durch regelmäßige Schulung
sicherzustellen.
Das Europäische Projekt ProfDRV „Berufskraftfahren ist mehr als nur
Fahren“ (www.project-profdrv.eu) unter Leitung der DEKRA Akademie GmbH
hat u.a. die Umsetzung und die Auswirkung dieser Weiterbildungs-pflicht
für Berufskraftfahrer in Europa aus einer Berufsbildungsperspektive
untersucht. In Interviews mit Ar-beitnehmern, Arbeitgebern, Vertretern
von Gewerkschaften und Verbänden und Berufsbildungseinrichtungen in
sieben Europäischen Ländern wurde festgestellt, dass die
Richtlinienumsetzung, wenn auch formal den Anforderungen entsprechend,
zu keinem vergleichbaren Ergebnis im Hinblick auf die gesteckten Ziele
führt. Oftmals wird das Ziel der Förderung von Beschäftigungsfähigkeit
als auch der Sicherung der Strassen-verkehrssicherheit maßgeblich durch
einen Mangel an Qualität in der Umsetzung der Europäischen Richtlinie
beeinträchtigt. Dieser Mangel an Qualität äußert sich in allen
didaktischen Handlungsebenen und
-bereichen beginnend bei den Vorgaben der Europäischen Richtlinie bis
hin zur Gestaltung der konkreten Lernsituation. Vom Erreichen eines
einheitlichen minimal Qualifikationsniveaus von Berufskraftfahrern in
ganz Europa, wie es ursprünglich vorgesehen war, um die
Strassenverkehrssicherheit und die Beschäfti-gungsfähigkeit von
Kraftfahrern zu sichern und damit dem Fahrermangel entgegen zu wirken,
kann keine Rede sein.
Ausgehend von diesen Untersuchungsergebnissen hat das Projekt ProfDRV
Qualitätsstandards für die Um-setzung einer solchen gemeinsamen
europaweiten Qualifizierung von Berufskraftfahrern entwickelt, die es
einerseits zum Anspruch haben, ein tatsächliches gemeinsames
Qualifikationsniveau zu ermöglichen und andererseits die Heterogeneität
der Berufsbildungssysteme in Europa zu berücksichtigen. Hierbei wurden
besonders die Anwendbarkeit und der mögliche Beitrag von Europäischen
Transparenzinstrumenten wie dem Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR)
und dem Europäischen Leistungspunktesystem für die Be-rufsbildung
(ECVET) in diesem Zusammenhang abgewogen. Die erarbeiteten
Qualitätsstandards bestehen aus acht fragengeleiteten
Qualitätsbereichen u.a. zu Themen wie Anforderungen an Trainer,
Unterricht und Prüfungen, Einbettung in nationale
Berufsbildungssysteme, Anpassung an sich verändernde
Qualifikations-anforderungen und Anerkennung von informellem und
nicht-formalem Lernen. Die Lernergebnisorientierung des EQR stellt
hierbei eine ausschlaggebende Anforderung zur Sicherstellung von
Qualität dar und bildet das Grundgerüst der definierten
Qualitätsstandards.
________________________________________
Claudia Ball
DEKRA Akademie GmbH Stuttgart
Handwerkstraße 15
70565 Stuttgart
Tel.: +49 (0)711 7861-3687
E-Mail: claudia.ball@web.de
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Unfallschadensmanagement – ein Baustein in der Qualifizierung von Berufsschullehrern
Das ITB der Universität Bremen hat in Kooperation mit dem Ing.-
Büro Karl Damschen und der Firma Au-datex ein neues
Qualifizierungsangebot für angehende Kfz-Lehrkräfte in einem
ersten Pilotprojekt durchgeführt. Das Konzept wurde als
Lehrveranstaltung in den Masterstudiengang
Ge-werblich-Technische-Wissenschaften der Universität Bremen integriert
und ist nunmehr fester Bestandteil der Studierenden mit der
Fachrichtung Fahrzeugtechnik.
Die Inhalte der Lehrveranstaltung sind
• Moderne Karosserie-Konstruktion und deren Unfall-Instandsetzungsvorgaben,
• Kfz-Versicherungsrecht,
• EDV-Kalkulation unfallbeschädigter Pkw und digitale Daten-Kommunikation,
• Unfallschaden-Abwicklungsprozess im Instandsetzungsbetrieb,
• K&L (Karosserie- und Lackreparatur)-Betriebsführung mit Kennzahlen sowie K&L-Marketing.
• Praktikum in einem anerkannten Karosserie Fachbetrieb
Die Erkenntnisse aus den ersten Pilot-Seminaren und die europaweiten
Sektorkenntnisse des Ing.-Büros Damschen, der Firma Audatex sowie dem
ITB führten schließlich zur erfolgreichen Antragstellung für ein
europäisches Innovationstransferprojekt „USM-Automotiv“.
________________________________________
Nils Petermann
Universität Bremen
Institut Technik und Bildung
Am Fallturm 1
28359 Bremen
Tel.: +49 (0)421 218 66257
E-Mail: nils.petermann@uni-bremen.de
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Intelligente Werkstoffe und moderne Konstruktion - Erweiterte Kompetenzen in der Technikerausbildung
Die Automobilindustrie sieht sich vielschichtigen
Herausforderungen ausgesetzt. Ein Fokus in der Fahrzeug-entwicklung
liegt auf der drastischen Reduktion des Kraftstoffverbrauchs. Zur
Erreichung dieses Ziels stehen in der Karosseriebautechnik
verschiedenartige Werkstoffe in einem starken Konkurrenzkampf
hinsichtlich Gewicht, Festigkeit und Produktionskosten.
Durch den Einsatz intelligenter Werkstoffe und moderner Konstruktionen
versucht man das Fahrzeuggewicht zu senken und als Folge den
Kraftstoffverbrauch weiter zu minimieren. In einer aktuellen „Best
Cars-Umfrage“ (ams, Heftnummer 3, 2013, Seite 119) setzten die Leser
bspw. mit mehr als 80% den Leichtbau an die erste Stelle der aktuellen
Technik-Trends. Weit abgeschlagen folgten Bereiche wie
Zylinderabschaltung, adaptives Kurvenlicht und Hybrid-Antrieb.
In der Automobilindustrie ist das Multi-Material-Design, also die
intelligente Verbindung verschiedenartiger Werkstoffe mit
unterschiedlichen Materialeigenschaften, aus dem Leichtbau kaum noch
wegzudenken. Fast jeder Automobilhersteller setzt auf diesen Trend.
Egal ob Stahl, NE-Metalle oder Kunststoffe - Space-Frame (Stahl und
Aluminium), Kunststoffkonstruktionen oder Hybrid-Strukturen sind hier
von größter Bedeutung.
Damit zukünftige Technikerinnen und Techniker diesen Anforderungen
gerecht werden können, ist eine er-weiterte berufliche
Handlungskompetenz unbedingt erforderlich. In der Fachschulausbildung
kann dies durch die entsprechende Auswahl von relevanten Lernfeldern
und Lernsituationen gewährleistet werden.
Die nachfolgend aufgeführten Beispiele veranschaulichen, wie dies
konkret im Bereich der Karosseriekon-struktion umgesetzt werden kann:
• Gewichtsreduzierung durch Einsatz von Sandwich-Konstruktionen aus
Stahl und Kunststoff • Optimale crash-relevante Auslegung von
Strukturteilen am Beispiel einer BSäule • Mischverbindung
Stahl-Aluminium durch EWMs „coldArc“ Schweißverfahren
Erstreckte sich die bisherige Wissensvermittlung auf die Konstruktion
von Karosserieelementen, so erfordert die zukünftige
Technikerausbildung eine übergreifende Wissensvermittlung in den
Bereichen Konstruktions-technik, Werkstofftechnik, Produktionstechnik
und Qualitätsmanagement.
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Dipl.-Ing. Franz Krämer
Im Schönen Feld 8
51467 Bergisch Gladbach
Tel.: +49 (0)2202 982374
E-Mail: franz.kraemer@gmx.net
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Zertifizierung im Bereich Rechner gestützter Fertigung - Fluch oder Segen der Bildungsar-beit am Berufskolleg?
In diesem Vortrag sollen die Informationen und der Prozess der
Zertifizierung, am Beispiel des AUDITS „Zer-tifizierung der
rechnergestützten Fertigung im Bereich der CNC-Technik“ genauer
beleuchtet werden. Hierbei werden die folgenden Leitfragen bei der
Darstellung des Themas herangezogen.
- Warum Zertifizierung?
- Die Idee der Zertifizierung (Genese und Intentionen)?
- Worin liegen die Vorteile einer Zertifizierung?
- Und was ist nach der Zertifizierung....?
Inhaltlich stellt der Vortag den Zertifizierungsprozess von der ersten
Idee, über die Durchführung und Um-setzung, bis hin zu zukünftigen
Entscheidungen am GKB-Troisdorf, vor.
Im Anschluss besteht die Möglichkeit einer offenen Diskussionsrunde.
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StD Boris Sauer
Georg-Kerschensteiner Berufskolleg Troisdorf
Kerschensteinerstraße 4
53844 Troisdorf-Sieglar
Tel.:+ 49 (0)2241 96410
E-Mail: b.sauer@berufskolleg-troisdorf.de
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Fehlvorstellungen in der Industriemechaniker-Ausbildung - Eine berufswissenschaftliche Untersuchung
Ziel einer Berufsausbildung ist es, den Auszubildenden in die
Lage zu versetzen, handlungsfähig zu sein, um Arbeitshandlungen
kompetent durchführen zu können. Fehlvorstellungen hindern
Auszubildende daran, Kompetenzen zu entwickeln oder verzögern den
Aufbau von Kompetenzen. Hier setzt diese Arbeit an und versucht,
fachtypische Fehlvorstellungen in der Industriemechanikerausbildung zu
diagnostizieren. Die Un-tersuchung konzentriert sich dabei auf die
Auszubildenden im ersten Lehrjahr von Arcelor Mittal Bremen.
Bei der Diagnose der Fehlvorstellungen greift sie auf qualitative und
quantitative Instrumente der Datener-hebung und -auswertung zurück. Es
werden eine Interviewstudie und eine Teststudie, in der Ausbilder und
Industriemechaniker des 1. Lehrjahres von Arcelor Mittal Bremen befragt
werden, durchgeführt. In leitfaden-gestützten Interviews werden
zunächst die Ausbilder zu Fehlvorstellungen und
Verständnisschwierigkeiten, mit denen sie in ihrer Ausbildertätigkeit
konfrontiert werden, sowie zu ihrem Umgang mit ihnen befragt.
Aus-gewertet werden die Interviews mittels einer qualitativen
Inhaltsanalyse.
Hauptdiagnoseinstrument ist jedoch ein Diagnosetest, der von den
Industriemechaniker-Auszubildenden bearbeitet wurde und der nach den
Vorgaben von David F. Treagust entwickelt wurde. Das Thema des
Di-agnosetests konnte als Ergebnis aus einer Frequenzanalyse und der
qualitativen Inhaltsanalyse der zuvor durchgeführten
Ausbilder-Interviews gewonnen und als grundlegend und bedeutend für die
berufliche Quali-fizierung der Industriemechaniker ausgemacht werden.
Dabei handelt es sich um das Thema Druck.
Der Test diagnostiziert die Vor- und Fehlvorstellungen zu Aspekten des
Themas Druck in Fluiden. Vorlage für die Entwicklung der Testaufgaben
sind Studien von Ugo Besson, Rita Wodzinski, Elisabeth Engel Glough und
Rosalind Driver u.a. und benannte Fehlvorstellungen aus der
Interviewstudie. Die statistische Auswertung der Testdaten ergibt, dass
die angenommenen Fehlvorstellungen bestätigt werden konnten, teilweise
aber auch das angenommene Ausmaß übersteigen. Auch sind die
Druckvorstellungen der Auszubildenden unabhängig von ihrem
Schulabschluss. Der Diagnosetest bietet einen Anknüpfungspunkt, um
berufliches Lernen zu unterstützen, gewährt er doch Einblicke in das
Verständnis und die Fehlvorstellungen der Auszubildenden zu einem
Thema, dessen Relevanz für die Industriemechaniker-ausbildung seine
Entsprechung in der Elektropneumatik und Hydraulik findet.
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Christoph Sjöberg
Landesinstitut für Schule
Am Weidedamm 20
28215 Bremen
+ 49 (0)421 361 14430
E-Mail: christophsjoeberg@gmx.de
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