30. BAG-Fachtagung Hybrides Lernen: Ein Zukunftskonzept für gewerblich-technische Berufsbildung
– Innovation nicht nur für Krisenzeiten –


Vorwort

Thomas Vollmer, Erster Vorsitzender


Vorträge

"Hybrid funktioniert!" – Gelingensbedingungen und nachhaltiger Nutzen am Beispiel der Pilotierung hybrider Unterrichtsformate an der Beruflichen Schule ITECH Hamburg

Die rund 2.200 Schülerinnen und Schüler der ITECH im Bereich der Ausbildungsvorbereitung, in verschiedenen dualen technischen Ausbildungsgängen (Chemie/IT/EAT) bis hin zur Höheren Technikschule und Berufsoberschule sind durch eine stetig wachsende Heterogenität gekennzeichnet. Unsere Antwort auf Heterogenität, Marktdynamik sowie den Wandel von Technik und Arbeit ist unsere Lehr-/Lernkultur „SkiL" - Selbstverantwortetes kompetenzorientiertes individuelles Lernen. Neben guten übergreifenden fachlichen Kompetenzen stehen Lern-, Sozial- und Selbstkompetenz im Fokus einer zukunftsfähigen und nachhaltigen beruflichen Handlungsfähigkeit. In digitalen Lehr-/Lernarrangements setzen die Lernenden eigene Lernschwerpunkte und bilden ihr persönliches Kompetenzprofil aus. Transparente Lernangebote und die Begleitung durch Kolleginnen und Kollegen unterstützen sie dabei. Die Schülerinnen und Schüler durchlaufen ihren eigenen Lernweg und reflektieren diesen sowie die Lernergebnisse hinsichtlich der Erreichung ihrer Ziele. All dies bedingt eine permanente ortsunabhängige Verfügbarkeit der Lernmaterialien, digitale Kommunikation sowie Kollaboration und eine auf Lernbegleitung ausgerichtete Lehrendenrolle. So bildet „SkiL" seit 2014 die Basis unseres Lehr-Lern-Verständnisses für eine zeitgemäße berufliche Bildung.

Die pandemiebedingten Notwendigkeiten treiben diese Entwicklung zusätzlich voran. Daher haben wir einen weiteren didaktischen Eckpfeiler in unsere Lehr-/Lernkultur implementiert: Den virtuellen Lernraum. Auf Grundlage der guten Erfahrungen mit Hybrid- und Distanzunterricht boten wir auch nach den Sommerferien in Abstimmung mit den Ausbildungsbetrieben und ihren Auszubildenden hybride Unterrichtsformen an. Die Schulbehörde unterstützt dies im Rahmen einer Pilotierung hybrider Unterrichtformen. „Hybrid funktioniert!" hat sich bei unseren Schülerinnen und Schülern bereits etabliert. Mit den Möglichkeiten der Digitalisierung gestalten wir motivierende Lernangebote und bilden für die Zukunft aus. Wir betrachten digitales, kollaboratives Arbeiten und Kommunizieren nicht nur als pandemiegeschuldete Methode, sondern darüber hinaus als beruflich relevanten Lerngegenstand der Gegenwart und Zukunft.

Für den nachhaltigen Erfolg unseres Konzepts bedarf es struktureller Anpassungen auf behördlicher bzw. politischer
Ebene:

  • Die Ordnungsmittel müssen die Erfüllung der Schulpflicht nicht nur physisch, sondern auch virtuell sowie hybrid zulassen. Das bedeutet, „Anwesenheit“ ist neu zu definieren und auszuweisen.
  • Das Thema Daten- und Persönlichkeitsschutz im Rahmen hybrider Unterrichtsformen ist hinsichtlich Ansprüchen und Regelungen zu analysieren und zu regeln.
  • Die Lehreraus- und -fortbildung muss noch stärker die für solche Konzepte erforderliche Haltung fördern und damit neue Qualitäts- und Bewertungsmaßstäbe etablieren.
  • Kompetenzdiagnose sowie Nachweis von Kompetenzentwicklung müssen geeignete Formate erlauben und als gleichwertig zu den eher klassischen Leistungsnachweisen anerkannt werden. Dies impliziert auch die Anpassung der bisherigen Notenzeugnisse zu qualitativen Kompetenzberichten.
  • Schule 4.0 als modernes zukunftsgerichtetes Bildungsformat muss politisch auf allen relevanten Ebenen gefordert und gefördert werden. Dies schließt auch die Verwaltungsprozesse ein.
  • Es bedarf einer Führungskultur, die auf Vertrauen setzt und Kooperation zur Nutzung von Synergien unterstützt.
  • „Digitalisierung“ von Schulen darf von der Politik nicht nur als Hardwarebeschaffung sondern auch als technisches und methodisch-didaktisches Know-how in Form von Personal in oder für Schulen verstanden werden.

Präsentation

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Elke Heikens
elke.heikens@itech-bs14.de
Ulrich Stritzel (Abteilungsleiter IT-Berufe)
ulrich.stritzel@itech-bs14.de
Monika Stausberg (Schulleiterin)
monika.stausberg@itech-bs14.de

Berufliche Schule ITECH Elbinsel Wilhelmsburg (BS14)
Dratelnstraße 26
21109 Hamburg

Aufgaben-Manager – Ein Onlinetool zur Planung und Umsetzung hybrider Lernsituationen in der gewerblich-technischen Berufsbildung

Der Aufgaben-Manager ist ein webbasiertes Online-Tool, mit dem betriebliches und überbetriebliches Ausbildungspersonal sowie Lehrkräfte digital gestützte Lern- und Arbeitsaufgaben zur Gestaltung von beruflichen Bildungsmaßnahmen in Betrieb, Bildungszentrum und Berufsschule entwickeln und zum Einsatz bringen können. Grundsätzlich unterstützt der Aufgaben-Manager dabei, Ausbildung und Unterricht arbeitsprozessorientiert, kompetenzfördernd und digital gestützt zu planen, durchzuführen und zu steuern. Das Tool ist so vorkonfiguriert, dass zu allen Phasen der Aufgabe (Kundenauftrag, Arbeitsprozess) geeignete Teilaufgaben angelegt und in ihren Zielen und Inhalten beschrieben werden können. Darüber hinaus ist es möglich, die Teilaufgaben mit lernunterstützenden digitalen Materialien wie z. B. Dokumenten, Abbildungen, Fotos oder Videos sowie Verlinkungen anzureichern. Mit Hilfe des Tools lassen sich Aufgaben schrittweise – auch im Team – entwickeln und mit digitalen Medien anreichern. Eine fertige Aufgabe kann anschließend an die Auszubildenden zur Bearbeitung übergeben werden.

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Prof. Dr. Falk Howe
howe@uni-bremen.de
Michael Sander
michael.sander@uni-bremen.de
Dr. Christian Staden
staden@uni-bremen.de
Institut Technik und Bildung ITB
Universität Bremen
Am Fallturm 1
28359 Bremen

Hybrides Lernen und Unterrichten nicht nur unter "Corona"-Bedingungen in Klassen der Mechatronik und Produktionstechnik

Die Schulwelt wartet voller Sehnsucht auf das Ende der Corona-Bedrohung, um endlich wieder Unterricht in Gemeinschaft stattfinden lassen zu können. Bis dahin sind an den Schulen große Anstrengungen unternommen worden, um Lernen auch ohne ständige Präsenz zu ermöglichen. Lernende und Lehrende waren hierbei gleichermaßen gefordert und haben innerhalb eines sehr kurzen Zeitraumes erhebliche Fortschritte mit digital unterstützten Lernarrangements erzielt.

Es steht außer Frage, dass das Wesentliche für einen förderlichen Lehr-Lernprozess immer noch eine präsente Beziehung zwischen den Beteiligten darstellt. Dennoch stellt sich die Frage, ob digital unterstützte hybride Lernformen nicht auch eine Menge an Möglichkeiten eröffnen, welche insbesondere mit Blick auf die zu erwartenden Entwicklungen im technisch-gesellschaftlichen Kontext herausgearbeitet und pädagogisch-didaktisch weiterentwickelt werden sollten.

An der Max-Eyth-Schule in Kassel sind in Klassen der Zerspanungsmechaniker, der Fertigungsmechaniker und der Mechatroniker auf der Grundlage der Office-Programme OneNote und TEAMS Unterrichtskonzepte entwickelt worden, die bereits vor Corona versuchten, digital-hybride Unterrichtsformen zu etablieren. Die damit gemachten Erfahrungen sollen vorgestellt und zur Diskussion gestellt werden.

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David Bickert
bickert@max-eyth-schule.de
Daniel Lauer
lauer@max-eyth-schule.de
Uli Neustock
u.neustock@gmx.de
Max-Eyth-Schule
Berufliche Schule
Weserstraße 7a
34125 Kassel

Schlussbemerkung

Ausblick

Thomas Vollmer, Erster Vorsitzender