ECO-Recycler – ein europäisches Berufsbild als Alternative zu formalisierten Bewertungen
Jessica Blings

Der relativ junge Sektor der Kreislauf- und Abfallwirtschaft konnte bisher europaweit keine Ausbildungstradition entwickeln. Der Mangel an qualifiziertem Personal ist ein entscheidender Wettbewerbsnachteil und gefährdet zudem die Umsetzung der europäischen Abfallstrategien und Umweltansprüche. 

Die Projektgruppe "RecyOccupation" hat das europäisches Kernberufsprofil „ECO-Recycler“ für die Kreislauf- und Abfallwirtschaft entwickelt. Es bietet die Möglichkeit, zentrale Ausbildungsinhalte in verschiedenen nationalen Berufsbildungssystemen zu integrieren. Inzwischen wird das Berufsprofil in sieben Ländern implementiert. Dabei wird derzeit in einem Folgeprojekt[1] auch ein Anrechnungs- und Übertragungssystem (ECVET) in Anlehnung an das European Credit Transfer System (ECTS) der Hochschulen erarbeitet.

In dem Beitrag sollen die Möglichkeiten europäischer und arbeitsprozessorientierter Berufsbilder vor dem Hintergrund des Kopenhagen-Prozesses diskutiert werden, der vor allem für die verstärkte Zusammenarbeit der europäischen Länder in der beruflichen Bildung steht und die Transparenz von Kompetenzen und Qualifikationen einfordert. Es werden Folgerungen für die Gestaltung von Credit-Systemen in der Berufsbildung abgeleitet, die am Beispiel des ECO-Recycler Berufsprofils reflektiert werden.

Dipl.-Biol. Jessica Blings
biat - Berufsbildungsinstitut Arbeit und Technik
Berufliche Fachrichtung Metalltechnik/Systemtechnik
Universität Flensburg
Auf dem Campus 1
D-24943 Flensburg
Germany
Tel +49 (0)461 805 2161
Fax +49 (0)461 805 2151
blings@biat.uni-flensburg.de
http://www.biat.uni-flensburg.de
http://www.recyoccupation.eu.tc

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[1] In dem Transferprojekt „European RecyOccupation Profile“ arbeitet die Projektgruppe an der Transformation und Implementierung des Kernberufsprofils ECO-Recycler in sieben Partnerländern sowie der Erstellung von didaktisch-methodischem Material. So wird im Rahmen des Projektes in Deutschland die Ausbildung zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft u.a. durch die Ausgestaltung von Lern- und Arbeitsaufgaben unterstützt. Das Projekt wird von Georg Spöttl und der Autorin koordiniert und geleitet (Förderprogramm: Leonardo da Vinci II).